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Leipheim veröffentlicht amtliche Bekanntmachungen wieder in Günzburger Zeitung
![In Zukunft werden amtliche Bekanntmachungen der Stadt Leipheim wieder in der Günzburger Zeitung veröffentlicht. In Zukunft werden amtliche Bekanntmachungen der Stadt Leipheim wieder in der Günzburger Zeitung veröffentlicht.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674144167-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Auf Antrag der UWG hat der Stadtrat abgestimmt, ob Leipheimer Termine und Tagesordnungen wieder in die Zeitung sollen. Das Thema wurde emotional diskutiert.
![Leipheim veröffentlicht amtliche Bekanntmachungen wieder in Günzburger Zeitung](https://www.augsburger-allgemeine.de/img/bilder/crop63277096/2233059197-cv1_1-w40-owebp/Jana-Korczikowski-online?t=.jpg)
Seit Februar hat die Stadt Leipheim die Veröffentlichung von amtlichen Bekanntmachungen in der Günzburger Zeitung eingestellt. Als Grund nannte Bürgermeister Christian Konrad die Kostenersparnis und die Möglichkeit, den Bürgern alle Informationen über die eigenen Stadtzeitung sowie Aushänge am Rathaus bereitzustellen. Nachdem es einigen Stadträten damals schon missfiel, dass diese Entscheidung ohne ihre Zustimmung gefallen war, hat die UWG-Fraktion jetzt einen Antrag auf Wiederaufnahme des Vertrags mit der Lokalzeitung gestellt.
"Wir sind für eine Wiederaufnahme des Pauschalvertrags mit der Günzburger Zeitung und eine entsprechende Änderung der Geschäftsordnung", führte Ralf Leibing (UWG) aus. Vonseiten der Bevölkerung sei man auf ihn zugekommen, die Menschen hätten ihr Missfallen und Unverständnis über die damalige Entscheidung kundgetan. "Die Entscheidung wurde mit der Kostenersparnis begründet." Die Bekanntmachungen würden gut 2800 Euro pro Jahr ausmachen, "damit verbessern wir die Haushaltssituation auch nicht", so Leibing. Mit der Wiederaufnahme des Vertrags wünsche sich die UWG mehr Transparenz für die Bevölkerung. Als Beispiel nannte der Stadtrat die Veröffentlichung von Tagesordnungen von Sitzungen.
Bürgermeister ruft Stadträten angespannte Haushaltslage ins Gedächtnis
"Ich halte es nicht für notwendig, und die Verwaltung auch nicht", entgegnete Bürgermeister Christian Konrad. Nicht einmal 25 Prozent der Leipheimer Bevölkerung hätte die Günzburger Zeitung abonniert, Tendenz höchstwahrscheinlich abnehmend. Deshalb sieht er diesen Posten als verzichtbar, ohne dass der Stadt ein größerer Schaden entstehe. "Wir haben gesagt, wir müssen sparen", rief der Bürgermeister dem Gremium angesichts der angespannten Haushaltslage ins Gedächtnis. Zudem würden ohnehin pro Jahr rund 10.000 Euro für unverzichtbare Anzeigen in der Lokalzeitung ausgegeben.
Mit der Stadtzeitung könne man eigenverantwortlich agieren, sich personellen Aufwand für beispielsweise Korrekturdurchläufe sparen. "Und die Hochwassersituation hätten wir zum Beispiel mit der Günzburger Zeitung auch nicht auffangen können", sagte Konrad. Stattdessen seien Handzettel verteilt worden, zudem sei über Anzeigetafeln und die Homepage aktuell informiert worden.
Uwe Geiger (CSU) schloss sich dem an: "Der Vorteil der Stadtzeitung ist, dass sie jeder Haushalt kriegt." Sein Vorschlag wäre, die Stadtzeitung aufzuwerten, und er fragte in die Runde: "Könnte sie nicht zweimal im Monat erscheinen?" Tina-Maria Dorow, die für den redaktionellen Inhalt der Stadtzeitung verantwortlich ist, schüttelte den Kopf. Auch einige Räte waren sich sicher: Drucktechnische, finanzielle und personelle Gründe sprechen dagegen.
Dr. Volkhard Schreiner (CSU) sprach sich wie die UWG gegen die damalige Entscheidung aus und bezog sich auf das Beispiel der Sitzungen: "Ich denke, wir sparen da am falschen Fleck. Die Stadtzeitung kann die Tagesordnungen nicht zeitnah abbilden, das wird niemals möglich sein." Bürgermeister Konrad nannte noch einen weiteren Grund, warum man den Vertrag gekündigt hatte: "Von der Günzburger Zeitung kam in der Vergangenheit wenig aus Leipheim, dann sagen wir, wir brauchen das nicht, wenn es für die Zeitung nur Günzburg gibt."
Brigitte Mendle weist auf Onlineausgabe der Günzburger Zeitung hin
Das sah Brigitte Mendle (Grüne) anders. "Ich glaube das nicht. Bekannte sagen zu mir: Ihr seid gar nicht mehr existent, ihr spart am falschen Platz." Für sie wäre es sehr wichtig, wieder Präsenz in der Zeitung zu zeigen. Es gehe dabei ums Image der Stadt. Sie wies auf die Onlineausgabe der Günzburger Zeitung hin, "und die lesen viele, viele." Auch Jüngere. Einem Arbeitsmehraufwand durch etwaige Korrekturabzüge konnte sie ebenfalls nicht zustimmen. "Das dauert im Gesamten vielleicht 20 Minuten."
Mit drei Gegenstimmen von CSU-Räten wurde der Antrag der UWG für die Wiederaufnahme des Vertrags bewilligt. Bis die amtlichen Bekanntmachungen wieder ihren Platz in der Lokalausgabe der Günzburger Zeitung finden, wird es allerdings noch dauern. "Wir können das erst installieren, wenn der Haushalt für nächstes Jahr da ist", betonte Konrad.
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