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Konzenberg: Premiere der Theatergruppe Konzenberg verwandelt Schule in ein Freudenhaus

Konzenberg

Premiere der Theatergruppe Konzenberg verwandelt Schule in ein Freudenhaus

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    Bürgermeister mit Colt und Cowboyhut: Beim Weihnachtstheater der Theatergruppe Konzenberg soll in dem Stück "Visionen eines Bürgermeisters" die Schule zur Wohlfühloase werden.
    Bürgermeister mit Colt und Cowboyhut: Beim Weihnachtstheater der Theatergruppe Konzenberg soll in dem Stück "Visionen eines Bürgermeisters" die Schule zur Wohlfühloase werden. Foto: Peter Wieser

    Soll das unschuldige und beschauliche Konzenberg zum Sündenpfuhl werden? Ginge es nach den Vorstellungen des dortigen Dorfoberhaupts, dann wäre der Ort wohl auf dem besten Weg dahin. "Visionen eines Bürgermeisters" – so heißt das Lustspiel in drei Akten von Ralf Kaspari, aufgeführt von der Theatergruppe Konzenberg. Am Montag, dem zweiten Weihnachtfeiertag, war im voll besetzten Schützenheim die Theaterpremiere. 

    Die Idee von Bürgermeister Harald Müller (Herbert Röttle) ist so simpel wie genial: Wegen der immer weniger werdenden Schulkinder ist die dortige Schule nicht mehr rentabel. Also: Ab mit diesen in die Schule nach Dürrlauingen, die Dürrlauinger Kindergartenkinder kommen nach Konzenberg, das Schulhaus wird verkauft und jeder ist zufrieden. Damit das auch der Gemeinderat ist, hat der Herr Bürgermeister mit etlichen Ster Holz und ein paar günstig zu erwerbende Wiesen ein wenig nachgeholfen. Einen Kaufinteressenten für das Schulgebäude hat er ebenfalls an der Angel: die Investmentgesellschaft Ruck-Zuck-Limited & Co.KG, vertreten durch Ivonne Gerstenberger (Theaterchefin Tanja Schmucker). Die Schule soll zur Konzenberger Wohlfühloase mit kleinen Zimmern und großen Betten umgebaut werden – samt hübschen Mitarbeiterinnen und neuen, in Konzenberg bisher nie gekannten Berufsfeldern, wie die attraktive Investmentdame verspricht. Bürgermeister Müller ist begeistert. Weniger seine Anna (Nicole Schedel), ihren Ehegatten als "zamzupfter Provinzbürgermeister" bezeichnend: "Der merkt doch gar net, dass des a Puff werda soll". Von dessen Dorfpolitik erst recht nicht überzeugt ist Tochter Gaby (Angelina Kipping): Wird sie sich, anstatt die Lehrstelle an der bisherigen Schule anzutreten, dort jetzt beruflich umorientieren müssen?

    Konzenberger Theatergruppe sorgen für viel Lacher und reichlich Lokalkolorit

    Der Bürgermeister besticht den Gemeinderat und nach Konzenberg kommt ein "Etablissement" – für die Zeitung ist das ein gefundenes Fressen: Harald Müller ist geschockt, als er den Artikel von Lokalredakteurin Tamara Ziegler (Gabi Haid) liest, der er sich zuvor noch als schlauer und modern denkender Bürgermeister präsentiert hat. Sein Ruf ist erst recht zerstört, nachdem ihn die mit (fast) allen Wassern gewaschene Ruck-Zuck-Limited-Frau auch noch um etliche Biere und Schnäpse schwerer gemacht und er einen Kaufvertrag unterschrieben hat. Welche Rolle spielt überhaupt Jessica Lange (Lara Hauke), die dabei geholfen hat, obwohl sie die ganze Zeit verzweifelt auf der Suche nach ihrem Verlobten, einem gewissen Korbinian Hollergschwandler, ist? Und was hat Müllers Sohn Jan (Lukas Röttle) vor, der nun ebenfalls auftaucht, während Opa Josef (Ewald Schuster) nichts Besseres zu tun hat, als sinnige, dafür umso mehr zur Belustigung des Publikums sorgende Kommentare abzugeben? Groß weiterhelfen kann da nicht einmal mehr Parteifreund Dirk (Josef Kraus). Ist der bisher so stolze Dorfbürgermeister überhaupt noch zurechnungsfähig? Gattin Anna hat jedenfalls schon festgestellt: "Lauter Deppa um mi rum." 

    Lachen war angesagt – und zurecht, wie es der dicke Applaus des Publikums an die Darstellerinnen und Darsteller zeigte. Ob die Handlung im Theaterstück tatsächlich auch auf Konzenberg zutreffen könne, das dürfe dieses selbst entscheiden, hatte Ernst Granz, der Zweite Vorsitzende der Theatergruppe, zuvor scherzend bemerkt. Zwei Bühnenpremieren gab es am Montag ebenfalls: mit Angelina Kipping und Lukas Röttle. Weiter wirken bei den "Visionen eines Bürgermeisters" mit: Georg Gruber als Regisseur, Sabine Porzel als Souffleuse sowie Maria Granz und Simone Zenker, zuständig für die Maske.

    Weitere Spieltermine, zu denen es unter der Telefonnummer 0152-24784171 noch Restkarten gibt, sind am Donnerstag, den 29., und am Freitag, den 30. Dezember 2022, am Sonntag, den 1., und am Donnerstag, den 5. Januar 2023, jeweils um 19.30 Uhr, sowie am Freitag, den 6. Januar 2023, um 13.30 und um 19.30 Uhr.

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