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Landkreis Günzburg: Renten oft an der Armutsgrenze: DGB legt Zahlen im Landkreis vor

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Renten oft an der Armutsgrenze: DGB legt Zahlen im Landkreis vor

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    Im Alter müssen viele Menschen genau kalkulieren. Um die neuesten Daten zur Rente ging es kürzlich in Ichenhausen.
    Im Alter müssen viele Menschen genau kalkulieren. Um die neuesten Daten zur Rente ging es kürzlich in Ichenhausen. Foto: Benjamin Nolte, dpa (Symbolbild)

    Die neusten Daten der Deutschen Rentenversicherung (DRV) waren Thema bei der Sitzung des DGB-Kreisvorstandes Günzburg im „Adler“ in Ichenhausen. Der alternierende Vorsitzende der DRV Schwaben, Ludwin Debong, stellte dabei die neusten Zahlen zur regionalen Rentenentwicklung vor.

    Die zeigen laut Pressemitteilung des Kreisverbands des Deutschen Gewerkschaftsbunds, dass im Landkreis Günzburg Männer, die 2023 in Altersrente gegangen sind, eine Durchschnittsrente von 1354 Euro pro Monat und Frauen von gerade mal 881 Euro erhalten. Bei diesen Auszahlungsbeträgen seien die Kranken- und die Pflegeversicherung, die Rentnerinnen und Rentner entrichten müssen, bereits berücksichtigt. Mögliche zu zahlende Steuern aber noch nicht, weil die jeweils individuell berechnet werden müssen.

    Für den DGB-Kreisvorsitzenden, Werner Gloning, ist das „erschreckend“. Vor allem, wenn man dem gegenüber stelle, dass, nach der gängigen Definition, in Deutschland eine Armutsgefährdung vorliege, wenn ein verfügbares Monatseinkommen, nicht höher als 1310 Euro ist. Das bedeute, die durchschnittliche Altersrente für Männer liegt im Landkreis im Bereich der Armutsgefährdung. Und die für Frauen sogar weit darunter. Für Gloning ist das „ein Nährboden, auf dem die braunen politischen Sumpfblüten wie die AfD gedeihen“. Wenn Altersarmut bis in die Mitte unsere Gesellschaft vordringe, obwohl gleichzeitig Reichtum immer mehr zunimmt, brauche man sich nicht zu wundern, wenn manche ins Extreme abdriften.

    Der DGB-Kreisvorstand Günzburg fordert deshalb alle demokratischen Parteien und deren Mandatsträgerinnen und Mandatsträger aus dem Landkreis auf, zusammen mit dem DGB für eine Austrocknung des in der Region weitverbreiteten Niedriglohnsektors zu kämpfen. Dieser sei eine der Hauptursachen für schlechte Renten. Außerdem fordern die Mitglieder des DGB-Kreisvorstandes, die Mandatsträgerinnen und Mandatsträger und die Mitglieder des CSU- und des FDP-Kreisverbandes auf, sich gegen die noch weitere massive Absenkung des Rentenniveaus zu stellen, die ihre Parteien laut Gloning derzeit planen.

    Für den DGB stellte Werner Gloning zum Abschluss der Debatte fest: „Wir werden zusammen mit unseren Gewerkschaften weiter, für bessere Renten kämpfen. Die sind durchaus finanzierbar, wenn man politisch will.“ (AZ)

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