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Leipheim: Forstarbeiten im Auwald: Tote Eschen sind große Gefahr für Waldbesucher

Leipheim

Forstarbeiten im Auwald: Tote Eschen sind große Gefahr für Waldbesucher

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    In großen Stapeln liegen die gefällten Bäume an den Waldwegen im Auwald bei Günzburg.
    In großen Stapeln liegen die gefällten Bäume an den Waldwegen im Auwald bei Günzburg. Foto: Bayerische Staatsforsten

    Wenn Waldbesucher in diesen Tagen die Auwälder westlich von Leipheim besuchen, kann man eines nicht übersehen: Eschenstämme liegen in großen Stapeln an den Waldwegen, Forstmaschinen arbeiten in den Auwaldflächen. Doch mit normaler Holzernte hat dies alles wenig zu tun, erläutert Martin Eggert, der Leiter des staatlichen Forstbetriebs Weißenhorn, zu dem auch das Auwaldgebiet bei Leipheim gehört: „Die Situation in den sterbenden Eschenbeständen ist dramatisch und macht uns allen große Sorge. Tote Eschen stehen überall. Sie können jederzeit unkontrolliert umfallen, weil auch die Wurzel stark geschädigt ist. Sicherheit für Waldbesucher schaffen wir nur, indem wir die Gefahrenbäume fällen.“

    Wie der Forstmann erläutert, können nur Spezialmaschinen die Arbeit in den stark geschädigten Wäldern übernehmen: Auch für Profis wie einen Waldarbeiter wäre der Aufenthalt und das Arbeiten unter den dürren und leicht brechenden Baumkronen lebensgefährlich. Fast 90 Prozent der entnommenen Bäume sind kranke Eschen, hinzu kommen weitere Bäume, die meist ebenfalls instabil oder krank sind.

    Kranke Eschen drohen auf eine Stromleitung zu fallen

    Dabei werden nicht nur Maßnahmen zum Schutz von Waldbesuchern an Wegen und in den Waldflächen ergriffen, schreibt der Forstbetrieb in einer Pressemitteilung. Wie Eggert erläutert, drohten absterbende Eschen auf eine wichtige Stromleitung zu fallen, einer der Bäume hing bereits in der Leitung. An anderen Stellen waren Sicherungsmaßnahmen entlang von Hochwasserdeichen an der Donau nötig, da die Verantwortlichen durch Schadholz eine Beeinträchtigung des Hochwasserschutzes fürchteten. Hier ist eines für Förster Eggert sehr klar: „Wenn Leib und Leben von Waldbesuchern oder unseren Beschäftigten bedroht sind, muss rasch gehandelt werden. Auch Schäden an kritischer Infrastruktur können wir keinesfalls riskieren. Wenn man das den Menschen vor Ort zeigt und erklärt, sind sie meist dankbar, dass wir uns kümmern.“

    Dabei achten die Staatswaldförster darauf, dass Auwälder auch ein hochwertiger Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten sind: Trotz der notwendigen Fällaktionen ist Umsicht und gute Planung gefragt. Wie Eggert erläutert, werden bei der Waldpflege Hunderte sogenannte Biotophölzer hergestellt. Dazu kappt die Erntemaschine Bäume auf einer Höhe von vier bis sechs Metern: Die Forstarbeiter verzichten also absichtlich auf den Holzertrag dieser Stämme, die als stehendes Totholz im Wald verbleiben. Spechte, Fledermäuse und Insekten schätzen diese Refugien und nehmen sie bald an.

    Deswegen finden die Waldarbeiten jetzt im November statt

    Zudem verbleibt ein großer Teil des Kronenholzes in den Waldbeständen, schafft dort neue Lebensräume und verbessert nach der Zersetzung durch Pilze und Käfer den Waldboden. Auch der Zeitpunkt der Arbeiten ist genau gewählt und kein Zufall: Die Holzernte findet bereits zeitig im November statt. Zum einen brüten nun keine Vögel, vor allem aber schützen die Forstarbeiter so die sensiblen Frühjahrsblüher, die bereits im Februar blühende weiße Teppiche im Auwald bilden.

    Damit die Sicherungs- und Pflegearbeiten ohne Zwischenfälle ablaufen können, bittet der Forstbetrieb Weißenhorn alle Waldbesucher, Absperrungen unbedingt zu beachten und nicht in Hiebsflächen hereinzulaufen. Es besteht akute Lebensgefahr. Wie bereits in den Vorjahren werden Waldwege, die bei Holzernte und -abfuhr unvermeidbar in Mitleidenschaft gezogen werden, nach Abschluss der Arbeiten wieder ordnungsgemäß instand gesetzt. (AZ)

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