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Landkreis Günzburg: So läuft am Montag die Rückkehr der Schüler im Landkreis Günzburg

Landkreis Günzburg

So läuft am Montag die Rückkehr der Schüler im Landkreis Günzburg

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    Die Hans-Maier-Realschule Ichenhausen ist gut auf den Schulbeginn vorbereitet: Bereits am Eingang und in den Fluren der Schule gibt es Laufgassen für die Schüler mit Einbahnregelung, um zu nahen Kontakt zu vermeiden. Das Foto zeigt Schulleiter Christian Pfeifer (rechts) und Konrektor Max Lukas am Freitag vor der Wiedereröffnung der Schule.
    Die Hans-Maier-Realschule Ichenhausen ist gut auf den Schulbeginn vorbereitet: Bereits am Eingang und in den Fluren der Schule gibt es Laufgassen für die Schüler mit Einbahnregelung, um zu nahen Kontakt zu vermeiden. Das Foto zeigt Schulleiter Christian Pfeifer (rechts) und Konrektor Max Lukas am Freitag vor der Wiedereröffnung der Schule. Foto: Bernhard Weizenegger

    Die Schulen füllen sich ganz allmählich wieder mit denen, für die sie gebaut wurden: den Schülern. Doch alles mit Augenmaß. Zunächst einmal sind es in Bayern nur die Abschlussklassen, die ab Montag Unterricht vor Ort erhalten. Das heißt: Das Lehrerkollegium ist nun neben der Arbeit im ungewohnten virtuellen Unterricht damit beschäftigt, die Schulgebäude so herzurichten und den Unterricht so zu planen, dass Ansteckungsrisiken minimiert werden können. Wie laufen die Vorbereitungen ab?

    Nachfrage an der Mittelschule Thannhausen. Hier wird ab Montag vier Stunden täglich unterrichtet. Das zuständige Schulamt hat die Schulbusfahrten mit den Transportunternehmen geregelt. Fünf Klassen kehren in Thannhausen zurück. Das bedeutet für das Kollegium um Schulleiter Klaus Mader einen enormen Organisationsaufwand.

    Klassen werden wegen des Mindestabstands geteilt

    Da die Klassenräume nicht groß genug sind, um den vorgeschriebenen Mindestabstand einhalten zu können, mussten alternative Lösungen gefunden werden. „Wir haben die zehnte Klasse geteilt und aus den zwei neunten Klassen drei Klassen gemacht. Da in der 9M nur 14 Schüler betroffen sind, konnten wir diese zusammenlassen.“

    Es gibt also zwei neue Klassen, die auch eigene Lehrer brauchen. „Uns stehen Lehrer ohne Klassenleitung zur Verfügung, die in den neunten und zehnten Klassen schon unterrichtet haben, die Schüler kennen und nun den zusätzlichen Unterricht übernehmen. So können wir den kleinen Einheiten von 12 bis 14 Schülern in jeder Parallelklasse gleichen Unterricht anbieten.“

    Sportunterricht findet nur in der Theorie statt

    Um eine möglichst geringe Fluktuation sicher zu stellen, werden die Schüler nur einmal in der Woche in Fachräumen unterrichtet, der Sportunterricht ist komplett auf Theorie umgestellt und findet im Klassenzimmer statt. Wie die Pausen gestaltet werden, muss sich noch zeigen. Am Montag werden die Schüler jedenfalls in ihren Klassenzimmern bleiben müssen und dürfen sich nicht näher als 1,5 Meter aneinander annähern. „Wir wollen die Klassen versetzt in die Pause schicken, damit sich nicht mehr als 14 Schüler begegnen. Da der Schule großzügige Außenanlagen zur Verfügung stehen, muss auch über einen separierten Pausenaufenthalt im Freien nachgedacht werden.“

    Auch in Ichenhausens Hans-Maier-Realschule sind einige räumliche Entscheidungen zu treffen. Das Schulleiterteam um Christian Pfeifer stand vor einer komplexen Aufgabe, denn in den Realschulen können die Schüler in sehr unterschiedlichen Fächern ihre Prüfung ablegen und werden normalerweise in diesen Wahlpflichtfächern getrennt unterrichtet, während die allgemeinen Pflichtfächer gemeinsam unterrichtet werden. Deshalb werden die Schüler nun nach Wahlpflichtfächern in Gruppen eingeteilt. Die Prüfungsfächer werden verstärkt unterrichtet, denn nun muss nach der Zeit der häuslichen Wiederholungen und Übungen auch neuer Stoff gelehrt werden. Zuvor gab es bei der Gestaltung der Schwerpunkte Absprachen unter den Realschulen in der Region, um die Chancengleichheit zu wahren. Ab Montag gibt es Unterricht überwiegend in den Prüfungsfächern, die vier Wochenstunden Englischunterricht werden beispielsweise verdoppelt.

    106 Schüler werden in Ichenhausen in acht Gruppen aufgeteilt

    Insgesamt sind in Ichenhausen 106 Schüler betroffen, die in acht Gruppen aufgeteilt und auf alle drei Etagen des Schulgebäudes verteilt werden. Das heißt auch, dass Ein- und Ausgang sowie das Treppenhaus aufgeteilt und mit entsprechenden Trennmarkierungen, Bändern und Hinweisschildern die exakten Wege festgelegt und gekennzeichnet werden müssen. Wer wo und wann ein- und ausgeht, wird reglementiert und überwacht. Und selbstverständlich, erklärt der Schulleiter, dürften die Toiletten nur noch einzeln und kontrolliert genutzt werden, auch in den Pausen.

    Den Schulen wird über die Schulämter ein Basispaket an Masken zur Verfügung gestellt. Christian Pfeifer und sein Team sähen es am liebsten, wenn die Masken auch im Unterricht getragen würden. Das werde sogar dringend empfohlen, verpflichtend sei es aber nicht.

    Andreas Eberle vom St. Thomas-Gymnasium in Wettenhausen hat eine große Sorge weniger als die Kollegen in Thannhausen und Ichenhausen. „Wir haben mit dem Thomassaal, dem Speisesaal und der Turnhalle für unsere drei betroffenen Klassen mit insgesamt 65 Schülern sehr große Räumlichkeiten, denen eigene Toilettentrakte zugeordnet sind. Die Säle sind so weit voneinander entfernt, dass sich die Schüler nicht begegnen. Da alle Einheiten im Erdgeschoss liegen, müssen wir uns derzeit auch nicht um die Treppenhausprobleme kümmern, die viele andere Kollegen haben,“ erklärt der Schulleiter.

    Warn- und Hinweisschilder erinnern an die Vorschriften

    Der Träger, das Schulwerk der Diözese Augsburg, hat auch ein Hygienekonzept erarbeitet, das die Schulen vor Ort ihren räumlichen Gegebenheiten anpassen müssen. Warn- und Hinweisschilder sollen an die Einhaltung der Vorschriften erinnern. „Unsere Klassenräume werden täglich, die Toiletten mehrmals täglich desinfiziert.“ Da das Schulwerk Masken mit FFP2-Standard für Lehrer und Schüler zur Verfügung stellt, kann die Schule das Maskentragen verlangen. „Jeder muss die Maske tragen, vom Betreten des Schulgeländes bis zum Einnehmen des Platzes nach Sitzplan im Klassenzimmer. Die Plätze dürfen nicht gewechselt werden und sind dokumentiert, damit im Ernstfall Infektionsketten nachvollziehbar sind.“

    Die vielen Wahlmöglichkeiten am Gymnasium erfordern einen sehr differenzierten Stundenplan. Der Unterricht zur Abiturprüfung in den großen Sälen läuft an drei Tagen in der Woche. Montags und mittwochs werden die allgemein verpflichtenden Prüfungsfächer gelehrt, außerdem ein dreistündiger Fachblock Naturwissenschaften, alternativ Kunst, Musik und Sporttheorie. Am Dienstag werden außer den Allgemeinfächern in Minigruppen die Gesellschaftswissenschaften und die Wirtschaftswissenschaften unterrichtet.

    Bei all der Organisation stört Andreas Eberle nur, dass „ständig neue Vorgaben und Regelungen kommen, die dann in das Konzept eingearbeitet werden müssen. Das läuft leider etwas chaotisch. Wir fühlen uns aber gut vorbereitet, um am Montag mit den Abiturienten in den Unterricht vor Ort wieder einzusteigen“.

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