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Johannes Rauch ist ein Pfarrer mit Leib und Seele
![Am 7. Juli feiert Johannes Rauch sein 40-jähriges Priesterjubiläum im Rahmen des Pfarrfests der Pfarrgemeinde Leipheim. Am 7. Juli feiert Johannes Rauch sein 40-jähriges Priesterjubiläum im Rahmen des Pfarrfests der Pfarrgemeinde Leipheim.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674498059-1/ver1-0/img/placeholder/1x1.png)
Johannes Rauch, Stadtpfarrer von Leipheim, feiert sein 40-jähriges Priesterjubiläum. Gefragt ist er auch als Jugendseelsorger und als Mann für die Lourdes-Wallfahrten.
Seit 40 Jahren ist Johannes Rauch auf seinem Weg als Priester für Jesus und die Menschen unterwegs. Am 1. Juli 1984 fand in St. Ulrich in Augsburg seine Weihe statt, sein 40-jähriges Priesterjubiläum feiert der Stadtpfarrer von Leipheim am 7. Juli mit einem Festgottesdienst um 10 Uhr. Rauch möchte das Jubiläum nutzen, um Gott zu danken, an liebe Menschen zu denken, Kontakt aufzunehmen und für ein Stück Wegbegleitung und -gemeinschaft zu danken. Es dürften viele Gäste in die St. Pauluskirche und den Pfarrgarten kommen, denn es wird gleichzeitig das Kirchenpatrozinium mit Pfarrfest gefeiert. 2003 ist Rauch in das Pfarrhaus neben der Kirche St. Paulus eingezogen und seither Pfarrer für die katholischen Leipheimer. Vor zehn Jahren wurde die Pfarreiengemeinschaft Leipheim, Großkötz, Bubesheim und Kleinkötz gegründet, die Rauch seither leitet.
Kurz vor dem 40-jährigen Priesterjubiläum blickt der gebürtige Augsburger zurück und erzählt aus seiner Kindheit, in der der Kirchgang in seiner Familie ganz normal war, er nach der Kommunion Ministrant wurde und eine wachsende Begeisterung für Kirche und Glaubensgemeinschaft und die Beschäftigung mit der Bibel verspürte. "Der Berufswunsch Priester ist immer mehr gewachsen. Interessiert hat mich aber auch etwas mit Technischem Zeichnen. Oder in Richtung Journalismus wie der große Bruder Karl." Irgendwann hat er in der Zeit vor dem Abitur seinen Klassenkameraden gesagt, dass er Priester werden wolle. Manche fanden es merkwürdig, die, die ihn besser kannten, fanden, dass es zu ihm passe. Sie sollten recht behalten.
![Gerne greift Pfarrer Johannes Rauch zu seiner Gitarre. Gerne greift Pfarrer Johannes Rauch zu seiner Gitarre.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674498059-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
In allen Stellen, wo Johannes Rauch tätig war, wurde er geschätzt, es gibt bis heute Freundschaften aus seiner Zeit als Kaplan in St. Anton Augsburg und Heilig Geist in Augsburg-Hochzoll. Die erste Stelle als Pfarrer führte ihn von 1988 bis 1991 nach Bühl und Echlishausen. Nächste Station war von 1991 bis 2003 Augsburg-Kriegshaber, ehe es endgültig in den Landkreis Günzburg nach Leipheim ging, in eine evangelisch geprägte Stadt. Keine große Sache für den immer weltoffenen und bis heute junggebliebenen Pfarrer Johannes Rauch. Er findet: "Ökumene ist sehr wichtig. Besser, man respektiert sich gegenseitig und geht wertschätzend miteinander um, als sich das Leben schwer zu machen. Letztlich kommt es darauf an, wie man geboren wird, in einer katholischen oder evangelischen Familie."
Während die Leipheimer Lutherischen gerade ihr 500-jähriges Jubiläum feiern, ist die Geschichte der Katholischen deutlich kürzer. Erst der Bau der Dreifaltigkeitskapelle in den 1930ern ermöglichte nach der Reformation wieder katholische Gottesdienste in Leipheim, die der Stadtpfarrer von St. Martin Günzburg hielt. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren es katholische Flüchtlinge, die den Bau der Pauluskirche mit 400 Plätzen erforderlich machten und 1960 die katholische Pfarrei Leipheim gegründet wurde.
Johannes Rauch wurde 2009 zum Geistlichen Rat ernannt
Rauch ist nicht nur mit Leib und Seele Pfarrer seiner jeweiligen Pfarrei, sondern wurde über Jahrzehnte dort auch als Jugendseelsorger eingesetzt, die Gitarre immer mit dabei. "Man konnte mich wohl ganz gut brauchen. Das hält einen hoffentlich jung. Heuer packe ich es wieder, mit den Ministranten aus den Pfarreiengemeinschaften Leipheim, Bibertal und Wettenhausen zur Mini-Wallfahrt nach Rom zu fahren.“ Mit seiner Person fest verbunden sind auch die Lourdes-Wallfahrten. Schon als Kaplan ist er alle zwei Jahre bei der Diözesan-Wallfahrt mitgefahren. 2004 wurde er Leiter der Krankenfraternität und begleitet jedes Jahr die Krankenwallfahrt nach Lourdes, sucht Krankenschwestern, Pfleger und Ärzte, die mitkommen. "Diese Aufgabe ist ein wunderbarer Ausgleich zur Pfarrei-Arbeit und macht viel Freude."
Für diesen Einsatz wurde Pfarrer Rauch 2009 zum "Geistlichen Rat" ernannt, ein Ehrentitel, über den er sich freut. Anfang September reisen heuer Gesunde und Kranke aus der Diözese Augsburg nach Lourdes mit Flugzeug oder Bahn. Pfarrer Rauch genießt die Fahrten mit den Pfarrgemeinden, die nach Israel, Rom oder Polen führten. In Erinnerung ist vielen noch die diesjährige Pfarrwahlfahrt nach Ostern auf der Spuren der Heiligen Edith Stein. Unerschrocken setzte Johannes Rauch die Wallfahrt auch nach einer schmerzhaften "Kollision mit einem Planeten", gemeint ist die Erde, fort und war für die nächsten Wochen mit Schiene und Krücken unterwegs. Auch allein zieht es den immer zu einem Scherz aufgelegten Pfarrer immer wieder mal zum Reisen. „Vielleicht ist das so, wenn man sonst sehr an einen Ort gebunden ist und buchstäblich am Arbeitsplatz wohnt." Sein persönlicher Rückzugsort ist das Elternhaus in Augsburg, auch wenn die Eltern nicht mehr leben.
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