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Baustellen-Chaos in Bubesheim: Wie die B16-Sperrung den Alltag lahmlegt

Landkreis Günzburg

Gesperrte B16: „Bubesheim ist von vorne bis hinten dicht“

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    Seitdem die Munasenke für den Verkehr gesperrt ist, rollt der umgeleitete Verkehr über Bubesheim. An den Ampeln staut es sich weit zurück.
    Seitdem die Munasenke für den Verkehr gesperrt ist, rollt der umgeleitete Verkehr über Bubesheim. An den Ampeln staut es sich weit zurück. Foto: Alexander Kaya

    Autofahrern im Landkreis Günzburg wird derzeit einiges abverlangt: Wegen Bauarbeiten an der B300 müssen Thannhausen und Krumbach umfahren werden, in den sechswöchigen Sommerferien war die B16 in Ichenhausen zur Baustelle geworden, die Brücke über die A8 bei Leipheim ist seit Juni nicht befahrbar, seit Ende August wird am neuen Kreisverkehr auf der Umfahrung von Jettingen-Scheppach gebaut und seit Montag ist auch noch die Munasenke zwischen Günzburg und Kötz komplett gesperrt. Der Verkehr wird seitdem über Bubesheim umgeleitet. Der Eindruck nach wenigen Tagen? „Es ist grausam“, berichtet ein Autofahrer, der täglich im Stau steckt. „Es ist von morgens bis abends von vorn bis hinten dicht“, bestätigt Bürgermeister Gerhard Sobczyk, der trotzdem versucht, gelassen zu bleiben. „Jammern hilft nicht, es ändert ja nichts.“ Und was sagt das Staatliche Bauamt Krumbach dazu, das für die Baustelle und Umleitung verantwortlich ist?

    Kaum sind die Arbeiten an der B16 im Zentrum von Ichenhausen abgeschlossen und sechs Wochen mit diversen Sperrungen vorbei, steht die nächste große Baustelle an. Noch eine weitere, neben den bestehenden in Thannhausen und Krumbach. Seit Montag ist die Munasenke dicht, und das sieben Wochen lang, bis zu den Herbstferien. „Es ist gerade viel, aber es sind alles gut durchdachte Maßnahmen“, betont Henrik Vosdellen vom Staatlichen Bauamt Krumbach.

    
Kein Durchkommen mehr: Zwischen Kleinkötz und Günzburg ist die B16 komplett gesperrt, sieben Wochen lang.
    Kein Durchkommen mehr: Zwischen Kleinkötz und Günzburg ist die B16 komplett gesperrt, sieben Wochen lang. Foto: Alexander Kaya

    Was die Munasenke betrifft, so sei diese bis jetzt für den Verkehr befahrbar gewesen. Die Vollsperrung sei auf ein möglichst kurzes Zeitmaß beschränkt worden. „Um diese Sperrung kommen wir nicht drumherum, irgendwann müssen wir die alte und die neue Trasse zusammenbringen“, stellt Vosdellen klar. Dass Autos und Lastwagen in dieser Zeit umgeleitet werden müssen, sei klar gewesen. Auch darüber habe man sich zusammen mit Polizei und Gemeinden intensive Gedanken gemacht und ein Konzept erarbeitet.

    Bürgermeister Sobczyk: „Das Ganze ist alternativlos“

    Leider erwische es in besonderem Ausmaß Bubesheim, doch aus Sicht des Staatlichen Bauamts „gibt es keine andere Möglichkeit“. Das weiß auch Bubesheims Bürgermeister Gerhard Sobczyk, er selbst sagt, das Ganze sei alternativlos. Die Anwohner wüssten das auch, „bisher nehmen es alle mit Fassung hin“, hat der Rathauschef festgestellt. Er klingt am Telefon ziemlich entspannt, während er davon erzählt, dass sich hier alles staut, eigentlich den ganzen Tag lang. Erst spätabends entspanne sich die Situation. Das sei schon heftig, aber jammern helfe nicht weiter. „Es trifft uns die nächsten Wochen, das ist halt so.“ Sobczyk hofft nur, dass das Wetter mitspielt und die Baustelle auch im geplanten Zeitrahmen fertig wird.

    Vor allem an der Kreuzung zwischen Günzburger, Leipheimer, Kötzer und Weißenhorner Straße müssen Autofahrer lange Wartezeiten in Kauf nehmen.
    Vor allem an der Kreuzung zwischen Günzburger, Leipheimer, Kötzer und Weißenhorner Straße müssen Autofahrer lange Wartezeiten in Kauf nehmen. Foto: Alexander Kaya

    So mancher Autofahrer ist jetzt schon schwer genervt. Morgens und abends im Berufsverkehr durch Bubesheim zu fahren, sei katastrophal. „Die Kreuzung ist immer dicht, es staut sich in jede Richtung, es ist super eng. Wenn Lastwagen abbiegen, geht gar nichts mehr“, berichtet ein Betroffener. Als „nicht zumutbar“ empfindet es ein anderer, ein Dritter findet gar: „So kann man es nicht lassen.“ Und was sei mit den Kindern, die in dem gewaltigen Verkehr zur Schule müssten? Mit Kritik hat Henrik Vosdellen vom Staatlichen Bauamt gerechnet, die gebe es bei Sperrungen immer. Die Behörde könne sich aber nichts vorwerfen lassen, sie habe „viel gemacht“, um größere Rückstaus zu verhindern.

    Provisorische Ampel an der Ecke Günzburger und Wasserburger Straße

    Man habe Parkbuchten gestrichen, Halteverbotsschilder und an der Ecke Günzburger und Wasserburger Straße eine provisorische Ampel aufgestellt. Man schaue täglich, wie es sich entwickle und was noch verbessert werden könne. „Aber noch mehr optimieren ist fast nicht möglich“, betont Vosdellen. Was die Schüler angehe, so gebe es zum Glück Ampeln und auch Schulweghelfer. Aber ihm sei durchaus bewusst, dass es in den kommenden Wochen nicht einfach werde.

    Wer von Kötz kommend nach Bubesheim hineinfährt, steckt meist früh in einer langen Autoschlange.
    Wer von Kötz kommend nach Bubesheim hineinfährt, steckt meist früh in einer langen Autoschlange. Foto: Alexander Kaya

    Nach seiner Erfahrung dauert es immer ein paar Tage, bis sich die Autofahrer an die Umleitung gewöhnt haben. „In Ichenhausen war es am Anfang auch ein Riesendrama, dann hat es sich eingespielt.“ Er könne Betroffenen nur den Tipp geben, wenn möglich den Berufsverkehr zu meiden, möglicherweise verstärkt im Homeoffice zu arbeiten, andere Strecken über Kammel- oder Mindeltal zu wählen. Vosdellens große Hoffnung ist auch, dass sich die Verkehrssituation deutlich verbessert, wenn nächste Woche wieder die über Wochen gesperrte Brücke über die A8 bei Leipheim geöffnet wird. Die Arbeiten hätten eigentlich mit Schulbeginn fertig sein sollen, verzögerten sich jedoch. „Da haben sich jetzt zwei Umleitungen in Bubesheim getroffen, das kam erschwerend hinzu.“

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