Gute Nachrichten verkündet Harald Hiller, der Vorstandsvorsitzende der Alko Fahrzeugtechnik, am liebsten: Die Investition in zwei Laserschneidanlagen am Standort Kötz im Wert von etwa 3,2 Millionen Euro soll zeigen, dass der Standort Deutschland für das weltweite Geschäft der Unternehmensgruppe von wesentlicher Bedeutung ist. „Wir sind ein sicherer Arbeitgeber für die Region und werden weiter in das Kötzer Werk investieren“, verspricht Hiller.
Als zur feierlichen Inbetriebnahme die Unternehmensführung des Anlagenherstellers Bystronic aus der Schweiz anreist, erinnert der President und CEO der Alko Vehicle Technology Group an die 80-jährige Erfolgsgeschichte des einstigen Familienunternehmens Alko und seine Unternehmer-Persönlichkeiten. Sie legten in Kötz die Fundamente des seit 2016 unter US-amerikanischer Führung weltweit stark wachsenden Unternehmens in der Fahrzeugbranche.
Die Alko Fahrzeugtechnik
Die Kötzer Alko Vehicle Technology Group ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von Dexko Global, einem Portfolio-Unternehmen von KPS Capital.
2016 wurde das Familienunternehmen nach 80-jähriger Firmengeschichte aufgespalten.
Die Fahrzeugsparte wurde vom US-amerikanischen Mitbewerber Dexter gekauft und fusionierte zur neuen Marke Dexko Global Inc., USA.
Seit 2016 ist der Umsatz des Unternehmens von 430 Millionen auf etwa 760 Millionen US-Dollar gewachsen. Dazu beigetragen hat auch der Zukauf von 13 Unternehmen der Branche.
Aktuell sind etwa 2750 Mitarbeiter bei Dexko beschäftigt, 900 davon an vier Standorten im Landkreis Günzburg.
Ziele von Dexko für 2021: 6000 Mitarbeiter, Zwei Milliarden US-Dollar Umsatz und „Best in class“ .
Wie stabil die Fundamente im wörtlichen Sinne noch sind, zeigten die Vorarbeiten für die Installation der beiden hochmodernen Fiber-Laserschneidanlagen und die angegliederten Tafel-Blech-Großlager.
Schneidzeiten halbieren sich
Projektleiter Jochen Gall, Senior Manager Projects and Production Engineering bei der Alois Kober GmbH, erklärt die technischen Vorteile der Laserschneidanlagen: „Die Schneidzeiten halbieren sich im Vergleich zu den vorherigen Produktionsanlagen und sorgen gleichzeitig für einen wesentlich höheren und automatisierten Materialdurchsatz.“ In der Vergangenheit habe es lange Ausfallzeiten gegeben, weil die Maschinen in die Jahre gekommen sind.
Wenn die beiden Anlagen zuverlässig laufen, soll es künftig durch den hohen Grad der Automatisierung möglich sein, Produktionszeit auch an Sonn- und Feiertagen zu generieren.
200000 Euro Ökoprämie
„Aufgrund des wesentlich geringeren Stromverbrauchs werden mehr als 500 Tonnen Kohlendioxid-Emissionen pro Jahr eingespart. Dies entspricht in etwa dem CO2-Ausstoß von 90000 Autos an einem Tag“, sagt Gall. Dieser Beitrag für die Umwelt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie mit einer Ökoprämie in Höhe von 200000 Euro belohnt, wenn alle Anlagen in Betrieb sind.
Neben den Zeit-, Material- und CO2-Einsparungen optimieren die neuen Laserschneidanlagen durch neueste Software-, Lager- und Sortier-Technologie den Gesamtproduktionsprozess am Standort.
Eine weitere Laserschneidanlage wird derzeit für etwa eine Million Euro am Standort Neuenkirchen-Vörden (Niedersachsen) errichtet.
Aktuellstes Industrie Know-how
In Kötz wurde zudem ein Tafel-Blech-Großlager mit etwa 150 Regalplätzen angegliedert. Es soll zu einer Verbesserung der internen Logistik-Prozesse beitragen. „Egal in welchem Prozessschritt: Bei diesem Projekt steckt in jedem Bereich das aktuellste Industrie Know-how“, sagt Jochen Gall stolz.
Die Mitarbeiter in der Produktion profitieren ebenfalls, da die neueste Sortier-System-Technik die Ergonomie an den Arbeitsplätzen spürbar erhöht.
Allen Herausforderungen der Corona-Pandemie zum Trotz schaffte es das 30-köpfige Projektteam, den geplanten Termin der Inbetriebnahme seit dem Start im November 2019 um fast zehn Wochen zu reduzieren.
Dritte Anlage für Sawiko
Während die Laserschneidanlagen in Kötz bereits produzieren, wird auch die Anlage bei dem Tochterunternehmen Sawiko im niedersächsischen Neuenkirchen-Vörden im Oktober planmäßig in Betrieb gehen. Die Laserschneidanlagen werden zukünftig Teile für Achsen, Rahmen sowie Zugdeichseln für Anhänger und Freizeit- und Nutzfahrzeuge fertigen.
Produkte der Alko Fahrzeugtechnik finden sich in nahezu allen Chassis von Anhängern, Caravans, Wohnmobilen und Nutzfahrzeugen. Gerade die hohe Nachfrage an Freizeitfahrzeugen konnte die allgemeinen Auftragsrückgänge der Branche in der Corona-Krise abfedern.
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