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Landkreis Günzburg: Leseraktion: Das Kälbchen aus Glöttweng heißt Ellinka

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Leseraktion: Das Kälbchen aus Glöttweng heißt Ellinka

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    Fühlt sich gut behütet von seiner Mutter, dem schottischen Hochlandrind Elli: Das Kälbchen Ellinka. Der Namensvorschlag kam aus unserer Leserschaft. Dutzende hatten sich an der Namensfindung beteiligt.
    Fühlt sich gut behütet von seiner Mutter, dem schottischen Hochlandrind Elli: Das Kälbchen Ellinka. Der Namensvorschlag kam aus unserer Leserschaft. Dutzende hatten sich an der Namensfindung beteiligt. Foto: Till Hofmann

    Es liegt auf der Weide und faulenzt – das Kalb von Elli, dem schottischen Hochlandrind. Als die Mutter ruhigen Schrittes auf Bäuerin Brigitte Merk zugeht, richtet sich auch der Nachwuchs auf und trottet hinterher. Denn allein bleiben will das Kälbchen nicht, es ist fixiert auf Elli. Und die findet es gerade unwiderstehlich, dass die Landwirtin an diesem Samstagvormittag Apfelstückchen hinhält. Wer kann dazu schon Nein sagen?

    Das Kälblein bleibt meistens im Hintergrund, ist zurückhaltend – und fällt dennoch sofort auf. Denn es hat eine weiße Schopflocke auf der Stirn – und das zottelige Fell ist noch an weiteren Stellen im Gesicht und am Bauch weiß. Das Kalb ist das vorösterliche Ergebnis einer schwäbisch-schottischen Liaison auf dem Bauernhof in Glöttweng. Der schwäbische Teil ist der putzmuntere Bulle Benni.

    E-Mails, Postkarten, Reaktionen auf Facebook

    Wir haben unsere Zeitungsleser und User im Internet gebeten, uns zu schreiben, wie sie das Kalb nennen würden. Die Antworten ließen nicht lange auf sich warten. Mehrere Dutzend Mails, Postkarten und Reaktionen auf Facebook erreichten unsere Redaktion. Und häufig war noch mehr als der schiere Namensvorschlag dabei – regelrechte Erklärungen, warum das Kalb diesen oder jenen Namen tragen sollte.

    Die neun Jahre alte Anna Magdalena Ruf aus Burtenbach hat uns geschrieben. Die genaue Adresse wurde auf Wunsch des Vaters unkenntlich gemacht.
    Die neun Jahre alte Anna Magdalena Ruf aus Burtenbach hat uns geschrieben. Die genaue Adresse wurde auf Wunsch des Vaters unkenntlich gemacht. Foto: Bernhard Ruf

    So schrieb beispielsweise Julia Schuster aus Waldkirch: „Ich habe auf Facebook neulich den Post über das schwäbisch-schottische Kälbchen gesehen und das hat mein Herz erwärmt. Ich habe selbst in den letzten Jahren in Schottland gelebt und bin erst vor wenigen Tagen wieder nach Deutschland gezogen. Umso mehr freut es mich, auch hier ein bisschen schottische Heimat zu haben. Deshalb würde ich einen Namen schottischen Ursprungs vorschlagen: Elsbeth (Kurzform: Elsie). Der Name bedeutet so viel wie ,Gott versprochen’.“ Die neun Jahre alte Anna Magdalena Ruf aus Burtenbach hat uns einen Brief geschrieben und sich nach dem Wohlbefinden des „Kälble“ erkundigt.

    "Dauerhaftes Bleiberecht"

    Normalerweise ist es ja so, dass bei den Merks die weiblichen Tiere in Mutterkuhhaltung großgezogen und nach zwei Jahren an Viehhändler verkauft werden. Die männlichen Tiere gehen nach einem halben Jahr an Bullenmäster.

    Bei diesem Kälbchen sei das anders, erklärt Brigitte Merk. „Wir werden es nicht weggeben. Es hat ein dauerhaftes Bleiberecht.“ Es gehört ohnehin Brigitte Merks 21 Jahre alten Tochter Annika, die das Hochlandrind Elli von Freunden zu ihrem 19. Geburtstag geschenkt bekommen hat. Insgesamt sind rund 40 Rinder auf dem Hof, zehn davon Mutterkühe. Sechs Hasen, vier Ziegen und zwei Zwergesel komplettieren die tierischen Bewohner.

    Vor und nach der Arbeit kommt das Hobby

    Josef Merk bewirtschaftet 14,6 Hektar und baut Getreide und Futtermais an. Allein mit dem, was der Hof einbringt, könnte er und seine Familie nicht leben. Deshalb betreibt er die Landwirtschaft in Glöttweng nur noch im Nebenerwerb. Feierabend kennt der 56-Jährige nicht. Vor und nach der Arbeit bei BKK Gummiteile in Roßhaupten, die im Spaß mache, ist er mit seinem Hobby und seiner Leidenschaft, der Landwirtschaft beschäftigt – tatkräftig unterstützt von Tochter Annika. Die hatte sich für ihr Kalb schon einen Namen eingebildet: „Edelweiß, denn das Kalb ist edel und eben auch weiß“ – wie die gleichnamige seltene Pflanze. „Wenn das jemand von den Lesern vorgeschlagen hat, dann soll es so sein“, lautete die Botschaft – eigentlich.

    Sehen Sie weitere Fotos in der kurzen Bildergalerie:

    Es ist nun doch anders gekommen. Gabriele Schiessl („Das ist ja eine schöne Aktion“) aus Gundelfingen schlug „Ellinka“ vor – ein zusammengesetzter Name der Mutterkuh Elli und deren Besitzerin Annika.

    Das beste Programm läuft auf der Weide

    Wenn die Corona-Pandemie vorüber ist, wird die Ideengeberin von den Merks eingeladen – auf die Terrasse zu Kaffee und Kuchen. Und ein Streicheln des dann größeres Kalbes sollte auch möglich sein. Es könnte sich in diesem Augenblick ein ähnliches Gefühl einstellen wie bei Josef Merk den Sommer über. Dann sitzt er quasi jeden Abend auf der Terrasse. Die Flimmerkiste interessiert ihn nicht. Sein Programm spielt sich vor seinen Augen ab. Er betrachtet die Tiere auf der Weide – und ist zufrieden und entspannt.

    Und hier ist das Video mit den Hauptdarstellerin Elli und Ellinka. Eine nicht ganz unwichtige Randfigur spielt Brigitte Merk:

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