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Landkreis Günzburg: In der zweiten Unwetternacht kam's im Landkreis Günzburg nicht ganz so heftig

Landkreis Günzburg

In der zweiten Unwetternacht kam's im Landkreis Günzburg nicht ganz so heftig

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    Ein Naturschauspiel mit viel zerstörerischem Potenzial in den vergangenen Tagen über dem Landkreis Günzburg.
    Ein Naturschauspiel mit viel zerstörerischem Potenzial in den vergangenen Tagen über dem Landkreis Günzburg. Foto: Alexander Kaya

    Inzwischen ist die Warnkarte des Deutschen Wetterdienstes wieder grün: keine Unwetterwarnungen im Kreis Günzburg. Doch auch Mittwochnacht stürmte und gewitterte es teils heftig. Und das große Unwetter von Dienstag auf Mittwoch zeigt immer noch deutliche Spuren in der Region, insbesondere im Süden des Landkreises. 

    Der private Bahnbetreiber Go Ahead meldet am späten Donnerstagnachmittag grundsätzliche Bestimmungen: 

    • Aktuell gibt es für die gesperrten Streckenabschnitte unterschiedliche Prognosen seitens DB Netz, wann die Sperrungen aufgehoben werden können. Die Reparaturen können für einige Streckenabschnitte mehrere Tage dauern.
    • Die Fahrgäste werden gebeten, auf den derzeit nicht befahrbaren Streckenabschnitten nach Möglichkeit ihre Fahrten zu verschieben und sich kurzfristig vor Fahrtantritt über die elektronischen Fahrplanmedien zu informieren.
    • Auf manchen Streckenabschnitten sei es gelungen, kurzfristig einen Busnotverkehr zu organisieren. Es sind allerdings nur einzelne Busse, die ohne festen Fahrplan die Stationen abfahren und Fahrgäste mitnehmen.
    • Auch wenn Zugverkehr möglich ist: Es kann weiterhin wegen der Auswirkungen des Sturms und der Sperrung der anderen Streckenabschnitte zu Verspätungen und Zugausfällen kommen.

    Für diese beiden Strecken, die auch in Landkreis Günzburg betreffen, gibt es zusätzliche Informationen: 

    • Augsburg – Günzburg (Linien RE 9, RB 86): Zwischen Augsburg und Gessertshausen im Landkreis Augsburg können die Züge der Linie RB 86 jetzt wieder fahren. Die Prognose der DB lautet, dass voraussichtlich ab Donnerstagabend gegen 20 Uhr die Strecke wieder durchgehend bis Ulm befahrbar ist. Sobald dies der Fall ist, wird Go Ahead wieder die Linie RE 9 durchgehend zwischen München und Ulm in Betrieb nehmen.
    • Günzburg – Ulm (Linie RE 9): Zwischen Günzburg und Ulm wurde die Strecke bereits am Mittwoch wieder freigegeben. Gefahren werde dort wie üblich im Stundentakt.

    Straße bei Muttershofen war überflutet

    Auf dem Radweg neben der B300 zwischen Thannhausen und Krumbach liegen am Donnerstagmorgen viele Äste. Eine Straße bei Muttershofen war überflutet, einige Keller standen unter Wasser, sie mussten ausgepumpt werden. Gewütet hat Sturmtief "Ronson" auch am Oberrieder Weiher in Breitenthal. Mehrere große Bäume sind umgestürzt, zahlreiche Äste sind heruntergebrochen. Der hintere Bereich des Oberrieder Weihers ist daher für den Verkehr, Fahrräder und Fußgänger gesperrt, teilt der Landkreis in einer Pressemitteilung mit. Mitarbeitende seien beschäftigt, die Schäden zu beheben. Im vorderen Bereich bei der Seeterrasse konnten die Sturmschäden bereits alle beseitigt werden. Die restlichen Arbeiten können voraussichtlich bis Donnerstagabend beseitigt und die Sperrungen am Weiher aufgehoben werden. 

    Umgestürzte Bäume werden Waldarbeiter auch in den kommenden Tagen noch beschäftigen.
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    21 Bilder
    Das Unwetter verursachte in den vergangenen Tagen in der Region Schäden sowie Brände, Blitzeinschläge und Stromausfälle. Die Bilder zeigen das Ausmaß des Sturmtiefs.

    In den Wäldern gibt es immer noch massive Windwurfschäden, zum Teil abgedrehte, entwurzelte oder angeschobene Bäume, wie etwa in Privat- und Stadtwald in Niederraunau. Im Park der Kreisklinik Krumbach hat es einen großen Ast von einem Baum in der Nähe des Fahrradstellplatzes gerissen. Gefährdet war dadurch aber niemand. 

    Kreisbrandrat Müller: Zum Glück war diesmal kein Orkan dabei

    Der Günzburger Kreisbrandrat Stefan Müller sprach auf Nachfrage davon, dass die Unwetter in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag bei Weitem nicht so schadensträchtig gewesen seien wie 24 Stunden zuvor. "Das war zum Glück in der vergangenen Nacht nur Starkregen, ein Orkan ist nicht dazugekommen." Ungefähr 20 Mal mussten die Feuerwehren ausrücken, wobei sich der Schwerpunkt eher im Süden abspielte. Ausnahme war etwa ein Baum, der in Günzburg am Kreisverkehr auf die B16 gefallen war und schnell beseitigt werden musste. Zum Teil mehrere Stunden anhaltende und viele kürzere Stromausfälle waren bereits in der ersten Unwetternacht das Resultat der Naturgewalten und infolge der entwurzelten Bäume, die auf Stromleitungen gefallen waren. Der Feuerwehrchef des Landkreises Günzburg sprach in diesem Zusammenhang von einem "Brown Out" – gewissermaßen der kleinere Bruder des "Black Out". 

    Gefahr durch herabfallende Äste: Warnung vor Spaziergang im Wald

    Der Sturm richtete auch im Wald Schäden an. Starke Böen rissen zahlreiche Bäume ab oder warfen sie um, teilweise brachen selbst starke Buchen in der Mitte entzwei. Größere, flächige Schäden sind im Wald zum Glück nicht entstanden.Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Krumbach-Mindelheim warnt davor, in den nächsten Tagen im Wald unterwegs zu sein. Die Waldwege sind teilweise noch nicht begehbar, Windböen könnten immer noch Äste aus den Baumkronen wehen und gefährden die Waldbesucher. 

    Waldbesitzer sollten ihre Wege zeitnah freiräumen. Viele einzelne Fichten liegen nun am Boden oder sind beschädigt, diese sollten Waldbesitzende zeitnah aufarbeiten und aus dem Wald transportieren. Sonst entsteht in den nächsten vier Wochen erhebliches Brutmaterial für Borkenkäfer. Starkes Laubholz könnte hingegen aus Naturschutzgründen auch im Wald liegen bleiben. Das „Vertragsnaturschutzprogramm Wald“ bietet dafür auch Fördermittel an.

    Grundsätzlich sollten Waldbesitzende bei der Beseitigung der Schäden die Arbeitssicherheit in den Vordergrund stellen. Die Förster des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Krumbach - Mindelheim beraten gerne dabei, die Schäden sachgemäß und sicher zu beseitigen. Ihren zuständigen Förster können Sie unter Tel. 08261/9919-6000 erfragen oder unter www.waldbesitzer-portal.bayern.de/foersterfinder suchen. (mit AZ)

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