Startseite
Icon Pfeil nach unten
Günzburg
Icon Pfeil nach unten

Landkreis Günzburg: Gewerkschaft kritisiert Hutters Aussage zu Lieferkettengesetz

Landkreis Günzburg

Gewerkschaft kritisiert Hutters Aussage zu Lieferkettengesetz

    • |
    An einer Passage in Hermann Hutters Rede (Foto) während des Johannisempfangs der IHK in Wettenhausen stößt sich der DGB-Kreisvorstand.
    An einer Passage in Hermann Hutters Rede (Foto) während des Johannisempfangs der IHK in Wettenhausen stößt sich der DGB-Kreisvorstand. Foto: Bernhard Weizenegger (Archivbild)

    Dass Hermann Hutter als Vorsitzender der Günzburger IHK-Regionalversammlung beim Johanniempfang der Wirtschaftskammer in Wettenhausen pauschal die angeblich zu hohe Steuerbelastung der Wirtschaft beklagt, war zu erwarten, sagt der DGB-Kreisvorsitzende Werner Gloning in einer Reaktion des DGB-Kreises auf Hutters Rede bei diesem Empfang. Der

    Anders sehe es aus, wenn Hutter das noch von der Großen Koalition verabschiedete Lieferkettengesetz offensichtlich „wieder weghaben" wolle. Gloning: „Hier geht es um Menschenrechte und die sind nicht verhandelbar“.

    Ein erster Versuch

    Der DGB-Kreisvorstand stellt dazu in einem Beschluss fest: „Eine Studie der Uni Regensburg weist darauf hin, dass in den sogenannten Entwicklungsländern für jeden von uns 50 Menschen unter Sklavenbedingungen arbeiten, um uns unseren Lebensstandard zu ermöglichen. Das von Hutter kritisierte Lieferkettengesetz ist ein zwar noch unzureichender und viel zu lascher Versuch, aber immerhin ein Versuch, dies zu ändern. Sklaverei, Kinderarbeit, Ausbeutung und menschenunwürdige Arbeitsbedingungen in anderen Ländern dürfen keine Grundlagen für unseren Wohlstand bleiben. 

    Der DGB-Kreisvorstand rät Herrn Hutter, sich doch beim Generaldirektor der UNO-Organisation für industrielle Entwicklung (UNIDO), Gerd Müller, zu erkundigen, warum das ohne ein Lieferkettengesetz nicht geht. Müller stammt aus dem Landkreis Günzburg, war als Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung federführend für die Verabschiedung des Lieferkettengesetzes. "Herr Hutter muss nicht befürchten, dass Müller als CSU-Mitglied zu gewerkschaftsnahe ist." 

    DGB schlägt gemeinsame Einladung an Gerd Müller vor

    DGB-Kreisvorsitzender Gloning macht folgenden Vorschlag: "Wir könnten gemeinsam versuchen, eventuell noch unter Einbeziehung der Volkshochschule Gerd Müller als Referenten und Diskussionspartner für eine Veranstaltung zu diesem Thema zu gewinnen." Müller sei zwar in seiner Funktion weltweit unterwegs und warte mit Sicherheit nicht auf eine Einladung aus dem Landkreis Günzburg. "Aber vielleicht ist ihm seine Verbundenheit unserer Region und die Thematik doch ein Kommen wert. Einen Versuch wäre es wert", so die stellvertretende DGB-Kreisvorsitzende Gabi Brenner. (AZ)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden