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Landkreis Günzburg: Im Landkreis Günzburg wird geerntet, was das Wetter zulässt

Landkreis Günzburg

Im Landkreis Günzburg wird geerntet, was das Wetter zulässt

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    Kreisbäuerin Nicole Strobl zeigt sich trotz mancher Probleme zufrieden mit der diesjährigen Ernte.
    Kreisbäuerin Nicole Strobl zeigt sich trotz mancher Probleme zufrieden mit der diesjährigen Ernte. Foto: Claudia Jahn

    Es gibt wohl kaum einen Beruf, der so vom Wetter und den Naturgewalten abhängig ist wie der des Landwirtes. Der Ernteertrag steht in direktem Zusammenhang mit dem Wechselspiel von Sonne, Regen und Wind. Nicht allein in Bezug auf die Klimaerwärmung hat sich manch ein Bürger Gedanken gemacht bezüglich des Wetters in diesem Sommer. Wie es den Landwirten erging, schildern drei Vertreter ihrer Berufsgruppe, die den Ackerbau mit ganz unterschiedlichen Hintergründen betreiben. 

    Sebastian Kuhn aus Reisensburg hatte teilweise Glück mit seiner Ernte vor allem bei der Gerste und beim Raps.
    Sebastian Kuhn aus Reisensburg hatte teilweise Glück mit seiner Ernte vor allem bei der Gerste und beim Raps. Foto: Claudia Jahn

    Sebastian Kuhn aus Reisensburg, der den elterlichen Hof aus Überzeugung übernommen hat und neben dem Ackerbau auch eine Bullenzucht betreibt, empfindet die Wetterentwicklung in diesem Jahr als außergewöhnlich. Aufgrund seiner jahrelangen Erfahrung im Ackerbau geht er jedoch davon aus, dass auf solche Ausnahmejahre wieder normale Jahre folgen werden. Rückblickend stellt er fest, dass heuer bis Ostern alle anfallenden Arbeiten im notwendigen Zeitrahmen erledigt werden konnten. Die Schlechtwetterphase in der zweiten Frühjahreshälfte mit dem Dauerregen und den tiefen Temperaturen bereitete ihm große Schwierigkeiten bei der Frühjahrsaussaat vor allem beim Mais, wo es zu einer Verzögerung von vier Wochen kam. Der Mais entwickelte sich bei ihm dennoch wunschgemäß und zu seiner Zufriedenheit. Für die im Sommer anstehende Ernte des sogenannten Wintergetreides, also das Getreide, das schon im Herbst ausgesät wurde, hatte

    Probleme gab es im Landkreis Günzburg heuer vor allem beim Maisanbau

    Für Kreisbäuerin Nicole Strobl war 2023 ein Jahr der Extreme ohne die üblichen allmählichen Übergänge der einzelnen Wetterperioden. Die Burgauerin hat sich nach einem Betriebswirtschaftsstudium ganz bewusst dafür entschieden, den landwirtschaftlichen Betrieb ihrer Eltern zu übernehmen. Dafür hatte sie eine zweite Ausbildung absolviert und baut auf ihren Feldern das Getreide nicht für den Verzehr, sondern für die Verwendung in der Biogasanlage an. Für diesen Zweck wird das Getreide drei bis vier Wochen vor der endgültigen Kornreifung bereits geschnitten und gehäckselt. Das bringt für sie den Vorteil, dass sie sehr behutsam mit Spritzmitteln umgehen kann. 

    Biolandwirt Harald Schmidberger ist zufrieden mit einem durchschnittlichen Ernteertrag und in Gedanken schon beim Winter und seinen Bio-christbäumen.
    Biolandwirt Harald Schmidberger ist zufrieden mit einem durchschnittlichen Ernteertrag und in Gedanken schon beim Winter und seinen Bio-christbäumen. Foto: Claudia Jahn

    Den Anbau und die Ernte der sogenannten Ganzpflanzensilage bezeichnet sie als zufriedenstellend. Als problembehaftet bezeichnet sie heuer den Maisanbau in den Bereichen, wo sie früh ausgesät hatte. Aufgrund der Nässe und Kälte im Frühjahr ging er nicht richtig auf. Der Mitte Mai einsetzende Regen verschlammte dann die Felder, deren Boden durch die darauffolgende Trockenperiode derart verhärtet wurde, dass die Keimlinge die Bodenkruste nicht durchbrechen konnten. So musste sie zweimal nachsäen. Die Felder, auf denen sie später ausgesät hat, entwickelten sich hervorragend. Sie möchte allerdings den Tag nicht vor dem Abend loben, denn bis zum Einbringen der Maisernte Ende September ist sicherlich noch die eine oder andere Zitterpartie zu bestehen. 

    Erntebilanz: Geringe Erträge in schlechter Qualität sind schlecht zu vermarkten

    Harald Schmidberger aus Waltenhausen ist Biobauer aus Überzeugung. Bereits 2005 hat er zusammen mit seiner Frau den Hof auf Biobetrieb umgestellt, der seitdem zu den etablierten Biobetrieben im Landkreis zählt. Auch

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