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Landkreis Günzburg: Nur Kreis-Grüne schlagen schon Kandidaten für Landtagswahl vor

Landkreis Günzburg

Nur Kreis-Grüne schlagen schon Kandidaten für Landtagswahl vor

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    Silvera Schmider, Kreissprecherin von Bündnis 90/Die Grünen im Landkreis Günzburg, ist bereit, für den Landtag zu kandidieren.
    Silvera Schmider, Kreissprecherin von Bündnis 90/Die Grünen im Landkreis Günzburg, ist bereit, für den Landtag zu kandidieren. Foto: Martin Augsburger

    In gut einem Jahr ist Landtagswahl in Bayern. Das Datum ist von der Staatsregierung noch nicht festgelegt worden, aber schon jetzt bereiten sich die Landtagsfraktionen in ihren Herbstklausuren auf den bevorstehenden Wahlkampf vor. Ähnliches gilt auch für die Parteien im Stimmkreis Günzburg, der dem Landkreis entspricht. Sie sind auf der Suche nach geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten. Die wenigsten haben sich aus ganz unterschiedlichen Gründen bisher auf Bewerberinnen und Bewerber festgelegt – also auf Personen, die gewillt sind, direkt oder über die Liste ins Maximilianeum einzuziehen. Das gilt auch für die Frauen und Männer, die für den schwäbischen Bezirkstag kandidieren. Die Wahl der

    Im Herbst soll bei der CSU Klarheit herrschen

    CSU (2018: 42,7 Prozent): Zeitnah will die Kreis-CSU einen Direktkandidaten oder eine -kandidatin für den Landtag nominieren. Der letztmögliche Termin liegt nach den Worten des Günzburger Kreisvorsitzenden Hans Reichhart Ende Januar, Anfang Februar. Die auf Landkreisebene organisierten Parteien müssen sich danach richten, wann die Bezirks- und Landeslisten aufgestellt werden. Das gilt für jede antretende Partei und Gruppierung. Doch die letzte Frist möchte der Günzburger CSU-Kreisverband nicht ausreizen. Reichhart zufolge soll es eine Aufstellungsversammlung noch im Herbst geben. Gesucht wird nach einer unbescholtenen Persönlichkeit. Der für den Stimmkreis Günzburg im Herbst 2018 gewählte CSU-Abgeordnete Alfred Sauter, der im Zuge der Maskenaffäre aus seiner Fraktion austrat und seither im

    Wenige Tage vor der Landtagswahl im Oktober 2018 versuchte CSU-Chef und Ministerpräsident Markus Söder im Günzburger Forum am Hofgarten, für die CSU-Kandidatinnen und -Kandidaten Schützenhilfe zu leisten.
    Wenige Tage vor der Landtagswahl im Oktober 2018 versuchte CSU-Chef und Ministerpräsident Markus Söder im Günzburger Forum am Hofgarten, für die CSU-Kandidatinnen und -Kandidaten Schützenhilfe zu leisten. Foto: Bernhard Weizenegger (Archivbild)

    AfD (14,2 Prozent): Dieses Jahr sei eine Kandidatenkür bei der Alternative für Deutschland im Landkreis Günzburg nicht mehr geplant, sagt Gerd Mannes, stellvertretender Landesvorsitzender seiner Partei. Der Günzburger Kreisrat vertritt die AfD seit dieser Legislaturperiode auch als Abgeordneter im Landtag. "Sie können davon ausgehen, dass ich mich wieder für eine Kandidatur bewerben möchte", sagte er auf Anfrage unserer Redaktion. Mannes reklamiert eine "erfolgreiche parlamentarische Arbeit", die er geleistet habe.

    Silvera Schmider bewirbt sich für die Landtags-Direktkandidatur

    Grüne (13,6 Prozent): Die Grünen sind die einzige im Landkreis vertretene Partei, die schon weiß, wann die Aufstellungsversammlung stattfinden wird. Außerdem steht der Personalvorschlag des Vorstands bereits fest. Bislang ist die Kreissprecherin Silvera Schmider (Neuburg an der Kammel) die einzige Kandidatin, die sich für die Grünen als Direktbewerberin zur Landtagswahl stellt. Ihre Bewerbung liegt ebenso vor wie die des Direktkandidaten Harald Lenz für den Bezirkstag. Lenz ist seit 2020 ehrenamtlicher Bürgermeister der Gemeinde Ebershausen und damit der erste Grüne, der im Landkreis Günzburg das Amt eines Bürgermeisters bekleidet. Schmider war in den letzten Jahren für die Landkreise Günzburg und Neu-Ulm als Familienkinderkrankenschwester in den Frühen Hilfen tätig. Die mit Carsten Pothmann im Duo agierende Kreisvorsitzende (bei den Grünen heißt das Kreissprecherin) weist darauf hin, dass sich auch noch während der Versammlung am Donnerstag, 29. September, in Niederraunau (Gasthaus Grüner Baum) weitere Kandidaten und Kandidatinnen melden könnten und noch nichts entschieden ist.

    Freie Wähler (12,4 Prozent): Von "zwei guten potenziellen Kandidatinnen und Kandidaten", die sich direkt für den Stimmkreis aufstellen lassen, spricht die Kreisvorsitzende der Freien Wähler, Ruth Abmayr. Am 3. Oktober geht es im kleinen Vorstandskreis erst einmal um eine Vorauswahl, über die diskutiert werde. Spätestens im Frühjahr ist die Aufstellungsversammlung vorgesehen. Denkbar sei aber auch der Herbst oder der Winter. Abmayr selbst hat sich für den Landtag 2018 erfolglos beworben. Sie mag für die Landesebene nicht mehr antreten. "Aus persönlichen Gründen", wie sie sagt.

    Warum bei der SPD die Parteiverbundenheit nicht zu unterschätzen ist

    SPD (6,2 Prozent): Mitte Oktober nennt der Kreisvorsitzende der SPD, Achim Fißl, als Termin für die Nominierungsveranstaltung, die "vermutlich im nördlichen Landkreis" stattfinden wird. Frauen und Männer hat er nach eigenen Angaben für die vier Positionen (direkt und Liste für den Land- und den Bezirkstag) an der Hand, mag aber noch nicht sagen, wer es ist: "Ich hülle mich in Schweigen." Als Grund gibt er an, dass bis zur Versammlung noch vieles passieren könne. Direktkandidaten sollten seiner Meinung nach ein Mann und eine Frau sein. Eine Kandidatur habe viel mit "Parteiverbundenheit" zu tun, da die Erfolgsaussichten nicht allzu rosig seien, einen Genossen oder eine Genossin aus dem Kreis Günzburg in den Landtag zu bringen. Die Verfahrens-Arithmetik wolle es so, dass Bewerber in Ballungsräumen bessere Chancen hätten als die in ländlichen Regionen. Und auch die Resultate der letzten Bundestagswahl haben Fißl ernüchtert: Die CSU habe ihren Kandidaten trotz der mit dem ehemaligen CSU-Bundestagsabgeordneten Georg Nüßlein (Münsterhausen) verbundenen Maskenaffäre problemlos durchgebracht. "Scheinbar können die sich alles erlauben, ohne dass sie vom Hof gejagt werden."

    FDP (4,3 Prozent): Noch keinen konkreten Termin für eine Nominierungsversammlung nennen die Freien Demokraten. Der Kreisvorsitzende Herbert Blaschke kann aber den Zeitraum eingrenzen: Die Kandidaten sollen "Ende Oktober, Anfang November" aufgestellt werden. Namen nennt er nicht. Die Personalien seien erst noch innerhalb des Vorstands zu besprechen.

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