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Landkreis Günzburg: Unfallserie im Kreis Günzburg: Zwei schwer verletzte Personen

Landkreis Günzburg

Unfallserie im Kreis Günzburg: Zwei schwer verletzte Personen

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    Wegen spiegelglatten Straßen an manchen Stellen kommt es am Dienstagmorgen zu mehreren Unfällen im Kreis Günzburg.
    Wegen spiegelglatten Straßen an manchen Stellen kommt es am Dienstagmorgen zu mehreren Unfällen im Kreis Günzburg. Foto: Freiwillige Feuerwehr Wattenweiler, Thorsten Bringezu

    Vier Grad in Krumbach, fünf Grad in Günzburg: Inzwischen sind die Temperaturen etwas milder als noch heute am frühen Dienstagmorgen. Plötzlich gefrierender Nieselregen und infolge spiegelglatte Straßen waren der Grund, dass die Feuerwehren, Rettungskräfte und Polizeien im Landkreis zwischen 5.45 Uhr und sieben Uhr rund zehnmal ausrücken mussten. 

    Der größte Unfall, die Aufräumarbeiten zogen sich mehrere Stunden, ereignete sich zwischen Obergessertshausen und Könghausen, an der Landkreisgrenze zum Unterallgäu. Ein Auto kommt von der spiegelglatten Straße ab und prallt in einen voll besetzten Schulbus. Der 32-jährige Pkw-Fahrer wird schwer verletzt, vier Schüler klagen über leichte Schmerzen. 

    Weitere Glätteunfälle bei Offingen und Wattenweiler

    Fast parallel kommt es zu einem Glätteunfall in Wattenweiler, wie Stefan Müller, Kreisbrandrat berichtet. Und keine zwei Minuten später knallt es zwischen Mindelaltheim und Offingen. Dort ist Müller selbst im Einsatz und war als Erstes am Unfallort. Zunächst kam auf Höhe einer Kapelle ein Autofahrer, der in Richtung Mindelaltheim unterwegs war, wegen plötzlich auftretender Straßenglätte ins Schleudern. Er kam auf die rechte Bankette. Beim Gegenlenken wurden mehrere kleine Steine auf der gesamten Fahrbahn verteilt, so die Polizei. Offenbar unbeschädigt setzte er seine Fahrt fort. Kurz nach ihm kam ein weiterer Autofahrer aus Richtung Schnuttenbach. Der Fahrer dieses Wagens sah die Steine auf der Fahrbahn, bremste ab und wollte den Steinen ausweichen. Aufgrund der dort herrschenden Glätte verlor er aber die Kontrolle über sein Fahrzeug und schleuderte nach links von der Fahrbahn. 

    Dabei stieß er gegen einen Leitpfosten. Dieser wurde auf die Fahrbahn katapultiert und blieb auf dem Fahrstreifen Richtung Mindelaltheim liegen. Zum Unfall hinzu kam der Fahrer eines Fahrzeugs des Straßenbauamtes. Dieser blieb in Fahrtrichtung Schnuttenbach stehen, sicherte die Unfallstelle mit gelben Rundumlicht und Warnblinkanlage ab und wollte sich um den zuvor verunfallten Fahrzeugführer kümmern. Zu diesem Zeitpunkt kam ein weiteres Fahrzeug aus Richtung Schnuttenbach. Dessen Fahrer bemerkte den Leitpfosten auf der Fahrbahn, versuchte diesem auszuweichen und kam ebenfalls ins Schleudern. Er stieß mit seinem Auto frontal gegen den zur Absicherung abgestellten Kastenwagen des Straßenbauamtes. 

    Sechs Fahrzeuge sind bei Mindelaltheim an einem Unfall beteiligt

    Etwa zeitgleich bemerkte ein Autofahrer, der ebenfalls Richtung Mindelaltheim unterwegs war, die verunfallten Fahrzeuge vor ihm und bremste ab. Dabei kam er ins Rutschen und stieß gegen die Leitplanke auf seiner Straßenseite. Dabei verkeilte sich dessen Auto in der Leitplanke und blieb stehen. Dies wiederum erkannte ein nachfolgender Autofahrer zu spät und fuhr auf dieses stehende Auto auf. Insgesamt waren an dem Unfall sechs Fahrzeuge beteiligt, wobei der ursprüngliche Verursacher weitergefahren war. Drei Autos mussten abgeschleppt werden, zwei Personen kamen verletzt mit dem Rettungswagen in ein Krankenhaus. Den Gesamtschaden beziffert die Polizei auf etwa 23.000 Euro.

    Auch zwischen Remshart und Offingen zwischen den beiden Ortseinfahrten von Remshart wurde einem Autofahrer Blitzeis zum Verhängnis. Ein in Richtung Offingen fahrender Fahrer kam ins Schleudern und nach links von der Fahrbahn ab. Dort rutschte er in einen Bach. Dabei entstand am Wagen Sachschaden, er musste abgeschleppt werden. Der Autofahrer wurde nicht verletzt. Zur Absicherung der Unfallstelle und Betreuung der eingerichteten Umleitung waren die Feuerwehren Rettenbach und Remshart im Einsatz. Ein weiterer Verkehrsunfall ereignete sich in Burtenbach. Eine Autofahrerin fuhr auf der Kemnater Straße in Burtenbach bergab. In der dortigen Rechtskurve rutschte sie aufgrund von Straßenglätte geradeaus und rammte eine Straßenlaterne. Dabei wurde ihr Wagen stark an der Front beschädigt und musste abgeschleppt werden. Die Frau wurde nicht verletzt. 

    Zwischen Jettingen und Burtenbach schleudert ein Autofahrer auf die Gegenfahrbahn

    Auf der Staatsstraße zwischen Jettingen und Burtenbach ereignete sich ein weiterer Glätteunfall. Ein Autofahrer war in Richtung Burtenbach unterwegs, als er bei plötzlich auftretendem Glatteis auf die Gegenfahrbahn schleuderte. Der ihm entgegenkommende Fahrer eines Dacia versuchte zwar noch, dem schleudernden Fahrzeug auszuweichen. Trotzdem kam es zum seitlichen Zusammenstoß der beiden Autos. Das Fahrzeug des Unfallverursachers kam noch auf der Fahrbahn zum Stehen, der Dacia schleuderte in den Straßengraben. Beide Fahrzeuge mussten abgeschleppt werden. Zur Absicherung und Ausleuchtung der Unfallstelle war die Feuerwehr Jettingen im Einsatz. 

    Wegen spiegelglatten Straßen kommt es am Dienstagmorgen zu einigen Unfällen im Kreis Günzburg.
    Wegen spiegelglatten Straßen kommt es am Dienstagmorgen zu einigen Unfällen im Kreis Günzburg. Foto: Robert Weiß, Thorsten Bringezu

    Zusätzlich sind am frühen Morgen zwischen Ettenbeuren und Ichenhausen Fahrzeuge von der eisigen Straße abgekommen sein. Zunächst geriet ein 58-jähriger Fahrer aufgrund erheblicher Fahrbahnglätte ins Schleudern und kam nach links von der Fahrbahn ab. Dabei kollidierte er mit der dort befindlichen Leitplanke, sodass sich ein Reifen vom Fahrzeug löste. Ein nachfolgender 44-Jähriger konnte noch rechtzeitig abbremsen, sein Wagen wurde aber vom gelösten Reifen des ersten Autos im Frontbereich getroffen. Ein wiederum nachfolgender 45-Jähriger konnte sein Fahrzeug nicht mehr rechtzeitig abbremsen und fuhr auf das Heck des zweiten Fahrzeugs auf. Sein Wagen wurde so deformiert, dass sich die Türe nicht mehr öffnen ließ und der leichtverletzte Fahrer von der Feuerwehr befreit werden musste. Die anderen beiden Unfallbeteiligten blieben unverletzt. Die Staatsstraße musste zur Unfallaufnahme und Bergung der Fahrzeuge vorübergehend komplett gesperrt werden. Der Gesamtsachschaden beläuft sich auf circa 13.000 Euro.

    Zwei Autofahrer landen in Bayersried und zwischen Waltenhausen und Haupeltshofen im Feld

    Die spiegelglatte Straße - trotz der herrschenden Plusgrade - wurde auch einem 22-jährigen Fahrer in Bayersried zum Verhängnis. Er fuhr in südliche Richtung, als er am Ortsende ins Rutschen geriet und in einem angrenzenden Feld landete. Von dort musste er mit einem Abschleppfahrzeug geborgen werden, das Auto erlitt jedoch keinen Sachschaden. Dieses Glück hatte ebenfalls ein 37-jähriger Fahrer auf der Kreisstraße GZ 13 von Waltenhausen in Richtung Haupeltshofen. Auch er kam von der Fahrbahn ab und blieb in der angrenzenden Wiese stehen. Es entstand nur geringer Sachschaden.

    Während die zwei Autofahrer im Feld landeten, rutschten zwei Autofahrerinnen gegen ein Verkehrszeichen und einen Leitpfosten: Einmal eine 52-Jährige, die von Burg in Richtung Ursberg fuhr. An der Einmündung in die Kreisstraße GZ12 rutschte ihr Fahrzeug trotz erkannter Glätte und minimaler Geschwindigkeit von der Fahrbahn und prallt gegen ein Verkehrszeichen. Der Sachschaden beträgt mehrere Tausend Euro. Und einmal eine 35-Jährige, die bei Waltenhausen von der Fahrbahn abkam und gegen einen Leitpfosten knallte. Anschließend kam sie in einem Gebüsch neben der Fahrbahn zum Stehen. Der Sachschaden ist gering. 

    32-Jähriger prallt frontal gegen einen Baum und wird im Auto eingeklemmt

    Schlimmer erging es einem 32-jährigen Autofahrer, der von Neuburg an der Kammel in Richtung Wattenweiler unterwegs war. Aufgrund der völlig vereisten Fahrbahn an einer Kuppe kam er nach rechts ab und prallte frontal gegen einen massiven Baum. Der junge Mann wurde im Auto eingeklemmt. Die Feuerwehr befreite ihn aus dem Fahrzeug, er musste mit schweren Verletzungen in eine nahegelegene Klinik gebracht werden. Der Sachschaden beträgt 8000 Euro. Zur Bergung und Verkehrslenkung waren die Feuerwehren aus Wattenweiler, Neuburg an der Kammel, Krumbach, Ichenhausen und Wiesenbach im Einsatz, sowie ein Rettungswagen und zwei Notärzte.

    Ein Kastenwagen ist Richtung Wattenweiler von der Straße abgekommen und gegen einen Baum gekracht.
    Ein Kastenwagen ist Richtung Wattenweiler von der Straße abgekommen und gegen einen Baum gekracht. Foto: Freiwillige Feuerwehr Wattenweiler

    Noch um knapp sieben Uhr morgens war die Straße von Mindelzell nach Ursberg so vereist, dass eine 30-jährige Autofahrerin trotz geringer Geschwindigkeit kurz nach dem Ortsende von der spiegelglatten Fahrbahn abkam. Sie fuhr nach rechts eine mehrere Meter tiefe Böschung hinab. Hierbei verletzte sie leicht am Rücken, am Auto entstand kein nennenswerter Schaden.

    Auch der Sprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West spricht auf Nachfrage von einer "Vielzahl an Unfällen im Dreieck Günzburg-Burgau-Krumbach". Grund sei, dass Regen sehr schnell auf den kalten (Land-)straßen aufgekommen ist und somit sofort eine Eisschicht bildete. Vor einer Woche kam es zu weitaus weniger Unfällen wegen gefrierender Glätte in der Region als am Dienstag. (mit AZ)

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