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Landkreis Günzburg: Braucht der Landkreis Günzburg mehr Schulbusse?

Landkreis Günzburg

Braucht der Landkreis Günzburg mehr Schulbusse?

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    Ab Dienstag fahren wieder Schüler in den Linienbussen.
    Ab Dienstag fahren wieder Schüler in den Linienbussen. Foto: Bernhard Weizenegger (Archiv)

    Der Beginn des neuen Schuljahres, das ganz unter dem Zeichen der Pandemie steht, betrifft nicht nur Lehrer, Schüler und Eltern, sondern auch die hiesigen Busunternehmen. Auch hier bedeuten die neu angekündigten Maßnahmen einen Mehraufwand bei den Planungen – wenn auch nur einen kleinen, wie Josef Brandner, Geschäftsführer von BBS Brandner, auf Nachfrage erklärt.

    „Wir bekommen jedes Jahr zwischen Ende Juli und Anfang August von den Schulaufwandsträgern die Meldung, wie viele Schüler mit dem Bus aus welchem Ort in welche Schule fahren.“ Daraufhin werde Fahrt für Fahrt abgeglichen, ob genügend Kapazitäten für die Schüler bestünden. Ob man im Landkreis Günzburg mehr Busse brauche, hänge davon ab, wo man die Latte anlege. „Zunächst haben wir die Ausgangsbasis, dass im öffentlichen Nahverkehr auf den Mindestabstand verzichtet werden kann, weil eine Maskenpflicht für die Fahrgäste besteht.“

    Vom Geld des Freistaats kommt nicht viel in Günzburg an

    Aktuell gebe es nur wenige Linien, in denen die Besetzung an die Kapazitätsgrenze stoße – wobei Brandner betont, dass diese Kapazitätsgrenze bei 90 Prozent der möglichen Auslastung liege. Mit nur wenigen Zusatzbussen könne die Auslastung auf 70 Prozent in allen Fahrzeugen gebracht werden. „Aber diese sollten nur punktuell eingesetzt werden. Ich weiß, die Bevölkerung erwartet jetzt Handlungen – aber die Frage ist, ob die aktuell überhaupt notwendig sind.“

    Dazu komme, dass von den 15 Millionen Euro, die der Freistaat in zusätzliche Busse stecken will, rein rechnerisch etwa vier bis fünf „Verstärkerbusse“ für den Kreis Günzburg herausspringen würden.

    Busunternehmen im Kreis Günzburg stehen im Austausch

    Auch Franz Zenker vom Busunternehmen Probst Bus sieht in den versprochenen Geldern ein entscheidendes Problem: „Es sollen reine Schülerbusse bezahlt werden, aber von Linienbussen war nicht die Rede.“ Zenkers Unternehmen fährt vorwiegend Linienbusse, die auch Schüler befördern. Sollten die Busse zu voll werden, würde man sehr schnell handeln. Mit anderen Busunternehmen im Landkreis stehe Zenker in Kontakt. Für den Fall, dass zusätzliche Busse notwendig werden sollten, sei ihm bereits Unterstützung von Kollegen zugesichert worden.

    Zenker hat einen Alternativvorschlag: „Wir können beispielsweise morgens die letzte Station auslassen, die Schüler, die bereits im Bus sind, in die Schule fahren, und dann noch einmal umkehren, um die fehlenden Schüler abzuholen.“ Lieber fahre er eine Tour teilweise zweimal, als einen weiteren Bus einzusetzen.

    Beide Unternehmer stimmen überein: Man müsse diese Sache mit Augenmaß und Vernunft angehen.

    Schulamt will kommende Woche abwarten und Situation dann bewerten

    So sieht das auch der Günzburger Schulamtsdirektor Thomas Schulze. „Wir müssen die Bussituation in der kommenden Woche mit der nötigen Gelassenheit beobachten.“ Ob dann zusätzliche Busse benötigt würden, könnten nur die Schulleiter und Sachaufwandsträger vor Ort sagen – und dann hieße das noch immer nicht, dass die nötigen Fahrzeuge tatsächlich vorhanden wären.

    Zudem lasse sich aktuell noch gar nicht sagen, wie viele Schüler tatsächlich Busse nutzen würden. Darum wird man in der kommenden Woche mit dem ganz normalen Busaufgebot in das Jahr starten. Schulze: „Wir lassen das auf uns zukommen.“

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