Einige waren gleich mit dem Fahrrad gekommen – die Radlerinnen und Radler sind es ja schließlich vorrangig, für die der Radweg zwischen Landensberg und Neumünster gebaut wurde. Es ist nicht nur ein interkommunales Projekt, sondern eines, das mit den Landkreisen Günzburg und Augsburg gleichzeitig zwei Landkreise verbindet. Jetzt wurde er eingeweiht – am Ortseingang von Neumünster, direkt neben der neu entstandenen Querungshilfe, die es nun auch in Landensberg gibt. Bei einer Gesamtlänge von 2,2 Kilometern befinden sich 900 Meter auf Landensberger Gebiet und mit 1,3 Kilometern der größere Anteil auf dem von Neumünster.
Schon 2014 hatte es erste Gespräche über einen gemeinsamen Radweg gegeben. Im Folgejahr gab es bereits grobe Grundstücksverhandlungen. Dann aber geriet das Projekt ins Stocken und rutschte etwas in den Hintergrund. Mitte 2020 verständigten sich Landensbergs Bürgermeister Johannes Böse und Florian Mair, Bürgermeister der Gemeinde Altenmünster, das Thema Radweg wieder anzugehen – und zu vollenden. Beide Gemeinden konnten den erforderlichen Grund erwerben. In Verbindung mit der Erneuerung der Asphaltdecke der Kreisstraße wurde parallel mit dem Bau des Radwegs begonnen. Einen Vorteil hatte die Verzögerung dennoch: Für das Projekt konnte das Förderprogramm „Stadt und Land“ des Bundes in Anspruch genommen werden, welches es zuvor in dieser Art nicht gab. Rund 1,5 Millionen Euro betragen die Gesamtkosten. Für die zuwendungsfähigen Kosten gibt es einen Zuschuss in Höhe von 80 Prozent, rund 1,13 Millionen Euro.
Johannes Böse: Radweg hat absoluten Mehrwert
Landensbergs Bürgermeister Johannes Böse sprach von einem absoluten Mehrwert. Ohne die gute Zusammenarbeit zweier Kommunen könne ein solches Projekt nicht gelingen, so Böse. Zuvor hatte Altenmünsters Bürgermeister Florian Mair auf die Bedeutung des landkreisübergreifenden Radwegs verwiesen. Das Radverkehrsaufkommen werde überall mehr und man biete dafür die entsprechende Infrastruktur. Ihren Dank sprachen beide Bürgermeister auch allen beteiligten Stellen für den reibungslosen Ablauf aus. Jeder Landkreis sei bemüht, das Radwegenetz auszubauen und damit die Gefährdung für die Radfahrerinnen und Radfahrer zu reduzieren und gleichzeitig das Fahrrad für den Alltag zu stärken, betonte stellvertretender Landrat Hubert Kraus, der ebenfalls mit dem Fahrrad angereist und in Vertretung von Augsburgs Landrat Sailer gekommen war.
Landtagsgeordneter Georg Winter schloss sich an: „Wir brauchen diese Radwege.“ Sie verbesserten das Netz, und es trage dazu bei, die eigene Heimat zu genießen und gleichzeitig mit dem eigenen Energieaufwand einen Klimabeitrag zu leisten. Das Handicap sei, die Grundstückseigentümer dafür zu gewinnen. Die „Heldinnen und Helden“ seien diejenigen, die zu den Radwegen stünden und diese befürworteten.
Pfarrer: Menschen rücken näher zusammen
Violaus Pfarrer, Dekan Thomas Pfefferer, der den Radweg segnete, betonte: Man lebe hier im Randbereich der Landkreise Günzburg, Augsburg und Dillingen. Grenzgebiet bedeute aber auch Möglichkeit, sich zu begegnen. Diese habe man nun mit dem neuen Weg geschaffen. Die Menschen, ob Radfahrer oder Fußgänger, rückten damit enger zusammen – ohne Angst haben zu müssen, dass ihnen etwas passiere.