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Landkreis Günzburg: Kommt der Stundentakt für die Mittelschwabenbahn?

Landkreis Günzburg

Kommt der Stundentakt für die Mittelschwabenbahn?

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    Wohin geht die Reise für die Mittelschwabenbahn? Darüber haben sich nun Vertreter der Kreise Günzburg und Unterallgäu mit Fachleuten unterhalten.
    Wohin geht die Reise für die Mittelschwabenbahn? Darüber haben sich nun Vertreter der Kreise Günzburg und Unterallgäu mit Fachleuten unterhalten. Foto: Bernhard Weizenegger

    Wie sieht die Zukunft der Mittelschwabenbahn aus? Mit diesem Thema haben sich in Ichenhausen Vertreter der Landkreise Günzburg und Unterallgäu, des Bayerischen Verkehrsministeriums, der Bayerischen Eisenbahngesellschaft mbH und der DB Infra GO AG (vormals DB Netz) befasst. Sie tauschten sich über die zukünftige Entwicklung der Mittelschwabenbahn aus - und auch darüber, wie die Behebung der Schäden nach dem Juni-Hochwasser vorankommt.

    Für den Verein Regio-S-Bahn Donau-Iller ist es ein wichtiges Anliegen, das Verkehrsangebot im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) im gesamten Kooperationsraum weiterzuentwickeln und auszubauen, heißt es dazu in einer Pressemitteilung. Die Mittelschwabenbahn von Günzburg über Krumbach nach Mindelheim gehört zum erweiterten Projektraum des Regio-S-Bahn Zusammenschlusses in der Region. Zum Auftakt betonte Günzburgs Landrat Hans Reichhart, dass die Region weiterhin auf die Mittelschwabenbahn als Bahnverbindung zur Erschließung des Landkreises setzt. „Wir brauchen in der Region ein zuverlässiges und gut vertaktetes Angebot auf der Mittelschwabenbahn. Nur so werden die Bürger ein solches Angebot auch annehmen. Leider war und ist dies gerade auf der Mittelschwabenbahn nicht immer gewährleistet.“

    Noch immer sind Bahnbrücken im Landkreis Günzburg beschädigt

    Die Deutsche Bahn berichtete im Rahmen des Treffens über die aktuelle Situation der immer noch nicht beseitigten Hochwasserschäden, die Anfang Juni entstanden waren. Seit Wochen ist dort nur ein Schienenersatzverkehr möglich. Ziel der DB sei es, den Betrieb nach den Sommerferien wieder auf der Gesamtstrecke von Günzburg bis Mindelheim aufzunehmen. Leider seien zwei Kammelbrücken so stark beschädigt, dass derzeit unklar ist, ob die notwendigen Instandsetzungen kurzfristig durchgeführt werden können oder nur ein Neubau infrage kommt, heißt es aus dem Unternehmen.

    Vertreter des Freistaates berichteten außerdem zu den Möglichkeiten von Fahrplanverbesserungen und den finanziellen Rahmenbedingungen für derartige Angebotsverbesserungen. Der Freistaat bekennt sich dabei auch für die Mittelschwabenbahn zu dem politischen Ziel des Stundentakts auf allen SPNV-Strecken. Eine Umsetzung werde jedoch nicht kurzfristig zu realisieren sein. Sie ist daher erst mit einer Neuausschreibung der Verkehre Anfang der 2030er-Jahre zu erwarten, sofern Regionalisierungsmittel des Bundes in ausreichendem Umfang zur Verfügung stehen.

    Hybridantrieb: Triebwagen der Mittelschwabenbahn werden umgestellt

    Auch Landrat Alex Eder aus dem Landkreis Unterallgäu äußert sich positiv hinsichtlich einer Weiterentwicklung der Mittelschwabenbahn: „Aus Sicht des Landkreises Unterallgäu muss es Ziel sein, die Mittelschwabenbahn so weiterzuentwickeln, dass sie nicht nur dem Schülerverkehr dient, sondern auch als attraktives Angebot von allen Teilen der Bevölkerung wahrgenommen wird.“ Als Teil eines Zukunftskonzepts für die Mittelschwabenbahn soll nach Vorstellung der Vertreter des Freistaats in den 2030er-Jahren die Antriebstechnik der Triebwagen von Diesel- auf einen emissionsfreien Akkuhybridantrieb umgestellt werden, verbunden mit weiteren Fahrplanverbesserungen und einer besseren Verknüpfung in den Knoten Günzburg und Mindelheim. Dazu wurden bei dem Treffen in Ichenhausen verschiedene Ansätze für ein zukünftiges Fahrplankonzept vorgestellt. Auf jeden Fall müsse für ein attraktiveres Fahrplanangebot auch die Infrastruktur modernisiert werden. Dazu wurden vonseiten der DB verschiedene Ansätze vorgestellt.

    Zahl der Bahnübergänge an der Mittelschwabenbahn soll sinken

    Ein großes Thema bei der Infrastrukturmodernisierung sei immer noch die große Anzahl an Bahnübergängen, die teilweise nicht technisch durch Schranken oder Blinklichter gesichert sind. Bei etwa 55 Kilometern Streckenlänge bestehen bisher über 80 Bahnübergänge, was im Schnitt alle 650 Meter eine Querung bedeutet. Ohne eine Konsolidierung der Kreuzungsstellen werde es nicht gelingen, die Mittelwabenbahn substanziell zu beschleunigen und damit attraktiver zu machen, heißt es aus Sicht der Fachleute. Die Kommunen sind hier gefordert, zusammen mit dem Freistaat und der DB die Strecke durch Schließungen und Zusammenlegungen von Bahnübergängen sicherer zu machen und gleichzeitig schnelleren Verkehr zu ermöglichen.

    Noch in diesem Jahr wollen sich die Teilnehmenden erneut treffen, um verschiedene Themen zu vertiefen. Dabei sollen wichtige Rahmenbedingungen und Ziele für die zukünftige Entwicklung der Mittelschwabenbahn gemeinsam festgehalten werden. (AZ)

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