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Landkreis Günzburg: Der Landkreis Günzburg sagt Ja zur Fusion der Sparkassen

Landkreis Günzburg

Der Landkreis Günzburg sagt Ja zur Fusion der Sparkassen

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    Die Zustimmung zur Sparkassen-Fusion in den Gremien im Kreis Günzburg ist groß.
    Die Zustimmung zur Sparkassen-Fusion in den Gremien im Kreis Günzburg ist groß. Foto: Bernhard Weizenegger (Symbolbild)

    Das Votum war eindeutig: Der Kreistag sowie die Stadträte Thannhausen, Günzburg und Krumbach haben die geplante Fusion der Sparkasse Schwaben-Bodensee und der Gastl wird wie berichtet ab dem 1. Dezember die fusionierte Sparkasse als Vorsitzender des Vorstands führen. Ein Erfolg, den er ausdrücklich nicht allein an seiner eigenen Person festmachen möchte.

    Durch die Zusammenlegung der beiden Institute zum 1. Juli 2024 entsteht mit einer Bilanzsumme von rund zwölf Milliarden Euro die zwölftgrößte Sparkasse in Deutschland. Landrat Hans Reichhart (CSU) nannte die Fusion „wichtig für den Wirtschaftsstandort“. Das Ergebnis der Verhandlungen, „in denen hart gerungen wurde“, könne sich sehen lassen. Mit einer Bilanzsumme von 2,4 Milliarden Euro und 13 Geschäftsstellen ist die Sparkasse Günzburg-Krumbach der deutlich kleinere Partner.

    Die neue Sparkasse Schwaben-Bodensee

    Mit der Fusion der Sparkasse Schwaben-Bodensee und der Sparkasse Günzburg-Krumbach entsteht die viertgrößte Sparkasse Bayerns. Größer sind dann nur noch die Stadtsparkasse München, die Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg und die Sparkasse Nürnberg.

    Die Bilanzsumme der neuen Sparkasse liegt bei 11,9 Milliarden Euro. 7,75 Milliarden Kundenkredite und 8,75 Milliarden Kundeneinlagen hat die Bank vorzuweisen. 

    In den 99 Geschäftsstellen der Sparkasse (inklusive Selbstbedienungs-Geschäftsstellen) werden 1402 Mitarbeitende beschäftigt sein. Hauptstelle der neuen Sparkasse Schwaben-Bodensee wird Memmingen, weitere Vorstandssitze sind Augsburg, Günzburg und Lindau. 

    Die Fusion soll am 1. Juli 2024 erfolgen und rückwirkend zum 1. Januar 2024 gelten. Vorstandsvorsitzender soll Thomas Munding werden, der bis November 2024 im Amt bleibt. Sein designierter Stellvertreter ist Daniel Gastl. Von zunächst sechs Vorstandssitzen sollen durch Ausscheiden von Vorständen in den Ruhestand am Ende vier übrig bleiben. (rjk)

    Die Sparkasse Schwaben-Bodensee entstand 2022 aus der Fusion der Sparkasse Memmingen-Lindau-Mindelheim mit der Kreissparkasse Augsburg. Sie ist die fünftgrößte von 59 bayerischen Sparkassen. Mit 1083 Beschäftigten und 57 Geschäftsstellen ist sie etwa dreimal so groß wie die Sparkasse Günzburg-Krumbach. Landrat Reichhart sagte, dass es zu keinen fusionsbedingten Kündigungen und Standortschließungen kommen werde. 

    Stimmenanteil der Sparkasse Günzburg-Krumbach deutlich höher

    Daniel Gastl unterstrich in den Sitzungen der Gremien die Notwendigkeit der Fusion. Viele Unternehmen in der Region seien im Umsatz gestiegen. „Als kleines Haus ist es schwer, die Kunden optimal zu begleiten.“ Zudem werde das Bankgeschäft in den kommenden Jahren digitaler. Wie Reichhart sprach auch Gastl von einem guten Verhandlungsergebnis. So liege zwar der Vermögensanteil der Sparkasse im Kreis Günzburg am neuen Konstrukt bei 18,4 Prozent - durch die Verhandlungen habe der

    Hubert Fischer (Verwaltungsratsvorsitzender Sparkasse Günzburg-Krumbach und Erster Bürgermeister Krumbach), Thomas Munding (Vorstandsvorsitzender Sparkasse Schwaben-Bodensee), Daniel Gastl (Vorstandsvorsitzender Sparkasse Günzburg-Krumbach) und Martin Sailer (Verwaltungsratsvorsitzender Sparkasse Schwaben-Bodensee und Landrat Landkreis Augsburg).
    Hubert Fischer (Verwaltungsratsvorsitzender Sparkasse Günzburg-Krumbach und Erster Bürgermeister Krumbach), Thomas Munding (Vorstandsvorsitzender Sparkasse Schwaben-Bodensee), Daniel Gastl (Vorstandsvorsitzender Sparkasse Günzburg-Krumbach) und Martin Sailer (Verwaltungsratsvorsitzender Sparkasse Schwaben-Bodensee und Landrat Landkreis Augsburg). Foto: Tobias Kofler, Sparkasse Schwaben-Bodensee

    Oberbürgermeister Gerhard Jauernig betonte in der Sitzung des Günzburger Stadtrats, wie gut diese Verhandlungen und Gespräche gelaufen seien. Kein Vergleich zu den am Ende gescheiterten Verhandlungen vor knapp sieben Jahren mit der Sparkasse Neu-Ulm-Illertissen. Gemengelage und Art des Dialoges damals seien deutlich anders gewesen als das Klima der Gespräche der jüngsten Vergangenheit. "Kein einziges Wort davon drang in die Öffentlichkeit, anders als damals", so Jauernig. Im Gegensatz zur Lage vor sieben Jahren seien zudem die Mitarbeitenden mir überwältigender Mehrheit für die Fusion. 

    Einstimmiges Votum für künftigen Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Schwaben-Bodensee

    Die Kolleginnen und Kollegen der Sparkasse rückte Daniel Gastl mit Blick auf seine künftige Position ausdrücklich in den Vordergrund. Das Votum für den künftigen Vorsitzenden im Verwaltungsrat sei einstimmig ausgefallen, so Gerhard Jauernig, der von einem anspruchsvollen Wettbewerb um die Position sprach. Gastl betonte, dass seine Wahl mit dem wirtschaftlichen Erfolg der Sparkasse Günzburg-Krumbach zusammenhänge. "Das war ich nicht alleine, sondern liegt zum größten Teil an der Arbeit von 330 Mitarbeitenden. Wenn wir nicht die Mitarbeiter hätten, die wir heute haben, wäre das nicht möglich gewesen." 

    Auch der Stadtrat Thannhausen stimmte der geplanten Fusion einhellig zu. Krumbachs Bürgermeister Hubert Fischer hatte als Vorsitzender des Verwaltungsrates der Sparkasse Günzburg-Krumbach gemeinsam mit Daniel Gastl für die Fusion geworben. Die neue Bank würde eine dezentrale Struktur bekommen, die einzelnen Mitglieder blieben so weit wie möglich eigenständig und behielten ihre Mitbestimmungsrechte, so Fischer.

    Gewerbesteuereinnahmen bleiben bei den Kommunen im Landkreis Günzburg

    Weil die Struktur dezentral angelegt würde, blieben die Gewerbesteuereinnahmen bei den Kommunen, konkretisierte Daniel Gastl. Hätten Fusionen früher dazu gedient, Personal abzubauen, gehe es heute darum, durch die Fusion die Attraktivität der Arbeitsplätze zu steigern, um auch künftig genügend Fachkräfte an sich zu binden. Eine große Bank könne eine resiliente Mitarbeiterstruktur aufbauen, das heißt, man könne die Mitarbeiter spezialisieren, beispielsweise für die Nachhaltigkeitsberatung, und auch im Urlaubs- und Krankheitsfall genügend Fachleute vorhalten. Das große Bankhaus könne garantieren, dass auch kleine Filialen erhalten blieben. Die erhöhte Leistungsfähigkeit würde sich positiv auf die Kreditvergabe für Großkunden auswirken. 

    Fischer hob auch in Krumbach die dezentrale Struktur des neuen Zweckverbands hervor. Ihm sei es bei den Verhandlungen ein persönliches Anliegen gewesen, dass sich die Sparkasse Günzburg-Krumbach nicht zu einer "gesichtslosen Großbank" verwandelt, sondern die "Stärken der regionalen Identität" behalten werden. Laut Gastl ist für Krumbach wie auch Günzburg als Träger weiterhin der Standort gesichert - das werde fest im Fusionsvertrag verankert. Ebenfalls solle es keine Einschnitte im Spendenbudget geben. 

    Alle beteiligten Kommunen müssen der Fusion zustimmen. Das Votum der Gemeinde Ziemetshausen steht noch aus. Rechtlich könnte die Sparkassen-Fusion im Juli 2024 rückwirkend zum 1. Januar 2024 zustande kommen.

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