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Landkreis Günzburg: Erziehungsberater: Eltern sollten Kindern schulischen Druck nehmen

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Erziehungsberater: Eltern sollten Kindern schulischen Druck nehmen

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    Der Erziehungsberater rät Eltern, den Kindern in diesen Zeiten nicht zu viel schulischen Druck zu machen.
    Der Erziehungsberater rät Eltern, den Kindern in diesen Zeiten nicht zu viel schulischen Druck zu machen. Foto: Bernhard Weizenegger (Symbolfoto)

    Wie lange werden Schulen noch geschlossen sein? Wie sollen Leistungen benotet werden? Fast täglich erhalten Schulkinder neue Informationen. Damit wachsen auch Ängste und Unsicherheiten. Was können Eltern tun? Erziehungsberater Artur Geis von der KJF Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung in Günzburg gibt Tipps.

    „Die große Verunsicherung, die überall in der Gesellschaft spürbar ist, überträgt sich auch auf die Kinder“, betont Geis. Dazu komme, dass an jeder Schule, bei jedem Lehrer und auch in jeder Familie die Voraussetzungen und die Rahmenbedingungen für den Distanzunterricht andere seien. Viele Heranwachsende hätten Angst, mit dem Lernstoff alleine nicht klarzukommen und so keine Chance auf einen guten Abschluss zu erhalten.

    Darum ermutigt Geis Eltern ganz bewusst zu viel Gelassenheit: „Nehmen Sie den Druck von sich selbst und vor allem von ihren Kindern.“ Eltern hätten derzeit noch viel mehr als sonst die Aufgabe, ihre Kinder zu beschützen und in einer guten Beziehung mit ihnen zu bleiben, um sie emotional gut durch diese Ausnahmesituation zu begleiten.

    Erziehungsberater stehen persönlich zur Seite

    Das gelinge etwa durch viele gute Momente in der Familie. „Eltern sollten viel öfter mal sagen: Jetzt ist Schluss mit Schule für heute – auch, wenn nicht alles gemacht ist“, rät Geis. Wenn Eltern das Gefühl haben, mit der Situation nicht mehr klarzukommen, stehen ihnen die KJF-Erziehungsberater nach wie vor persönlich, telefonisch, per Online- oder Videoberatung zur Seite.

    Artur Geis ist Erziehungsberater bei der KJF Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung in Günzburg.
    Artur Geis ist Erziehungsberater bei der KJF Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung in Günzburg.

    Druck rausnehmen: Die emotionale und körperliche Gesundheit ist viel wichtiger als Schule. Ängste und Sorgen der Kinder und Jugendlichen in Bezug auf die schulischen Leistungen sollten Eltern ernst nehmen und nicht herunterspielen. Aber: Keiner verliert etwas durch ein freiwilliges Wiederholungsjahr.

    Rückmeldungen an die Lehrer geben und einfordern: Der Klassenlehrer und die jeweiligen Fachlehrer sollten bei Fragen für die Schulkinder und für die Eltern erreichbar sein. Eltern sollten bestehende Rückmeldesysteme nutzen oder diese einführen, damit die Lehrkräfte darüber informiert sind, wie es den Schülern mit den gestellten Aufgaben geht. Lernen funktioniert nur, wenn eine Beziehung zwischen Lernenden und Lehrenden besteht.

    Schüler brauchen Rückmeldungen ihrer Lehrer

    Lernende brauchen Feedback Andersherum brauchen Schüler die Rückmeldungen ihrer Lehrer im Moment mehr als vor der Pandemie. Viele andere wichtige Lebensbereiche fallen weg, in denen Heranwachsende normalerweise positives Feedback tanken. Eltern dürfen ihre Kinder ermutigen, dieses Feedback von den Lehrern einzufordern.

    Bei Schwierigkeiten Hilfe organisieren: Kommt der Nachwuchs nicht mit selbstständigem Lernen zuhause zurecht, sollten sich Familien Hilfe holen, etwa über Sozialarbeiter an Schulen oder die KJF-Erziehungsberatung. Zum Beispiel kann eine Beratung zu individuellen Lerntechniken und -strategien helfen.

    Emotionalen Stress vermeiden

    Machtkämpfe und Perfektionismus vermeiden: In der momentanen Situation brauchen weder Eltern noch ihr Nachwuchs zusätzlichen emotionalen Stress. Wenn es der Stundenplan des Distanzunterrichts zulässt, dürfen Jugendliche auch mal länger schlafen. Oder es gibt eben öfter Pommes zu essen, wenn genau das der Stimmung guttut.

    Gemeinschaft erleben: Jetzt ist viel Zeit für gemeinsame Spiel- oder Filmabende. Gerade mit Jugendlichen kann man dabei kreativ werden und dazulernen: etwa beim gemeinsamen Kochen oder Backen oder durch das ausgeweitete Angebot an Bildungsfernsehen. (zg)

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