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  3. Leipheim: 500 Jahre evangelische Kirche in Leipheim: eine Spurensuche

Leipheim
26.06.2024

500 Jahre evangelische Kirche in Leipheim: eine Spurensuche

Susanne Anwander zeigt das maßstabgetreue Diorama des Kinderfestes in seinen Anfängen, welches Teil der neuen Ausstellung ist.
Foto: Jana Korczikowski

Wie die Religion das Leben in der Stadt beeinflusste, zeigt eine neue Ausstellung im Heimat- und Bauernkriegsmuseum Blaue Ente.

Er habe „nur das göttliche Wort gepredigt”: Mit diesen Worten endete nach der Überlieferung das Leben von Pfarrer Jakob Wehe am 5. April 1525. Mit seiner Hinrichtung nach der Bauernkriegsschlacht am Biberhaken endete aber nicht seine Bedeutung für die Stadt. Mit dem Pfarrer hielt der evangelische Glaube Einzug in die St. Veitskirche. Jakob Wehe führte bereits 1524, gegen Widerstände von außen, die Reformation in Leipheim ein. Fast 400 Jahre war Leipheim überwiegend evangelisch. Erst ab den 1930er Jahren – mit dem Bau der Autobahn und dem Einzug von Soldaten auf dem Fliegerhorst – gab es wieder Katholiken in der Stadt. Wie sehr die evangelische Religion die Stadt und ihre Einwohner geprägt hat, davon erzählt im Heimat- und Bauernkriegsmuseum Blaue Ente die Sonderausstellung „... nur das göttliche Wort gepredigt. 500 Jahre evangelisches Leben in Leipheim“.

Dieses Gemälde aus dem Jahr 1921 zeigt, wie landwirtschaftlich geprägt die Leipheimer Unterstadt war.
Foto: Jana Korczikowski

Susanne Anwander, seit mehr als 20 Jahren wissenschaftliche Mitarbeiterin im Museum Blaue Ente, hat diese Ausstellung konzipiert und kuratiert. Sie hat seit vergangenem Jahr Bücher gewälzt, Material gesichtet und damit Informationen sowie Relikte gesammelt. Manche sind private Leihgaben, andere stammen etwa aus der St. Veitskirche, zum Beispiel feuervergoldete Kelche oder Hostienteller. Ganz allein hätte die Leipheimerin das alles aber nicht stemmen können: "Ich habe Unterstützung von Nicole Schneider und Mitgliedern des Historischen Arbeitskreises bekommen", verrät sie. 

Historikerin Susanne Anwander hat unübliche Ideen für ihre Ausstellungen

Da ging es manchmal auch um ganz praktische Dinge, wie das Hereinschaffen eines riesigen Ziffernblattes, das einst zum Kirchturm von St. Veit gehörte. Die europäische Ethnologin und Historikerin hat öfter unübliche Ideen, wie sie verrät: "Oft heißt es am Anfang, das ist verrückt." Am Ende fänden ihre Ideen aber doch immer Gefallen. In ihren Ausstellungen legt Anwander bewusst Wert auf optische und haptische Reize, zum Beispiel eine private Kirchenbank aus Holz oder eine alte Schulbank, statt auf digitale Technik, die Nutzung von Monitoren oder Hörstationen. "Es ist trotzdem eine moderne, ansprechende Ausstellung." Im Mittelpunkt stehen Menschen und Objekte.

Dieses Ziffernblatt zierte einst den Kirchturm von St. Veit.
Foto: Jana Korczikowski

Obwohl Leipheim gewissermaßen eine "Insel" und abgekapselt von den umliegenden Orten wie Günzburg war, hinterließ die Weltgeschichte auch hier ihre Spuren. Krieg und Katastrophen prägten die städtische Entwicklung genauso wie kulturelle Blüte und Gelehrsamkeit. Vieles davon wurde vom evangelischen Glauben beeinflusst und schlug sich in Stadtbild und Gesellschaft wider. Diese Entwicklung können Besucherinnen und Besucher in der Ausstellung nachvollziehen, beginnend beim Bauernkrieg und seinen unmittelbaren Folgen für die Stadt. So verfestigte sich danach der evangelische Glaube in Leipheim trotz aller Widrigkeiten, wie zum Beispiel dem Dreißigjährigen Krieg oder der fast vollständigen Auslöschung der nach Ulm evakuierten Leipheimer Bevölkerung durch die Pest in den Jahren nach 1634. "Zwei Jahre lang wurden keine Geburten oder Eheschließungen in Leipheim erwähnt", weiß Anwander – die Stadt existierte praktisch nicht. Leipheim erholte sich aber auch von diesem Rückschlag.

Ausstellung ist noch bis 3. Oktober zu sehen

Dass für die Leipheimer der Glauben zum alltäglichen Leben gehörte, zeigte sich nicht nur in der strengen Kirchenzucht oder der evangelischen Kirche betriebenen Schule. Auch das Kinderfest hatte im Jahr 1817 seinen Ursprung als evangelisches Fest. Nach dem "Jahr ohne Sommer" begannen Bürger und allen voran Kinder, für die Ernte zu danken und den durch die Hungersnot Verstorbenen zu gedenken. "Es war bis kurz nach 1900 ein trauriges Fest", erzählt Susanne Anwander. 

Auch eine gute erhaltene Schulbank ist Teil der neuen Ausstellung im Museum Blaue Ente.
Foto: Jana Korczikowski

Die Ausstellung in der Blauen Ente ist noch bis 3. Oktober 2024 zu sehen und ist die zweite von insgesamt drei Ausstellungen, mit denen das Jubiläum zu 500 Jahre Bauernkrieg in Leipheim begangen wird. Kommendes Jahr wird es eine weitere geben. (mit AZ)

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