Nun ist es amtlich: Der Landkreis Günzburg steigt wieder in den sozialen Wohnungsbau ein. Im Kreistag wurde einstimmig beschlossen, einen Zweckverband mit dem Namen "Wohnungsbau Landkreis " zu gründen. Diesem Verband können auch interessierte Städte und Gemeinden beitreten. Wie Landrat Hans Reichhart (CSU) erklärte, hätten einige Kommunen bereits ihre Teilnahme signalisiert, es gebe auch schon konkrete Projekte und geeignete Grundstücke, um neue Wohnungen bauen zu können. Weitere Städte und Gemeinden seien eingeladen, sich der Wohnungsbaugesellschaft anzuschließen.
Da der Zweckverband Interkommunales Gewerbegebiet Areal Pro auf dem ehemaligen Fliegerhorst Leipheim reichlich Geld auf der hohen Kante hat, wurde den Verbandsträgern Bubesheim, Günzburg, Leipheim und dem Landkreis Geld zurückerstattet. Der Landkreis erhielt eine Million Euro. Dieses Geld bildet vorab den finanziellen Grundstock der Wohnbaugesellschaft. Da künftige Baumaßnahmen des Zweckverbandes mit 90 Prozent der Kosten staatlich gefördert werden, ist mit den Finanzmitteln durchaus einiges zu bewegen.
Unterstützung beim Wohnraum für Kreisbeschäftigte und finanzschwache Familien
Da der Wohnungsbau grundsätzlich nicht Aufgabe eines Landkreises ist, sollen durch den Zweckverband gebaute oder angemietete Wohnungen vorrangig Beschäftigten des Landkreises, etwa der beiden Kreiskliniken, zur Verfügung gestellt werden, außerdem finanzschwachen Familien. Quer durch alle Fraktionen wurde das Engagement des Landkreises begrüßt, die Schaffung bezahlbaren Wohnraums sei eine der dringenden Aufgaben nicht nur der näheren Zukunft, erklärte etwa JU-Kreisrat Stefan Baisch. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Gerd Olbrich erinnerte daran, dass entsprechende Anträge der SPD in der Vergangenheit auf wenig Gegenliebe gestoßen seien. Umso erfreulicher sei, dass nun gehandelt werde.