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Landkreis Günzburg: Bald geht’s rund bei Röfingen und Haldenwang

Landkreis Günzburg

Bald geht’s rund bei Röfingen und Haldenwang

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    Die neue Umgehung von Röfingen. Hier sind auch einige Kreisel gebaut worden.
    Die neue Umgehung von Röfingen. Hier sind auch einige Kreisel gebaut worden. Foto: Staatliches Bauamt/Andreas Rotherme

    Das wird viele freuen: Die Arbeiten an dem neuen Kreisel zwischen Röfingen und Burgau für die künftige Umgehungsstraße werden am kommenden Freitag, 24. Juli, abgeschlossen – und damit eine Woche früher fertig als geplant. Um 14 Uhr wird das Bauwerk für den Verkehr freigegeben. Damit kann auch die Sperrung der B10 früher aufgehoben werden, über die sich vor allem Geschäftsleute in wir berichteten), weil es für Kunden umständlicher war, sie zu erreichen. Zwar schließt sich schon im August die nächste Sperrung bei Haldenwang an, doch die Zeit der Baustellen neigt sich dem Ende zu. Die Freude darüber ist schon jetzt groß.

    So sind Haldenwangs Bürgermeister Georg Holzinger und Röfingens Ortschef Johann Brendle vor allem darüber froh, dass die Verkehrssicherheit durch die neue Straße und die Kreisel steige. Zu viele Unfälle habe es früher gegeben. Auch die Radweganbindung sehen sie als einen großen Vorteil. Und natürlich, dass der Durchgangsverkehr einmal spürbar abnehmen wird. Wurden im Jahr 2010 auf der Ortsdurchfahrt Röfingen fast 15000 Fahrzeuge pro Tag gezählt, so sollen im Jahr 2020 über die Umfahrung einmal 10000 bis fast 16000 Wagen täglich rollen. Da ist es jetzt schon fast vergessen, dass sich früher einmal eine Bürgerinitiative für eine Entlastung einsetzen musste und es während der Bauarbeiten auch Lärm und Schmutz gegeben hat.

    Manches an dem Projekt können aber weder die Bürger noch die Bürgermeister verstehen. So werde gerade an Durchlässen für Amphibien gearbeitet. Die Bauwerke seien so groß, dass mancher schon vermutet habe, es handele sich dabei um einen Teil des geplanten Hochwasserschutzes für Burgau. „Da ist einiges schon recht überdimensioniert“, findet Georg Holzinger. Insgesamt ist er aber wie auch sein Amtskollege Brendle zufrieden mit den Arbeiten.

    Es könnten auch Nachteile entstehen

    Doch die Umgehung könnte gerade für Röfingen auch Nachteile bringen, wenn die Ortsdurchfahrt erst einmal vom großen Teil des Durchgangsverkehrs befreit ist – und weniger Menschen an den Gewerbebetrieben vorbeikommen. „Da müssen wir dann Werbetafeln aufstellen“, schlägt Bürgermeister Brendle vor.

    Doch zumindest die Inhaber zweier Gasthöfe sehen noch keine großen Nachteile auf sich zukommen, schließlich haben sie viele Stammgäste und Kunden, die ganz gezielt vorbei schauen. „Ich glaube nicht, dass wir einen Umsatzverlust haben werden“, erklärt Balthasar Zahler vom gleichnamigen Gasthof. Georg Osterlehner vom Gasthof Sonne rechnet zwar am Anfang mit einem kleinen Minus, er sieht aber sogar einen großen Vorteil: „Gerade Übernachtungsgäste scheuen den Verkehr vor dem Haus, da ist es gut, dass sich etwas tut.“ Alles weitere will er auf sich zukommen lassen.

    Das gilt für die Bürgermeister auch in der Hinsicht, dass sich erst zeigen muss, wie viele Lastwagen trotzdem weiter durch den Ort fahren, um sich die Maut der nahen Autobahn zu sparen. Auch muss sich zeigen, was auf der Röfinger Ortsdurchfahrt getan werden kann, damit die Menschen leichter die Straßenseite wechseln können. „Der Durchgangsverkehr wird schließlich bleiben“, betont Frank Rupprecht, Geschäftsleiter der Verwaltungsgemeinschaft Haldenwang.

    Viele Stellen seien marode

    Es gibt zwar bereits Gespräche mit dem staatlichen Bauamt, Querungshilfen einzubauen, also kleine Verkehrsinseln. Klar ist aber auch, dass nicht viel mehr möglich sein wird, schon gar keine grundlegende Umgestaltung der Straße. Schließlich behält sie ihre Bedeutung als Durchfahrt und weil ein großer Teil von einer Bundes- zu einer Staatsstraße abgestuft wird, könnte die Gemeinde nicht einmal selbst darüber entscheiden. Andere Bereiche sollen zur Gemeindestraße werden.

    Viele Stellen seien aber so marode, dass sie erst vom Bauamt ausgebessert werden sollen, sagen die Bürgermeister. So wird die Bundesstraße 10, die durch Röfingen und Burgau führt, zur Staatsstraße 2510. Die jetzige Staatsstraße 2025, die in Röfingen nur durch das kurze Stück der B10 im Bereich der Augsburger Straße unterbrochen wird, ist künftig zwischen Haldenwang und Röfingen – unterbrochen von der neuen Staatsstraße 2510 – sowie zwischen Röfingen und der Anbindung Richtung Jettingen-Scheppach Gemeindeverbindungsstraße.

    So oder so hält Frank Rupprecht es für zu früh, sich jetzt schon darüber zu unterhalten, was getan werden kann. „Wir müssen warten, bis sich alles eingespielt hat“, sagt er. „Vorher wird es auch keine neue Verkehrszählung geben.“ Doch die Zusammenarbeit zwischen den Orten und mit den Behörden habe bislang so gut funktioniert, dass auch in Zukunft über vieles gesprochen werden könne. Ohne diese Kooperation, die auch die Grundstücksbesitzer gezeigt hätten, und die Unterstützung der Landtagsabgeordneten wäre die Umgehung bis heute nicht begonnen worden, ist Bürgermeister Georg Holzinger überzeugt.

    Neues Industriegebiet geplant

    Die Kooperation soll nicht bei der Straße enden. So planen Röfingen und Jettingen-Scheppach bereits ein gemeinsames Industriegebiet entlang der Umgehungsstraße (siehe Grafik). Das bedeutet allerdings wie schon die Umfahrung selbst einen erneuten massiven Eingriff in die Landschaft. „Schon die Entscheidung zum Trassenverlauf hat man sich damals nicht leicht gemacht“, erklärt Rupprecht.

    Doch es habe keine vernünftige Alternative gegeben. Auch die Flächen, die irgendwann einmal gewerblich genutzt werden sollen, seien ein schönes Stück Heimat, von dem nicht mehr viel übrig bleibe. Doch es gehe hier um die Entwicklung für die Zukunft. „Wir hängen nun einmal an der Autobahn“, verdeutlicht Röfingens Bürgermeister Brendle. „Wo sollen wir Gewerbe ansiedeln, wenn nicht dort. Wir wollen uns unsere Zukunft nicht verbauen.“ Erst einmal werde aber das Neubaugebiet weiter forciert, bevor es um das interkommunale Industriegebiet geht. Zeit, die auch dafür genutzt werden kann, sich zu überlegen, wie die Orte behutsam entwickelt werden, wie Frank Rupprecht sagt.

    Jetzt geht es aber erst einmal darum, dass die Umgehungsstraße fertig wird, an der die Arbeiten seit Mitte 2013 laufen. Und bis es soweit ist, werden noch ein paar Unannehmlichkeiten hingenommen werden müssen. Denn die Staatsstraße 2025 wird im Bereich der Einmündung zur Kreisstraße GZ10 ab Haldenwang bis zum Kreisverkehr Konzenberg ab Anfang des kommenden Monats für den Verkehr gesperrt. Zuletzt war die Rede vom 1. August bis 9. September. Wie die Umleitung verläuft, wird das staatliche Bauamt erst später bekannt geben. Klar ist bereits, dass die Umgehung im November fertig sein soll. Nur der genaue Tag, ab dem die Bürger von einem Großteil des Durchgangsverkehrs entlastet werden, steht noch nicht fest.

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