Wie viele Zentner Unrat Dr. Karl Rebele-Reinhard aus Neuburg an der Kammel im Laufe der vergangenen Jahrzehnte bei seinen Fahrten über Land gesammelt und ordnungsgemäß entsorgt hat, das kann nur geschätzt werden. Sicher jedoch ist, dass der Tierarzt seit seinem Eintritt in den Ruhestand vor sieben Jahren bei seinen täglichen Spaziergängen zwischen Neuburg und Wattenweiler auch heute noch nie ohne Tüte aus dem Haus geht. Er sammelt da all die achtlos weggeworfenen Dinge, die am Wegrand zu finden sind und dort nicht hingehören und bringt sie zum Wertstoffhof oder entsorgt sie in seinem privaten Hausmüll. Der vor Energie sprühende 71-Jährige hat schon früher bei seinen Fahrten als Tierarzt über Land immer wieder Liegengebliebenes am Straßenrand mitgenommen und teilweise auch im Wald zurückgelassene ausgediente Maschendrahtzäune zum Wertstoffhof gebracht.
Für ihn ist sein Handeln eine Selbstverständlichkeit und er hofft damit, Hemmschwellen zu schaffen beim sorglosen Umgang mit unserem Lebensraum. Für sein langjähriges Engagement zum Wohl der Natur und der Umwelt wurde er nun mit dem ersten Platz bei der Vergabe des diesjährigen Naturschutzpreises ausgezeichnet. In ihrer Ansprache würdigt die stellvertretende Landrätin Monika Wiesmüller-Schwab seinen selbstlosen Einsatz als weit über das hinausgehend, was eigentlich als selbstverständlich angesehen werden könne. Der „Notarzt der Natur“, wie er vom Bürgermeister Neuburgs bezeichnet wurde, setze ein starkes Zeichen für den Respekt gegenüber unserer Umwelt und inspiriere auch andere, sich für den Schutz der Umwelt einzusetzen.
Der zweite Platz geht an die Grundschule Waldstetten
Dieses Bewusstsein für die Umwelt wird den Schülerinnen und Schülern an der Grundschule Waldstetten seit Jahren unter der Federführung von Projektleiterin Silke Kratzer und Rektorin Julia Lerch von klein auf nahegebracht. Unter dem Motto „nur was wir lieben, schützen wir auch“ wird den Kindern in einem von der ersten bis zur vierten Klasse aufeinander aufbauenden Konzept ein Gefühl für die Natur und die Umwelt vermittelt und dabei Verständnis und Respekt für den biologischen Kreislauf geschaffen. Besonders beeindruckt hat die Jury die Vielfalt der umgesetzten Projekte, die nicht nur den Schulgarten, sondern auch Gemeindegärten und den Gemeindewald umfassen, führte Monika Wiesmüller-Schwab aus und verwies auch darauf, dass die Grundschule Waldstetten bereits fünf Mal die Auszeichnung als „Umweltschule in Europa-Internationale Nachhaltigkeitsschule“ erhalten habe. Der Landkreis Günzburg zollt dem an der Grundschule Waldstetten gelebten Engagement höchste Anerkennung und zeichnet sie dafür als zweiten Preisträger des Naturschutzpreises aus.
Der dritte Platz bei der Preisverleihung ging dieses Jahr an die Ornithologische Arbeitsgruppe Schwäbisches Donaumoos (OAGSD), die sich seit über 30 Jahren mit großer Leidenschaft für den Schutz der Vogelwelt im Schwäbischen Donaumoos engagiert. Besonders hervorzuheben sei ihr Einsatz für den Schutz gefährdeter Arten. Mit gezielten Maßnahmen den Lebensraum bedrohter Vögel im Landkreis zu bewahren, würden sie ein Zeichen der Hoffnung setzen. Für ihren beispielgebenden Einsatz zum Schutz der Artenvielfalt und ihre herausragende Arbeit zum Wohle der Natur wurde die OAGSD als dritter Preisträger des Naturschutzpreises gewürdigt.
So viel im Ehrenamt auch geleistet werden kann, so wichtig ist auch der Beitrag der im Landkreis ansässigen Unternehmen, einen positiven Beitrag zum Schutz der Umwelt zu leisten. Aus den eingereichten Bewerbungen hat ein Fachgremium zwei Betriebe für die Vergabe des diesjährigen Umweltpreises für Unternehmen gekürt, die mit ihrem Engagement ebenfalls Vorbildcharakter haben und unter Beweis stellen, dass Umweltschutz und wirtschaftliches Handeln Hand in Hand gehen können.
Für ihre Leistungen in den Bereichen Gesundheitswesen, Abfallvermeidung und –verwertung sowie beim Klimaschutz, insbesondere bei der Energierückgewinnung und Maßnahmen zur Stromersparnis hat hier die Munk Group das Gremium überzeugt und wurde zum ersten Preisträger ernannt. Nicht minder überzeugend war das Konzept des zweiten Preisträgers, das Dominikus-Ringeisen-Werk Ursberg, das mit seiner umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie in den Bereichen Naturschutz, Landschafts- und Freiflächengestaltung sowie Klimaschutz Anerkennung verdient.
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