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Landkreis Günzburg: Nach der Jahrhundertflut rollt im Kreis Günzburg die Hilfswelle an

Landkreis Günzburg

Nach der Jahrhundertflut rollt im Kreis Günzburg die Hilfswelle an

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    Haushalte, Firmen, Landwirtschaft, Vereine - das Jahrhunderthochwasser im Kreis Günzburg hat alle getroffen. Nun starten Hilfsprojekte.
    Haushalte, Firmen, Landwirtschaft, Vereine - das Jahrhunderthochwasser im Kreis Günzburg hat alle getroffen. Nun starten Hilfsprojekte. Foto: Alexander Kaya

    Das Wasser zieht sich zurück, die Helfer der Bundeswehr und aus anderen Teilen Bayerns rücken ab. Im Landkreis Günzburg hat dafür bereits das große Aufräumen nach der Jahrhundertflut begonnen. Noch gibt es keinen genauen Überblick über die Schäden, die das Hochwasser angerichtet hat. Doch schon jetzt steht fest, dass immense Kosten anfallen werden, um Privatbesitz, Firmeneigentum, aber auch öffentliche Einrichtungen wie Straßen und Gebäude wieder instand zu setzen. In München wurden am Mittwoch erste Soforthilfen für die Betroffenen beschlossen. Und auch im Landkreis und in der Region sind bereits Hilfsprojekte angelaufen. 

    Bürger helfen Bürgern – unter diesem Titel steht eine Hilfsplattform Hochwasser, die der Landkreis und die Regionalmarketing gestartet haben. Um die Welle der Hilfsbereitschaft und die Hilfsangebote und -gesuche nach der Jahrhundertflut zu koordinieren, haben sich der Landkreis Günzburg und die Regionalmarketing Günzburg GbR sowie zwei engagierte Gründer im Areal Digital zusammengetan und eine Plattform für Hilfsangebote und Hilfsgesuche erstellt, die den Bürgern in der Region ab sofort unter www.lkgz-hilft.de zur Verfügung steht. 

    Landkreis Günzburg richtet Hilfsplattform ein

    Hier können sich alle melden, die Hilfe anbieten, Geräte oder Maschinen, Fahrdienste oder andere Hilfe leisten können. Und natürlich können sich hier Menschen melden, die vom Hochwasser betroffen sind und Hilfe brauchen. Auf der Plattform können kostenlos und unkompliziert Angebote wie Gesuche eingetragen werden und Helfer und Hilfesuchende direkt miteinander in Kontakt treten. 

    Der Landkreis Günzburg vermittelt zudem den Kontakt zu einer Firma, die Trocknungsgeräte bereitstellen kann. Unter dem Link www.landkreis-guenzburg.de/hinweise-fuer-betroffene/vermittlung-von-trocknungsgeraeten/ können Betroffene sich registrieren - allerdings kann es aufgrund der hohe Nachfragen zu Wartezeiten kommen. Die Kosten für die Geräte müssen von den Bürgern selbst getragen werden. 

    Regionalmarketing Günzburg informiert Unternehmen über Hilfsangebote

    Auch eine Vielzahl heimischer Unternehmen und Betriebe sind vom Hochwasser betroffen. Die Wirtschaftsförderstelle des Landkreises bei der Regionalmarketing Günzburg GbR – Wirtschaft und Tourismus (RMG) hält auf ihrer Seite www.guenzburg-meinlandkreis.de/hochwasser Unternehmen und Betriebe über die unterschiedlichen Infos und Unterstützungsangebote für Unternehmen und Betriebe, die vom Hochwasser betroffen sind, auf dem Laufenden.

    Fußballvereine bekommen Unterstützung vom BFV

    Fußballvereine in der Region sollen ebenfalls unterstützt werden. Die Sozialstiftung des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) hat einen Hilfsfonds mit 100.000 Euro aufgelegt und will damit von der Hochwasser-Katastrophe im Freistaat betroffene Fußball-Vereine unterstützen – der Deutsche Fußball-Bund (DFB) verdoppelt die Summe. Die BFV-Sozialstiftung hat eine Hotline für betroffene Vereine geschaltet und ist unter 089/542770-58 zu erreichen, außerdem ist eine Kontaktaufnahme per E-Mail (fluthilfe@bfv.de) möglich.

    Kartei der Not bietet Soforthilfe für Betroffene und sammelt Spenden

    Das Leserhilfswerk der Augsburger Allgemeinen und ihrer Heimatzeitungen, die Kartei der Not, hat bereits am Montag Soforthilfe für Betroffene des Hochwassers angeboten. Damit nach dem Schock über den Verlust und die Zerstörung zumindest rasch das Nötigste zum Leben beschafft werden kann, kann das Leserhilfswerk beim aktuellen Hochwasser eine pauschale Soforthilfe zwischen 2000 und maximal 5000 Euro für bedürftige Privatpersonen/Familien in der Region bieten. Der Soforthilfeantrag für das Hochwasser 2024 ist unter Soforthilfe Hochwasser 2024 und bei den meisten betroffenen Gemeinden und Landkreisen zu bekommen. In diesem Antrag bitten wir um die persönlichen Daten, eine kurze Beschreibung des Unglücks und eine Bestätigung von Gemeinde, Landkreis oder Sozialverband. 

    Gleichzeitig hat die Kartei der Not zu Spenden für die Betroffenen des Hochwassers in Schwaben aufgerufen. Unter dem Motto der Kartei der Not, "Gemeinsam geht's", werden hier Spenden gesammelt, die direkt für die Hochwassergeschädigten genutzt werden. Dafür wurde eine eigene Spendenseite unter www.kartei-der-not.de/hochwasser-spende eingerichtet.

    Freistaat Bayern kündigt Hilfen für Betroffene an

    Sofortige finanzielle Hilfe hat am Dientag auch der Freistaat Bayern angekündigt. Die Günzburger Landtagsabgeordnete Jenny Schack war am Dienstag nach München gefahren, um sich dafür mit Nachdruck einzusetzen, nachdem sich Ministerpräsident Markus Söder und Innenminister Joachim Hermann am Sonntag vor Ort ein Bild der Lage gemacht hatten. „Viele Menschen sind vom Unwetter betroffen, die Schäden sind immens. Wir lassen niemanden alleine und unterstützen Geschädigte mit Soforthilfen. Gleichzeitig will ich mich bei allen Einsatzkräften bedanken, die Tag und Nacht gegen die Fluten gekämpft und die betroffenen Kommunen unterstützt haben“, so Jenny Schack.

    Das Sofortprogramm zur schnellen und unbürokratischen finanziellen Hilfe steht geschädigten Privathaushalten, Gewerbebetrieben, selbständig Tätigen sowie Land- und Forstwirten offen, teilt die Abgeordnete mit. Insgesamt stellt die Staatsregierung zur Linderung der akuten Notlage und zur Beseitigung der entstandenen Schäden einen Finanzrahmen von bis zu 100 Millionen Euro bereit. Beschlossen wurde eine Soforthilfe „Haushalt/Hausrat“ mit bis zu 5000 Euro, eine Soforthilfe „Ölschäden an Wohngebäuden“ bis zu 10.000 Euro, Notstandsbeihilfen aus dem Härtefonds für Privathaushalte, Gewerbebetriebe, selbstständig Tätige, Unternehmen der Land- und Fortwirtschaft sowie Vereine beim Vorliegen einer außergewöhnlichen Notlage, ein Soforthilfeprogramm für Unternehmen und Freiberufler sowie für Schäden in der Landwirtschaft. Die Antragstellung soll über den Landkreis und die jeweiligen Städte und Gemeinde abgewickelt werden. 

    Unternehmen stellt 1500 Maschinen für den Kreis Günzburg zur Verfügung

    Hilfe kommt auch von Firmen aus der Region. So stellt die Scheppach GmbH (Ichenhausen) ein Kontingent von rund 1500 Maschinen für hochwassergeschädigte Personen im Landkreis Günzburg zur Verfügung. Die Hilfsaktion erfolgt als Spende an den Kreisverband Günzburg des Bayerischen Roten Kreuzes.

    Die Geräte werden Unternehmensangaben zufolge in der Max-Planck-Straße 8, Günzburg (Halle 38 gegenüber Scheppach-Werksverkauf) ab Dienstag, 4. Juni von 14.30 bis 17 Uhr und anschließend von Mittwoch bis Freitag von 7 bis 17 Uhr ausgegeben. Zur Verfügung stehen dabei unter anderem Nass-Trockensauger, Stromerzeuger, Pumpen, Hochdruckreiniger und Abbruchhämmer. „Wir müssen die Menschen und Familien so gut wie möglich unterstützen, damit diese schnellstmöglich in ihre Häuser und Wohnungen zurückkehren und wieder ein normales Leben führen können“, kommentiert Ernst Pfaff, Eigentümer der Scheppach-Gruppe.

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