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Leipheim: Gute Aussichten für den Tourismus in Bayerisch-Schwaben

Leipheim

Gute Aussichten für den Tourismus in Bayerisch-Schwaben

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    Der Tourismus in Bayerisch-Schwaben und im Allgäu erwartet sonnige Zeiten. Das liegt auch an Besuchermagneten wie Legoland mit seinem Feriendorf.
    Der Tourismus in Bayerisch-Schwaben und im Allgäu erwartet sonnige Zeiten. Das liegt auch an Besuchermagneten wie Legoland mit seinem Feriendorf. Foto: Alexander Kaya (Archivbild)

    Es liegen harte Zeiten hinter der Tourismusbranche im Allgäu und in Bayerisch-Schwaben - wie so viele Sparten hatten auch die Touristiker herbe Einschnitte durch die Pandemie zu verkraften. Seit dem vergangenen Jahr geht es wieder aufwärts, auch wenn mit den Kriegen in der Ukraine und Israel und der ins Taumeln geratenen Wirtschaft neue Sorgen dazu gekommen sind. Michaela Kaniber, seit dem Herbst als Ministerin auch für den Tourismus zuständig, erwartet trotzdem eine sehr gute Zeit. Denn: "In Umfragen haben 84 Prozent der Deutschen gesagt, dass sie zwar überall sparen werden - aber ganz sicher nicht am Urlaub." Beste Voraussetzungen also für ein erneut erfreuliches Jahr für den Tourismusverband

    Der Verband steht in diesem Jahr vor großen Veränderungen: Mit Klaus Holetschek, der am Mittwoch zum Ehrenvorsitzenden des Verbandes ernannt wurde, und dem ehemaligen Staatssekretär Johannes Hintersberger hören zwei Stellvertreter der Vorsitzenden und zugleich Landrätin des Ostallgäus, Maria Rita Zinnecker, auf eigenen Wunsch auf. 

    Neu formiert – der Vorstand des Tourismusverbands Allgäu/Bayerisch-Schwaben mit der Vorsitzenden Maria Rita Zinnecker, ihren neuen Stellvertretern Hans Reichhart und Wolfgang Hübschle (von links) sowie Schatzmeister Stefan Rinke und Geschäftsführer Joachim (rechts).
    Neu formiert – der Vorstand des Tourismusverbands Allgäu/Bayerisch-Schwaben mit der Vorsitzenden Maria Rita Zinnecker, ihren neuen Stellvertretern Hans Reichhart und Wolfgang Hübschle (von links) sowie Schatzmeister Stefan Rinke und Geschäftsführer Joachim (rechts). Foto: Tourismusverband Allgäu/Bayerisch-Schwaben

    Geschäftsführer Bernhard Joachim, der vor 22 Jahren den Job übernommen hatte (seine erste Jahresversammlung fand damals ebenfalls in Leipheim statt) geht im Sommer in den Ruhestand. Sein Nachfolger Klaus Fischer steht bereits in den Startlöchern. Und auch für den Vorstand gibt es Nachfolger: Neben dem Augsburger Wirtschaftsreferenten Wolfgang Hübschle wird Günzburgs Landrat Hans Reichhart stellvertretender Vorsitzender. 

    Landkreis Günzburg zählt zu den größten Tourismusmagneten

    Neben dem Legoland, das im vergangenen Jahr wohl zwei Millionen Menschen besucht haben - Betreiber Merlin Entertainments schweigt sich traditionell über offizielle Zahlen aus - lockt ab Pfingsten auch der neue Peppa Pig Park Gäste aus dem In- und Ausland an. Damit hat der Landkreis längst Sehenswürdigkeiten wie Schloss Neuschwanstein den Rang abgelaufen. 

    "Unser Landkreis hat sich in den vergangenen Jahrzehnten touristisch so entwickelt wie keine andere Region in Bayern, wahrscheinlich sogar in ganz Deutschland", sagte der Landrat bei der Tagung in Leipheim. "Wir haben den Tourismus angenommen und ihn weiterentwickelt." Reichhart betonte aber auch die Zusammenarbeit, die für den Erfolg in der Zukunft wichtig sei. Die findet nicht nur in der kürzlich gestarteten Kooperation mit den Kreisen Neu-Ulm und Dillingen statt, sondern eben auch im Tourismusverband. 

    PEPPA PIG Park G¸nzburg ñ Baustellenbegehung - Baustelle neben Legoland Deutschland

Alexander Kaya
Redaktion
Neu-Ulmer Zeitung
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    Direkt neben dem Legoland Günzburg entsteht derzeit der Themenpark mit "Peppa Wutz". Ein Blick auf die Bauarbeiten zeigt: Bald kann es losgehen.

    Auch die anderen Städte und Kreise in Schwaben haben ihre Hausaufgaben für die Ferien gemacht, wie Vorsitzende Maria Rita Zinnecker darlegte. Augsburg, aber auch Ulm und Neu-

    Aber es gibt auch noch viel zu tun, um den Tourismus zukunftssicher zu machen, wie der vergangene Winter gezeigt hatte. "Der Klimawandel mit seinen Wetterkapriolen hat das Allgäu stark beschäftigt", so die Landrätin. Vieles werde dadurch schwer planbar. "Wir müssen den Tourismus ganzjährig ausrichten, um die Folgen des Klimawandels abfedern zu können", lautete ihr Appell.

    Ministerin Kaniber: "Wir haben in Bayern keinen Overtourism"

    Ministerin Michaela Kaniber sieht die Branche aktuell nicht nur durch das Wetter, sondern auch durch die Bundespolitik bedroht. "Die Umsatzsteuererhöhung für die Gastronomie war ein Kardinalfehler", sagte die Ministerin. Dadurch sei nicht nur spürbar, dass die Gäste im Lokal an Getränken oder dem Dessert sparen. "Geht es der Gastro schlecht, wirkt sich das auch auf andere Branchen aus."

    Zum Leidwesen der Ministerin gibt es auch in Bayern Gegenwind für wachsende Tourismuszahlen - Michaela Kaniber sprach den Bürgerentscheid an, mit dem der Bau eines Mega-Hotels in Schliersee abgeblockt wurde. Während Destinationen wie Amsterdam oder Barcelona unter Overtourism, also einem zu viel an Touristen, leiden, gibt es dieses Phänomen laut Kaniber in Bayern nicht. "Wir haben Spitzenzeiten, aber bei Weitem keine Lage wie in Dubrovnik oder Venedig." 

    Die Kritiker würden vergessen, dass von allen Investitionen in den Tourismus immer auch die Menschen profitieren, die in der Region leben. "Ohne Tourismus gibt es keine Steuereinnahmen, kein Geld für Kitas, für Kultur, für Museen, für den Straßenausbau." Einer Bettensteuer, wie sie die Städte München, Bamberg und Günzburg gefordert hatten, erteilte die Ministerin eine Absage. "Das ist überhaupt nicht zielführend." Allerdings sieht sie Handlungsbedarf bei der Finanzierung touristischer Angebote. "Lassen Sie uns eine Delegationsreise machen nach Südtirol und Österreich und schauen, wie es dort erfolgreich gemacht wird", schlug Kaniber vor. "Hier bezahlen alle mit, die auch davon profitieren."

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