Startseite
Icon Pfeil nach unten
Günzburg
Icon Pfeil nach unten

Landkreis Günzburg: Der Sommer verbreitet Freude im Landkreis Günzburg

Landkreis Günzburg

Der Sommer verbreitet Freude im Landkreis Günzburg

    • |
    Ideale Bedingungen zum Schwimmen und Abtauchen fanden diese drei „Wasserratten“ im Hagenrieder Weiher bei Münsterhausen vor. Bei 35 Grad Außentemperatur tat eine Abkühlung am letzten Wochenende vor dem kalendarischen Sommerbeginn am 21. Juni so richtig gut.
    Ideale Bedingungen zum Schwimmen und Abtauchen fanden diese drei „Wasserratten“ im Hagenrieder Weiher bei Münsterhausen vor. Bei 35 Grad Außentemperatur tat eine Abkühlung am letzten Wochenende vor dem kalendarischen Sommerbeginn am 21. Juni so richtig gut. Foto: Günther Herdin

    Am 21. Juni ist kalendarischer Sommeranfang. Einen Vorgeschmack auf die wärmste Jahreszeit bekamen die Menschen aus der Region am vergangenen Wochenende zu spüren. Was sie bei Temperaturen von bis zu 36 Grad unternommen haben und wie sie der Hitze trotzten – bei einer Fahrt quer durch den Landkreis hat unser Reporter nicht nur Sonnenanbeter, sondern auch Männer und Frauen getroffen, die auf ein Freizeitvergnügen verzichten mussten.

    Sie genossen das Super-Sommerwochenende mit kühlen Getränken gemeinsam an einem Tisch: Mitglieder vom Bauwagen Uttenhofen und der örtlichen Feuerwehr. Von links: Peter Maier, Melanie Jungnickel, Stephanie Maier, Kurt Gauwatz, Michelle Obeser und Stefan Baumgartner.
    Sie genossen das Super-Sommerwochenende mit kühlen Getränken gemeinsam an einem Tisch: Mitglieder vom Bauwagen Uttenhofen und der örtlichen Feuerwehr. Von links: Peter Maier, Melanie Jungnickel, Stephanie Maier, Kurt Gauwatz, Michelle Obeser und Stefan Baumgartner. Foto: Günther Herdin

    Unsere Rundreise beginnt im Ziemetshauser Ortsteil Uttenhofen. Dort sitzen kurz nach 15 Uhr seit gut einer Stunde drei junge Frauen und drei Männer an einem Tisch der Bauwagen-Hütte und trinken – bis auf eine Ausnahme – alkoholfreie Getränke. Stephanie Maier hat einen Hut auf, um sich vor der Hitze etwas zu schützen. Sie mag zwar den Sommer, „doch der Frühling ist mir lieber“, gesteht die Steuerfachangestellte, während Peter Maier ein großer Freund von hohen Temperaturen ist. Die Mitglieder der Clique nutzen die Gelegenheit des lockeren Zusammenseins und besprechen einige organisatorische Dinge zur bevorstehenden Sommer-Party von Bauwagen und Feuerwehr Uttenhofen am 2. Juli.

    Kerstin Hiller steht bis zu den Knien im Badeweiher

    Weiterfahrt nach Münsterhausen. Spaziergänger sind weit und breit keine zu sehen. Auch nicht am Waldrand, der etwas Schatten spendet. Das ist auch gut so, denn die Sonne brennt erbärmlich vom Himmel. Was waren das noch für Zeiten, als Klimaanlagen in den Autos Mangelware waren und so mancher Fahrgast nicht wusste, wie er den Schweiß von der Stirn bekommen sollte, schießt es dem Reporter plötzlich durch den Kopf. Erinnerungen an erste Hitzefahrten in den 1970er-Jahren.

    Am idyllisch gelegenen Badeweiher zwischen Münsterhausen und Hagenried angekommen, spürt man kurz vor halb vier den Sommer pur. Eine Mutter schwimmt auf der Luftmatratze lässig dahin. Ihr Sohn folgt ihr als Brustschwimmer. Am nördlichen Ufer haben es sich sechs Familien gemütlich gemacht. Kleine Sonnenschirme spenden für diejenigen, die nicht gerade im Wasser sind, etwas Schatten. Kerstin Hiller aus

    Das kann Mina Hauke auf der Erdbeerplantage Kraus bei Jettingen freilich nicht tun. Die Frau aus Gabelbach im Landkreis Augsburg sitzt seit 13.30 Uhr im Kassenhäuschen und muss bis zum Feierabend bis 19 Uhr noch knapp drei Stunden durchhalten. Kunden sind seit ihrem Dienstbeginn kaum noch gekommen. „Die meisten waren am frühen Vormittag da“, hat sie sich von ihrer Kollegin, die für die Frühschicht eingeteilt war, berichten lassen. Plötzlich taucht mit Sandra Horber und Dominik Popp ein junges Pärchen aus Burgau auf. Jeder trägt eine Schüssel mit den selbst gepflückten roten Prachtexemplaren in der Hand. Einfach zum Reinbeißen, denken sich Sandra und Dominik und lassen Taten folgen. Die restlichen Früchte nehmen sie, nachdem sie die „persönliche Ernte“ bezahlt haben, mit nach Hause. Noch am Abend wollen sie daraus einen cremigen Erdbeer-Milchshake machen, um eine laue Sommernacht genießen zu können. „Die restlichen Erdbeeren werden eingefroren“, verrät

    Gefragt sind kühle Getränke, Sonnencremes – und Wassersprays

    Es ist kurz vor 17 Uhr, als die stellvertretende Filialleiterin Elke Höck im Rossmann-Drogeriemarkt in Jettingen-Scheppach Regale auffüllt. Vor allem etliche Dosen Wasserspray, Sonnencreme und kühle Getränke seien an dem bis dato heißesten Tag des Jahres im Nu wieder aus dem Laden gewesen. „Aber auch einige Sonnenbrillen haben wir heute schon verkauft“, sagt Elke Höck. Sie sei mit dem Umsatz zufrieden. Ins Schwitzen kommen die Führungskraft und ihre Kolleginnen bei Rossmann nicht. Eine Klimaanlage sorgt für angenehme Raumtemperaturen zwischen 18 und 19 Grad. Da wird das Einkaufen zur coolen Sache.

    Derweil geht es im Gsundbrunnen-Freibad in Burgau immer enger zu. Gegen 17.15 Uhr sind bereits 2590 Badegäste registriert, wie Natalie Untersehr an der Kasse beim Blick auf den Computer feststellt. „Wir werden heute aber vermutlich noch die Marke von 2700 knacken“, wagt sie eine Prognose. Im Bad genießen Kathrin und Michael Mayer mit ihrem eineinhalbjährigen Sohn Jakob das Flair und sind voll des Lobes über das Burgauer Freibad. „Es ist einfach das Schönste in der Region“, schwärmt

    Gianni Iaconisi bietet in Burgau 28 Eissorten an

    Hochkonjunktur an heißen Sommertagen haben natürlich die Eiscafés in der Region. So auch das Firenze in Burgau. Dort hat Inhaber Gianni Iaconisi insgesamt 28 verschiedene Sorten im Angebot. An so heißen Tagen wie am vergangenen Wochenende wird in zwei Schichten mit jeweils acht bis neun Personen gearbeitet. Je wärmer es draußen ist, desto mehr steige der Umsatz, freut sich Iaconisi über die Sonne, die auch noch am späten Nachmittag mit voller Kraft über Burgau scheint. Butterkeks-Eis ist in diesem Jahr ein besonderer Renner, aber auch Sorten wie Vanille, Melone oder Zitrone seien sehr gefragt, lässt der italienische Besitzer der Eisdiele wissen. Schokoladeneis sei indes nicht mehr so gefragt.

    Sommer, Sonne – Sonnen-Gasthof: Seniorchefin Ingrid Osterlehner und Koch Pascal Lokau servieren ihren Gästen in Röfingen Wurstsalat und Salat mit Putenstreifen – zwei Sommerklassiker der schwäbischen Küche.
    Sommer, Sonne – Sonnen-Gasthof: Seniorchefin Ingrid Osterlehner und Koch Pascal Lokau servieren ihren Gästen in Röfingen Wurstsalat und Salat mit Putenstreifen – zwei Sommerklassiker der schwäbischen Küche. Foto: Günther Herdin

    Nicht nur an schönen Tagen ist das Wort „Sonne“ bei Ingrid Osterlehner allgegenwärtig. Sie ist schließlich die Seniorchefin des Gasthauses Sonne in Röfingen und weiß, was ihre Gäste an heißen Tagen besonders mögen: Als Getränk stehen Aperol, Radler und Saftschorle hoch im Kurs. Als Speisen werden gerne Klassiker wie Wurstsalat oder Salat mit Putenstreifen von den Gästen bevorzugt

    "Perfektes Wetter" fürs Heu, schwärmt der Glöttwenger Bauer Wilhelm Salger

    Es schon nach 18 Uhr, als Wilhelm Salger zufrieden auf seinen Traktor steigt und einen Wagen voller Heu, geerntet auf einer Wiese bei Röfingen, nach Hause nach Glöttweng bringen will. Optimale Bedingungen hätten er und die Landwirte in der Region bei der diesjährigen Heuernte vorgefunden. Durch das „perfekte Wetter“ hätte das geschnittene Gras viel weniger gewendet werden müssen als in manchen Jahren zuvor. Jetzt hofft Salger, dass es in den nächsten Tagen auch wieder mal etwas länger regne, damit es dann in wenigen Wochen auch eine gute Getreideernte gibt.

    Sommerliche Abendtour mit vier Mädchen im Schlepptau: Larissa Cotofana aus Winterbach drehte am Samstag eine ungefähr 18 Kilometer lange Fahrradrunde über Winterbach, Waldkirch, Mönstetten, Hafenhofen und Eichenhofen zurück in ihren Heimatort.
    Sommerliche Abendtour mit vier Mädchen im Schlepptau: Larissa Cotofana aus Winterbach drehte am Samstag eine ungefähr 18 Kilometer lange Fahrradrunde über Winterbach, Waldkirch, Mönstetten, Hafenhofen und Eichenhofen zurück in ihren Heimatort. Foto: Günther Herdin

    Auf der Kirchturmuhr von Waldkirch ist es kurz vor 19 Uhr, als Larissa Cotofana aus dem benachbarten Winterbach mit ihrer Tochter, zwei Nichten und einem weiteren Mädchen auf den Fahrradweg in Richtung Mönstetten einbiegt. Das Quintett unternimmt eine Abendrunde auf Rädern. „Ich genieße vor allem den leichten Fahrtwind“, sagt Cotofana und freut sich nach der – kurz mal überschlagen – 18 Kilometer langen Strecke auf einen gemütlichen Abend auf der Terrasse mit kühlen Getränken. So wie es am Wochenende vermutlich viele Landkreisbürger getan haben.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden