Startseite
Icon Pfeil nach unten
Günzburg
Icon Pfeil nach unten

Landkreis Günzburg: Verdi warnt vor Problemen im öffentlichen Dienst

Landkreis Günzburg

Verdi warnt vor Problemen im öffentlichen Dienst

    • |
    • |
    Die aktuellen Tarifauseinandersetzungen bei der Post und im öffentlichen Dienst beschäftigen auch die Verdi-Vertreter im Landkreis Günzburg.
    Die aktuellen Tarifauseinandersetzungen bei der Post und im öffentlichen Dienst beschäftigen auch die Verdi-Vertreter im Landkreis Günzburg. Foto: Wolf von Dewitz/dpa

    Die derzeit laufenden Tarifrunden bei der Post und beim öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen standen naturgemäß als Schwerpunkt auf der Tagesordnung der Sitzung des ver.di-Vorstandes für den Landkreis Günzburg im Gasthof Rose in Günzburg. Während der Sitzung erfuhren die Gewerkschafter von der Entscheidung über den Antrag der CDU/CSU im Bundestag.

    Roman Martynez vom ver.di-Bezirk machte in der Diskussion deutlich, dass es bei der Tarifrunde nicht „nur“ darum geht, dass die im Öffentlichen Dienst Beschäftigten eine angemessene Bezahlung für ihre Arbeit bekommen, sondern auch darum, den Dienst funktionsfähig zu erhalten. Schon heute fehle hier eine halbe Million Beschäftigte. Und in den nächsten Jahren werden mehr als eine Million Beschäftigte ausscheiden. Für die Günzburger ver.di-Vorsitzende, Helga Springer-Gloning, führt deshalb kein Weg daran vorbei, dass die Arbeitsplätze im Öffentlichen Dienst attraktiver gemacht werden müssen. „Wenn das nicht passiert, wird ein erheblicher Teil unserer öffentlichen Infrastruktur enorm geschädigt werden.“

    Auch Kreiskliniken leiden an mangelnder Attraktivität des Öffentlichen Dienstes

    Negative Folgen der mangelnden Attraktivität der Arbeitsplätze seien zum Teil schon heute sichtbar. Aufgrund von fehlendem Personal müssten etwa die Kreiskrankenhäuser Günzburg und Krumbach ihre Personallücken mit Honorarkräften „von außen auffüllen“. Dies erhöhe die Defizite der Kreiskliniken um mehrere Millionen Euro. Springer-Gloning: Da müssten doch eigentlich auch die Arbeitgeber ein Interesse daran haben, dass das so nicht weitergeht.“ Für Roman Martynez ist auch mehr als verwunderlich, dass sich die ÖD-Arbeitgeber der ver.di-Forderung entgegenstellen, dass Teilzeitbeschäftigte einen Anspruch bekommen sollen in Vollzeitarbeitsplätze zu wechseln. „Das verstehe, wer will, ich nicht“, so Martynez.

    Helga Springer-Gloning wollte diesen Tagesordnungspunkt gerade beenden, als die Meldung, dass der Entschließungsantrag der CDU/CSU zur Migrationspolitik im Bundestag mit Unterstützung der AfD eine knappe Mehrheit erhalten hat, in die Runde platzte und blanke Fassungslosigkeit auslöste. Eine erste Einschätzung des DGB-Kreisvorsitzenden Werner Gloning, der auch an der Sitzung teilnahm, fand dann die einhellige Zustimmung aller Anwesenden. Es habe im Bundestag keine Mehrheit bei den demokratischen Parteien für den Antrag der CDU/CSU zur Migrationspolitik gegeben.  Diese Mehrheit habe sich die Union zusammen mit der FDP, dem BSW und einigen fraktionslosen Irrlichtern bei der AfD abgeholt. Gloning: „Und das ist schlimm, sehr schlimm sogar.“

    DGB zur Abstimmung im Bundestag: Das muss ein einmaliger Ausrutscher bleiben

    Noch habe er die Hoffnung, dass die Mitglieder der CSU, auch in unserer Region, ihrer Parteiführung deutlich machen, dass eine Mehrheitsbeschaffung außerhalb der demokratischen Parteien ein einmaliger Ausrutscher bleiben muss, weil sonst für unsere Demokratie ein irreparabel beschädigt wird. „Diesmal kann dann mehr niemand sagen, das habe ich nicht gewollt. Dieses Argument ist in der deutschen Geschichte schon aufgebraucht“, so der DGB-Kreisvorsitzende zum Abschluss. (AZ)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden