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Landkreis Günzburg: Fällt der Hallensport im Kreis Günzburg dem Schnee zum Opfer?

Landkreis Günzburg

Fällt der Hallensport im Kreis Günzburg dem Schnee zum Opfer?

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    Die Witterungsverhältnisse mit Schneefall haben die Stadt Günzburg zum Handeln veranlasst.
    Die Witterungsverhältnisse mit Schneefall haben die Stadt Günzburg zum Handeln veranlasst. Foto: Heike Schreiber

    Zuerst herrschte Bangen, dann Erleichterung für die Sportlerinnen und Sportler: Am vergangenen Wochenende konnten doch noch einige Handballspiele des VfL Günzburg stattfinden. Das stand zunächst auf der Kippe. Die Rebayhalle weist nämlich Defizite in der Statik auf, deshalb herrscht ein Betriebsverbot bei Schneelast auf dem Dach. Und auch andere Sportstätten im Landkreis haben mit den Folgen des heftigen Wintereinbruchs zu kämpfen.

    In einem Expertenstab unter der Leitung von Oberbürgermeister Gerhard Jauernig wurde von ihm entschieden, die Günzburger Feuerwehr mit der Räumung des Hallendachs zu beauftragen.
    In einem Expertenstab unter der Leitung von Oberbürgermeister Gerhard Jauernig wurde von ihm entschieden, die Günzburger Feuerwehr mit der Räumung des Hallendachs zu beauftragen. Foto: Heike Schreiber

    In einer Pressemitteilung der Stadt Günzburg hieß es am Freitag zunächst, dass die Sportstätte am Wochenende geschlossen bleibt. Das änderte sich jedoch. Oberbürgermeister Gerhard Jauernig beauftragte noch am selben Tag die Freiwillige Feuerwehr, das Dach von Schnee und Eis zu befreien – das tat sie am Samstag. Laut der Pressestelle der Stadt klärte Jauernig mit einem Statiker, ob die Halle nach Freiräumung ohne Einsturzgefahr genutzt werden könne. Schließlich durften so am Wochenende trotz der widrigen Witterungsverhältnisse zwei Handballspiele in der Halle stattfinden. Auf dem sozialen Netzwerk Facebook bedankte sich der Sportverein für die Arbeit der Einsatzkräfte und lud diese zum nächsten Heimspiel auf ein Bier mit der Männermannschaft ein. Am Montag fand in der Rebayhalleauch der Schulsport wie üblich statt. 

    Wie die Günzburger Halle geöffnet wird, wird von Fall zu Fall entschieden

    Falls es in den kommenden Wochen erneut heftige Schneefälle geben sollte, soll nun von Fall zu Fall entschieden werden, ob die Halle für den Spielbetrieb geöffnet werde. Im Februar kommenden Jahres sollen die Stahlträger zwischen Hauptdach und Nordtribüne verstärkt werden, um die Statik zu verbessern. Schule und Vereine seien bereits seit Bekanntwerden der Mängel über diese informiert worden, Meldung über kurzfristige Sperrungen erfolge situationsbedingt über die Stadt. 

    Die Planungen für die Neugestaltung des Krumbacher Sportzentrums (Sporthalle, Mensa und Hallenbad) reichen bis 2013 zurück.
    Die Planungen für die Neugestaltung des Krumbacher Sportzentrums (Sporthalle, Mensa und Hallenbad) reichen bis 2013 zurück. Foto: Peter Bauer (Archivbild)

    Sportveranstaltungen fielen am Wochenende auch in Krumbach flach. Stadtbaumeister Tobias Handel sagt, das liege in diesem Fall nicht an der Statik der Halle, sondern an der der roten Schirme vor der Sporthalle am Schulzentrum. Diese sollen eigentlich die Gäste auf den Wegen vor schlechter Witterung oder im Sommer vor der Sonne schützen. Wegen der sogenannten "Verkehrssicherungspflicht", die dafür sorgen soll, dass sich Gäste sicher auf dem Gelände bewegen können, darf die Halle jetzt nicht betreten werden. Es herrscht Gefahrenpotenzial, sagt Handel, und zwar "wenn die Schirme nachgeben". Denn jetzt liegt zentimeterweise schwerer Schnee darauf. 

    Der Hintereingang der Krumbacher Halle wurde freigeräumt

    Den wegzuräumen gestalte sich laut Bauamt schwierig, eine Notlösung wurde aber mittlerweile gefunden. Der Hintereingang wurde freigeräumt, so kann die Halle betreten werden, ohne dass Gefahr von oben droht. Wer die Halle so benutzen darf, werde aber "fallweise entschieden", erklärt Stadtbaumeister Handel. In der jetzigen Situation gehe das. Fällt noch mehr Schnee, müsse weiter beraten werden. Der Halle selbst gehe es so weit gut, man kann sie eben nur nicht durch den Haupteingang betreten. "Wenn mehr Schnee kommt, muss man ab einem gewissen Punkt natürlich auch das Dach der Halle räumen", sagt Handel. Wann der erreicht ist, müsse mit Experten abgeklärt werden. 

    Adolf Stapf von der Ichenhauser Bauverwaltung gibt für die Stadt Entwarnung, keine Halle stehe vor der Schließung. "20 Zentimeter Schnee, das ist ein ganz normaler Winter", sagt er. Um das Jahr 2000 sei das fast immer so gewesen. Bei der Franziska-Ziehank-Dreifachturnhalle seien vor einigen Jahren Mängel aufgefallen, die wurde aber saniert und halte der Belastung durch den Schnee heute locker stand. Damals wurden "zusätzliche Stabilisatoren" an der Dachkonstruktion angebracht, nachdem die Hallen im Landkreis wegen eines Halleneinsturzes in Bad Reichenhall auf ihre Stabilität überprüft worden waren. 15 überwiegend junge Menschen wurden dabei getötet und noch mehr schwer verletzt. Heutzutage werden alle Dächer solcher und anderer Einrichtungen regelmäßig kontrolliert. So auch die Eissporthalle in Burgau. Und die habe keine Mängel, heißt es vom dortigen Bauamt. Ihr Dach sei "noch lange nicht an der Grenze".

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