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Landensberg: Die Gemeinde Landensberg plant viel Geld für ihre Projekte

Landensberg

Die Gemeinde Landensberg plant viel Geld für ihre Projekte

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    Die Gemeinde Landensberg, im Bild das Gemeindehaus, in dem die Sitzungen des Gemeinderats stattfinden, muss für ihre geplanten Projekte tief in die Tasche greifen. Am Mittwoch wurde der Haushalt verabschiedet.
    Die Gemeinde Landensberg, im Bild das Gemeindehaus, in dem die Sitzungen des Gemeinderats stattfinden, muss für ihre geplanten Projekte tief in die Tasche greifen. Am Mittwoch wurde der Haushalt verabschiedet. Foto: Peter Wieser

    Kämmerin Manuela Hesse brachte es in der Sitzung des Landensberger Gemeinderat gleich auf den Punkt: Im Vergleich zu den Zahlen der Vorjahre, sei der Haushalt 2022 ein beachtlicher. „Er ist tatsächlich ein Rekordhaushalt.“ Das Gesamtvolumen beträgt rund 5,13 Millionen Euro, der Verwaltungshaushalt schließt mit knapp 1,58 Millionen, der Vermögenshaushalt mit 3,55 Millionen Euro ab. Grund dafür seien wichtige Grundstückskäufe, die man getätigt habe und noch tätigen wolle, und die für die Entwicklung der Gemeinde von großer Bedeutung seien, so die Kämmerin.

    Zu dem Ausweisen von Bauland mit der Erschließung von Straßen, Wasser und Kanal komme die Vollendung des Feuerwehrgerätehauses in Glöttweng hinzu, der Bau des Radwegs nach Neumünster und auch die Erkundung eines Brunnenstandorts werde zu Buche schlagen. Die Steuerkraft der Gemeinde steige nach wie vor an, auch bei der Gewerbesteuer (130.000 Euro) sei ein stetiges Plus zu verzeichnen, das wiederum schlage sich in der Umlagekraft, darunter in der Kreisumlage (346.000 Euro) und der VG-Umlage (135.000 Euro) nieder. Beim Kindergarten erwartet die Gemeinde trotz Erhöhung der Gebühren ein Defizit von rund 71.000 Euro. Zur Sanierung des Kanalnetzes fallen rund 50.000 Euro für die Erstellung eines Infrastrukturkonzeptes an, die Neukalkulation der Wasser- und Abwassergebühren wurde bereits in Auftrag gegeben. Weiter sind 80.000 Euro für Planungskosten zur Realisierung des Bürgerhauses vorgesehen.

    Kreditaufnahme in Höhe von 700.000 Euro ist in Landensberg vorgesehen

    Wichtige Einnahmequellen sind die Einkommensteuerbeteiligung (502.000 Euro) und die Schlüsselzuweisungen (243.000 Euro). Bürgermeister Johannes Böse hatte bereits in der Bürgerversammlung eine Woche zuvor über die Finanzkraft der Gemeinde informiert. Mit der Entnahme von rund 2,3 Millionen Euro werden die Rücklagen Ende des Jahres voraussichtlich noch rund 430.000 Euro betragen. Gleichzeitig ist eine Kreditaufnahme in Höhe von rund 700.000 Euro vorgesehen. „Vorausgesetzt, wenn wir alle Maßnahmen so durchführen, wie im Haushalt geplant“, erklärte Bürgermeister Böse am Mittwoch.

    Containeranlage wird zur Züchtung von Fliegenlarven gebaut

    Zuvor hatte sich der Gemeinderat mit einem etwas ungewöhnlichen Bauantrag zu befassen: Dem Antrag zur Errichtung einer Containeranlage im Außenbereich zur Züchtung von Fliegenlarven, wie es auf der Tagesordnung stand. Es handelt sich dabei um die Maden der „schwarzen Soldatenfliege“, die aufgrund ihres hohen Proteingehalts zur Verarbeitung zu regional produziertem und hochwertigem Futtermittel dienen sollen. Das Vorhaben ist privilegiert, die Containeranlage würde sich jedoch in einer Entfernung von nur etwa zehn Metern zum Fahrbahnrand der vorbeiführenden Kreisstraße befinden. Der Gemeinderat erteilte grundsätzlich das gemeindliche Einvernehmen. Es sei jedoch durch das Landratsamt Günzburg im Einvernehmen mit der Straßenbaubehörde die Größe des Abstands zum Fahrbahnrand festzulegen und welcher Abstand zu dem dort geplanten Radweg eingehalten werden müsse. Die Larven würden die Anlage selbst nicht verlassen, wie der Antragsteller auf die Frage von Alexandra Merk – „das müsse man schon wissen“, wie sie sagte – versicherte.

    Eine Bauvoranfrage, in der es um den Bau einer Lagerhalle für landwirtschaftliche Maschinen und eines Wohnhauses ging, wurde dagegen vertagt. Die Meinungen gingen auseinander: Die dafür vorgesehene Fläche befindet sich ebenfalls im Außenbereich, das Vorhaben würde sich jedoch angesichts der gemischten Strukturen und der nicht linear verlaufenden Baulinie am Ortsrand in die Umgebung einfügen. Würde die Gemeinde dem Vorhaben mittels einer Einbeziehungssatzung das gemeindliche Einvernehmen erteilen, könnten allerdings weitere ähnliche Vorhaben folgen. „Es ist eine Grundsatzentscheidung und man sollte alle Bürgerinnen und Bürger gleichbehandeln“, betonte Bürgermeister Böse, nachdem man anderen Antragsstellern Ähnliches verweigert habe. Andererseits könne die Gemeinde wiederum keine Flächen bieten, um ein kleines Gewerbe betreiben zu können. Mit dem Antragsteller soll zunächst Kontakt aufgenommen werden, Größe und die genaue Art der Nutzung sollen klar definiert werden.

    Weiter wurde der Neuerlass der inzwischen veralteten Feuerwehrsatzungen aus den 1980er-Jahren beschlossen. Diese wurden inzwischen nach den Mustersatzungen des Bayrischen Gemeindetages ausgearbeitet und auf die Gemeinde angepasst. Weiterer Tagesordnungspunkt war die Feststellung des Rechnungsergebnisses 2022. Beschlossen wurde auf den Antrag der Dorffreunde Glöttweng-Landensberg auch, dass die Gemeinde für den „Nicht-mit-mir-Kurs“ wieder einen Zuschuss gewährt. Dies sind 20 Euro für jede einheimische Teilnehmerin unter 18 Jahren. Die Gemeinde stellt dazu auch die Räumlichkeiten zur Verfügung.

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