Bereits vor längerem hatte die Gemeinde Landensberg im Rahmen eines Infrastrukturkonzepts eine Zustandserfassung der Wasserleitungen und Kanäle in Auftrag gegeben. Auch die Beschaffenheit der Straßen wurde betrachtet. In der jüngsten Gemeinderatssitzung Sitzung stellte Klaus Habersetzer vom Günzburger Ingenieurbüro Degen und Partner die Ergebnisse vor. Es werde wohl einiges an Erwachen geben, was in der Gemeinde Sache sei, hatte Bürgermeister Leonhard Steinle angemerkt. Dass dort, was Wasser und Kanal betrifft, dringender Handlungsbedarf besteht, ist bekannt.
Wenn man für eine bestimmte Sparte Maßnahmen ergreife, betrachte man auch die anderen und gehe nach einem sinnvollen Konzept vor, so Habersetzer, indem er sich auf die einzelnen Bestandteile der vorangegangenen Untersuchungen bezog. Aus den Erkenntnissen könne ein Maßnahmenpaket ausgearbeitet werden: Was notwendig sei, wo man Prioritäten setzen sollte und wo man letztlich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen könne. Was die Zustände der Straßen betrifft, sieht es in Landensberg und im Ortsteil Glöttweng zumindest nicht schlecht aus. Das Trinkwassernetz dagegen befindet sich inzwischen in überwiegenden Teilen an der Grenze der Nutzungsdauer. Verbesserungsmaßnahmen wären unter anderem auch Ringschlüsse an den vorhandenen Stichleitungen, um konstantere Druckverhältnisse und eine Erhöhung der Fließgeschwindigkeit in den Leitungen sicherzustellen.
Erstes Maßnahmenpaket kostet Landensberg 820.000 Euro
Was sich bei den zu sanierenden Kanälen, davon gibt es ebenfalls einige, ungünstig auswirkt, ist der hohe Anteil an Rohren aus Asbestzement. Eine dieser Stellen, wo auch bei der Wasserleitung Handlungsbedarf besteht, ist der Bereich Bachbergstraße/Am Weiherhof in Landensberg. Habersetzer sprach von einem Betrag in Höhe von knapp 820.000 Euro, welcher bei dem von ihm bezeichneten Maßnahmenpaket eins auf die Gemeinde zukäme. Je nach Beschaffenheit des Straßenunterbaus könnten die Kosten auch deutlich geringer liegen. Ein anderes Maßnahmenpaket wäre beispielsweise eine Sanierung im Bereich der Bürgermeister-Josef-Schmid-Straße in Landensberg. Hedwig Bierlein stellte die Frage in den Raum, wie man das finanziere, ob und wie man Kosten umlegen könne. Zur Sprache kam auch die sanierungsbedürftige Wasserleitung im Bereich des Hochbehälters. Deutlich wurde jedoch: Die Gemeinde muss finanzielle Mittel im Haushalt bereitstellen, nachdem sie in Vorleistung geht. Wenn die Beträge umgelegt werden, würde dies auf lange Sicht geschehen.
Finanzielle Mittel müssen bereitgestellt werden
Bürgermeister Steinle fasste zusammen: „Wir müssen etwas tun.“ Man wisse die Stellen und die Dringlichkeit. Die Frage sei nun, wo man beginne. Man sollte zunächst einen Bereich festlegen und dann sukzessive alle paar Jahre den nächsten vorsehen. Die Rätinnen und Räte sahen das genauso, die Tendenz neigte zu einem Beginn mit dem zuvor genannten Maßnahmenpaket eins im Bereich Bachbergstraße/Am Weiherhof. Man werde diesen Vorschlag zunächst beibehalten und mit der Kämmerei die Finanzierung und, wie man Kosten umlegen könne, klären, so Steinle. Dann werde man weitersehen und entsprechende Beschlüsse fassen können.
Dem Antrag der Glöttwenger Holzwinkelbühne zur Nutzung des Lagerhauses als Probe- und Aufführungsort wurde zugestimmt. Eine alljährliche Sache und inzwischen zum dritten Mal, dem nichts entgegenstehe, so Steinle. Die Nutzung muss mit dem Faschingsverein abgesprochen werden, um Terminkollisionen zu vermeiden. Geprobt wird ab Februar 2024, die Theateraufführungen werden während der Zeit von Anfang bis Mitte Mai stattfinden.