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Landkreis Günzburg: Bahnausbau Ulm-Augsburg: Bürgerinitiativen lehnen alle Trassen ab

Landkreis Günzburg

Bahnausbau Ulm-Augsburg: Bürgerinitiativen lehnen alle Trassen ab

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    Ein Netzwerk aus zwölf überregionalen Bürgerinitiativen positioniert sich gegen den Bahnausbau zwischen Ulm und Augsburg.
    Ein Netzwerk aus zwölf überregionalen Bürgerinitiativen positioniert sich gegen den Bahnausbau zwischen Ulm und Augsburg. Foto: Bernd Thissen, dpa (Symbolbild)

    Im Rahmen des zweiten Workshops des Dialogforums zum Bahnprojekt UlmAugsburg positioniert sich die Bürgerinitiative Schwabentrasse e. V. (Bischt) erstmals als organisiertes Netzwerk aus zwölf überregionalen aller vier Streckenvarianten für die neuen Gleise zwischen Ulm und Augsburg: Tendenz steigend. Mit dabei sind unter anderem Mitglieder aus Bärenkeller, Bibertal, Wollbach, Streitheim, Adelsried, Steinheim/Straß, Hirblingen, Limbach, Klein- und Großanhausen, Unter- und Oberknöringen und Kötz.

    In ihrer gemeinsamen Stellungnahme vor einem Publikum aus regionalen Vertretern der Politik, zahlreichen Bürgermeistern sowie dem Bahnprojektteam lehnt der neu formierte Zusammenschluss der Bürgerinitiativen die vier Grobtrassierungen inklusive aller Kombinationsmöglichkeiten geschlossen ab.

    Die Bürger fordern von der Bahn, die Planungen offenzulegen

    Die zentrale Forderung des Netzwerks besteht in der detaillierten Offenlegung der aktuellen Planung und der konkret zugrunde liegenden Planungsvorgaben. Denn die Projektvorgaben, wie der Bundesverkehrswegeplan 2030 und der Deutschlandtakt mit 26 Minuten Fahrtzeit, seien sowohl inkonsistent als auch intransparent, beeinflussen die Streckenplanung jedoch auf das Massivste.

    Blick auf Freihalden, Gemeinde Jettingen-Scheppach. Im Norden des Ortsteils soll die ICE Neubautrasse führen und dabei ein Waldstück untertunnelt werden.
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    28 Bilder
    Plakataktionen, Bürgerinitiativen und Landschaftsbilder: Wir haben Eindrücke zu den ICE-Trassenplanungen zwischen Ulm und Augsburg in einer Bildergalerie gesammelt.

    So müsse unter anderem der Zielfahrplan des Deutschlandtaktes überarbeitet werden, da es bessere Fahrplanvarianten gäbe, die sogar mit längeren Fahrtzeiten realistischer umsetzbar wären. Außerdem seien Ulm und Augsburg im aktuellen Fahrplanentwurf keine Knoten im Sinne des bundesweiten Verkehrskonzepts, sodass hier auf landes- und bundespolitischer Ebene nachgebessert werden müsse. Dabei betont das Netzwerk ausdrücklich, dass es den Deutschlandtakt befürwortet. Jedoch mit realistischen Annahmen und unter Berücksichtigung zielgerichteter Parameter.

    Mitglieder der Bürgerinitiative Schwabentrasse mit Vertretern ihrer Ortsgruppen sprachen sich beim Dialogforum der Deutschen Bahn zum Bahnprojekt Ulm–Augsburg mit gemeinsamer Stimme gegen alle vier Trassenvarianten aus.
    Mitglieder der Bürgerinitiative Schwabentrasse mit Vertretern ihrer Ortsgruppen sprachen sich beim Dialogforum der Deutschen Bahn zum Bahnprojekt Ulm–Augsburg mit gemeinsamer Stimme gegen alle vier Trassenvarianten aus. Foto: Thomas Schilling

    Die Bestandsstrecke zwischen Ulm und Augsburg soll optimiert werden

    Zudem fehle es an einer ausreichend fundierten Prüfung der Optimierungspotenziale in Bezug auf den Ausbau der Bestandsstrecke. So müsse nach Auffassung der Bürgerinitiativen zunächst einmal an der Optimierung der besser abgetakteten Fahrtzeiten, Strecken- und Bahnhofskapazitäten, wie im Falle des Augsburger Hauptbahnhofes, gearbeitet werden. Mit dem kombinierten Ausbau der

    Im Video: So quert die schnellste Trassenvariante der Bahn das Günztal

    In ihrer Präsentation übten die Vertreter des Netzwerks auch starke Kritik daran, dass es seitens der Bahn zwar Dialogangebote gebe, jedoch das Einbringen von Ideen, Verbesserungsvorschlägen und neuen Denkansätzen bis jetzt keine nachvollziehbare Berücksichtigung fände. „Bis zum heutigen Tag wurden uns noch keine konkreten Planungsänderungen seitens des Bahnprojektteams oder unserer politischen Vertreter vorgestellt", sagte ein Sprecher der Bürgerinitiative Limbach. "Da ist die Frage berechtigt, was mit unseren Anliegen eigentlich im Hintergrund passiert?“

    Netzwerk aus den Kreisen Günzburg und Augsburg fordert Transparenz

    Daher fordert das Netzwerk der Bürgerinitiativen außerdem ab sofort eine transparente Planung und realistische Einsicht in die Planungsfortschritte des Projektteams. „Trotz der Informationsangebote der Bahn, welche wir regelmäßig nutzen und uns konstruktiv einbringen, haben wir das Gefühl, dass wir nicht gehört werden", sagte Jürgen Zimmermann, Vorstand bei der Bischt. Das Netzwerk begrüßt den erstmalig stattfindenden Dialog und freut sich auf eine künftige Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Man sei sich sicher, dass nur dann das Jahrhundert-Infrastrukturprojekt in der Region ein echter Erfolg werden kann und auch die Bürger dahinterstehen können. (AZ)

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