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Landkreis Günzburg: Landtagswahl: Eine Unbekannte und ein Abgeordneter sollen es richten

Landkreis Günzburg

Landtagswahl: Eine Unbekannte und ein Abgeordneter sollen es richten

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    Die 39 Jahre alte Nicole Faulhaber aus Münsterhausen wird vom Günzburger FDP-Kreisvorstand als Direktkandidatin für die Landtagswahl im Herbst dieses Jahres vorgeschlagen.
    Die 39 Jahre alte Nicole Faulhaber aus Münsterhausen wird vom Günzburger FDP-Kreisvorstand als Direktkandidatin für die Landtagswahl im Herbst dieses Jahres vorgeschlagen. Foto: Stefan Winterstetter

    Ein Dreivierteljahr dauert es noch, dann wählen die Bürgerinnen und Bürger einen neuen Landtag in Bayern. Die Parteien im Landkreis Günzburg (das entspricht dem Stimmkreis bei der Landtagswahl) bereiten sich darauf vor. Die meisten, die im Maximilianeum vertreten sind, haben die Bewerberinnen und Bewerber bereits nominiert. Das ist nicht so bei den Freien Demokraten und auch nicht bei der AfD. Vorschläge, wie die Kreisvorstände der zwei Parteien diese Positionen besetzen würden, liegen aber inzwischen vor. Das letzte Wort haben die Delegierten. Nichts deutet derzeit indes darauf hin, dass es bei den Nominierungsversammlungen auf andere Kandidaten hinausläuft. 

    Die FDP im Kreis Günzburg hat für ihre Zusammenkunft am Dienstag, 10. Januar, um 20 Uhr das Schloss in Unterknöringen (bei Burgau) reserviert. Ins Rampenlicht wird dann eine Frau gerückt, die als unbeschriebenes Blatt gilt. So werden vermutlich auch die Delegierten die bis dahin nicht in Erscheinung getretene Nicole Faulhaber sehen. Die 39-Jährige aus Münsterhausen habe nichts mit irgendwelchen Affären zu tun, hebt Kreisvorsitzender Herbert Blaschke hervor, der selbst als direkter Bewerber in den schwäbischen Bezirkstag einziehen möchte. Zeitgleich finden mit den Landtagswahlen am 8. Oktober 2023 die Bezirkswahlen statt.

    FDP

    ist in der Versicherungsbranche tätig

    Faulhaber ist mit ihrem Partner seit 2021 Bewohnerin des Landkreises Günzburg und seit 2022 aktives Mitglied der Freien Demokraten, aber bisher in keinen Gremien tätig. Auch ein politisches Mandat hat sie nicht. Sie erwähnt ihre Erfahrung in einem anderen Feld: "Als gelernte Kauffrau für Versicherungen und Finanzen bin ich seit über 20 Jahren in allen Bereichen dieses Berufes erfolgreich tätig. Die FDP startet mit mir zwar relativ unbekannt, aber auch absolut unbelastet in diesen Wahlkampf." 

    Dann folgt ein Seitenhieb in Richtung der CSU: "Ein neues Gesicht allein genügt nicht, wenn das Label ,Skandal' an der Partei selbst haftet." Als Freie Demokratin sei sie interessiert "an der Zukunft der Menschen hier". Faulhaber nennt Beispiele, wen sie damit meint: "Junge Leute, die in ihr Leben starten. Die Alten, die ihren Lebensabend genießen. Alle, die zwischen Kinderbetreuung, Arbeit und der Versorgung von Angehörigen noch die Zeit für ein Ehrenamt finden." Sie wolle dazu beitragen, das Leben für die Menschen im Landkreis Günzburg lebenswerter und den Standort attraktiv für Landwirtschaft, Gewerbe und Fachkräfte zu machen. "Für mich gibt es da nur eine Richtung", teilt sie mit, "ab durch die Mitte nach vorn". 

    Die weiteren Kandidaten der Freien Demokraten

    Als FDP-Listenkandidat will sich Ernst Bommer für die Landtagswahl aufstellen lassen. Der Agraringenieur ist Marktgemeinderat in Burtenbach. Listenbewerberin für den Bezirkstag in Augsburg könnte Carmen Stockmann werden. Die stellvertretende FDP-Kreisvorsitzende hat sich der Vorstand der Freien Demokraten jedenfalls ausgeguckt und wird eine entsprechende Empfehlung unterbreiten. Rechtsanwaltsfachangestellte Stockmann wohnt, wie die FDP-Direktbewerberin für den Landtag, in Münsterhausen.

    Die Alternative für Deutschland nutzt den Sonntag, 29. Januar, nicht nur für die Kandidatenkür zu den beiden Wahlen im Herbst. Zugleich ist der Neujahrsempfang der Partei im Forum am Hofgarten geplant. Außerdem sollen bereits Ende des Monats Delegierte für die Nominierungsversammlung zur Europawahl im kommenden Jahr bestimmt werden. Beginn der Veranstaltung ist nachmittags, eine exakte Uhrzeit steht laut AfD noch nicht fest. Die rechtspopulistische Partei hat vor, mit ihrem Zugpferd, dem Landtagsabgeordneten Gerd Mannes (Riedheim bei Leipheim) anzutreten. Weil er ein "Patriot" sei, bleibe er im Stimmkreis Günzburg und stelle sich nicht anderswo zur Wahl, wo bereits vom Zuschnitt des Stimmkreises her grundsätzlich mehr Stimmen zu vergeben seien. Dem Vernehmen nach hat Mannes so etwas selbst kurz erwogen, die Pläne aber wieder fallen lassen.

    Landtagsabgeordneter Gerd Mannes tritt als direkter Bewerber für die AfD nach 2018 erneut an – vorausgesetzt, seine Partei nominiert ihn Ende Januar. Daran bestehen im Prinzip keine Zweifel.
    Landtagsabgeordneter Gerd Mannes tritt als direkter Bewerber für die AfD nach 2018 erneut an – vorausgesetzt, seine Partei nominiert ihn Ende Januar. Daran bestehen im Prinzip keine Zweifel. Foto: Bernhard Weizenegger
    AfD

    tritt nach 2018 zum zweiten Mal an

    Sein Ziel ist es, wie er sagt, ein möglichst gutes Ergebnis einzufahren. Bei der letzten Wahl ist ihm das mit 14,5 Prozent der Erststimmen gelungen. Er kam damit von den Direktkandidaten nach Alfred Sauter, der damals für die CSU (41 Prozent) antrat und infolge der Maskenaffäre inzwischen fraktionsloser Landtagsabgeordneter ist, auf den zweiten Platz im Landkreis Günzburg. Der AfD-Abgeordnete wird auch der einzige Direktbewerber der Landtagsparteien im Kreis Günzburg sein, der es nach 2018 noch einmal wissen will. Das übrige Personal von vor fünf Jahren steht für eine Kandidatur nicht wieder zur Verfügung. Ein Bewerbervorschlag für die Nominierung durch die AfD zur Bezirkswahl steht Mannes zufolge noch nicht fest. 

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