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Landkreis Günzburg: Dieses Engagement ist herausragend

Landkreis Günzburg

Dieses Engagement ist herausragend

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    Strahlende Gesichter gab es bei den Preisträgern des Jugendsozialpreises,
den der Lions Club Günzburg zusammen mit dem Leo Club ausgelobt hatte.
Soziales Engagement junger Menschen soll mit dem Preis gewürdigt werden.
    Strahlende Gesichter gab es bei den Preisträgern des Jugendsozialpreises, den der Lions Club Günzburg zusammen mit dem Leo Club ausgelobt hatte. Soziales Engagement junger Menschen soll mit dem Preis gewürdigt werden. Foto: Sandra Kraus

    Zum ersten Mal lobten Lions Club und Leo Club Günzburg gleich vier Jugendsozialpreise aus. Ausgestattet mit einem Preisgeld von jeweils 1500 Euro soll mit den Jugendsozialpreisen herausragendes soziales Engagement von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen einerseits gewürdigt und andererseits mit dem Geld das soziale Projekt unterstützt werden.

    Lions Präsident Tobias Hörmann ist erst wenige Tage im Amt, die Preisverleihung damit eine seiner ersten Amtshandlungen. Er sagte: „We serve, wir dienen, ist nicht nur irgendein Motto, das sich die Lions gegeben haben. Unterstützung zu leisten ist wirklich wichtig. Und gerade das Engagement von jungen Menschen muss gefördert werden.“ Zum fünften Mal loben daher Lions und Leos Preise für soziale Projekt aus.

    Angehende Erzieher aus Krumbach schrieben ein Buch


    So geht der Jugendsozialpreis 2024 an die Buchautoren Marco Egger, Lena Henkel, Bettina Linder, Ben-Luca Pitlik und Sarah Zott. Die fünf angehenden Erzieher und Erzieherinnen der Fachakademie für Sozialpädagogik in Krumbach hatten die Idee, ein gemeinsames Kinderbuch zu schreiben. Die Idee „Kinder helfen Kindern“ führte letztlich zum Sammelband „Herz & Schnauze“ mit fünf Tiergeschichten zum Vorlesen und Selberlesen, in denen es um die Werte Liebe, Freundschaft, Verantwortung, Kreativität und Hilfsbereitschaft geht.

    Jeder der fünf Autoren schrieb eine Tiergeschichte, sie suchten sich professionelle Illustratoren und verlegten das Werk. Seit Herbst ist es überall erhältlich, wo es Bücher gibt. Die Einnahmen gehen an das Kinderhospiz St. Nikolaus in Bad Grönenbach, 2500 Euro konnten schon gespendet werden. Horst Walz, der in seinem Jahr als Lions-Präsident 2013/14 die Idee eines Jugendsozialpreises nach Günzburg geholt hatte, zeigte sich von „Herz & Schnauze“ begeistert: „Eine wirklich gute Geschichte, die von Euch gekommen ist, und Kindern hilft.“

    Pfadfinder aus Günzburg waren auch vom Hochwasser betroffen

    Strahlende Gesichter gab es bei den jungen Pfadfindern, als Stammleiterin Debora Kündiger den Jugendsozialpreis für die Royal Rangers entgegennahm. Sebastian Wiesheu vom Leo Club Günzburg hatte sich den Stamm 253 Günzburg auf seinem Gelände an der Schopfelerstraße in Günzburg bei einem Treffen angeschaut: „Super wie dort Gemeinschaft, Verantwortung und Offenheit draußen in der Natur von Kindern gelernt werden können.“ 80 Kinder gehören dem Günzburger Stamm an. Kündiger erzählte: „Wir sind ein wachsender Stamm. Das Preisgeld bleibt auf jeden Fall in der Arbeit.“ Material und Zelte stehen auf der Wunschliste, zumal die Pfadfinder auf ihrem Gelände am Bubesheimer Bach auch vom Hochwasser betroffen sind. Die Royal Rangers sind ein christlicher Stamm, das Bewahren der Schöpfung steht ebenso im Mittelpunkt, wie die Vermittlung der Wert und Regeln, die der sechzehn-zackige Stern symbolisiert.

    Schüler aus Krumbach spendet zweimal sein Haare

    Viel Durchhaltevermögen benötigte Julius Simon aus Krumbach für sein Engagement. Der 13-Jährige spendete schon zweimal seine Haare. „Unbehandelt, ungefärbt, mindestens 30 cm lang und als Zopf“ – scheinbar einfach sind die Regeln für eine Haarspende. Doch was es bedeutet, wenn ein acht Jahre alter Bub sich für die erste Spende einen Zopf mit 30 Zentimetern Länge wachsen lässt und sich anschließend noch mal die Haare wachsen lässt, bis der Zopf 40 Zentimeter lang ist, kann sich jeder ausdenken. Julius wurde in der Schule wegen seiner langen Haare angefeindet, hielt aber durch. Lions Mitglied Stephan Schmidt jedenfalls fand in seiner Laudatio: "Das ist super! Genau solche jungen Menschen brauchen wir.“ Julius Simon verrät, dass er einen Teil des Preisgeldes an das Tierheim spenden möchte. Die Haare bleiben jetzt kurz. Er würde sich wünschen, dass sein erst im Mai abgeschnittener Zopf für eine Kinderperücke verarbeitet wird.

    Ersthelfer setzen sich bei der Feuerwehr Burgau für andere ein

    Der vierte Jugendsozialpreis 2024 wurde an die Vertreter der Freiwilligen Feuerwehr Burgau überreicht. Leo-Mitglied Niklas Mengele war vor Ort bei der Ersthelfergruppe, in der junge Menschen lernen Erste Hilfe zu leisten. Auch Mitglieder der Stadtteilwehren sind dabei, wenn lebensrettende Sofortmaßnahmen geschult werden, Berührungsängste vor Verletzten oder dem Defibrillator abgebaut werden und vielleicht Interesse an sozialen Berufen geweckt wird. Kommandant Hans-Peter Merz, Florian Wirth und Patrick Möhrlein erzählen, wie wichtig es sei, dass noch vor Eintreffen des Rettungsdienstes mit fachkundiger Erster Hilfe begonnen wird. Auch jetzt beim Hochwasser konnte das Gelernte im Ernstfall angewendet werden, bei einem Herzinfarkt wurden zum Beispiel 30 Minuten überbrückt, bis die Notfallsanitäter übernahmen. Das Preisgeld soll auf jeden Fall in die Ausbildung gehen.

    Dieses „für andere da sein“, „das Wir anstelle des Ich in den Vordergrund zu stellen“ mache den Kitt unserer Gesellschaft aus, sagte Landrat Hans Reichhart. Den Zusammenhalt im Landkreis habe er gerade in den vergangenen Wochen anlässlich des Hochwassers in einer Masse und Dynamik erlebt wie noch nie. So viele packten zusammen an, zuerst um die Flut einzudämmen, danach um die Folgen zu beseitigen. „Handeln ist wichtig, darüber zu sprechen und zu danken auch!“

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