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Kammeltal: Beseitigung der alten Hausmülldeponie in Wettenhausen kostet Millionen

Kammeltal

Beseitigung der alten Hausmülldeponie in Wettenhausen kostet Millionen

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    Im Zuge des Ausbaus der Kreisstraße GZ 17, der bald fertig ist, musste westlich von Wettenhausen eine Altdeponie mit hohem Aufwand beseitigt 
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    Im Zuge des Ausbaus der Kreisstraße GZ 17, der bald fertig ist, musste westlich von Wettenhausen eine Altdeponie mit hohem Aufwand beseitigt werden. Foto: Wolfgang Kahler

    „Früher hatte fast jede Gemeinde so eine Schutte“ beschreibt Bürgermeister Thorsten Wick die Situation in Wettenhausen. Und das wird jetzt richtig teuer. Im Zuge des Ausbaus der Kreisstraße GZ17 stellte sich heraus, dass dort die Altmülldeponie des heutigen Kammeltaler Ortsteils war. Einiges an umweltgefährdendem Material musste entsorgt werden, was für den Landkreis Kosten in Millionenhöhe verursachte. In wenigen Wochen soll die Kreisstraße zwischen Deubach und Wettenhausen fertig sein und wieder für den Verkehr freigegeben werden.

    Im Zuge des Ausbaus wurde westlich des Kammeltaler Ortsteils der Straßenverlauf verändert. Im Frühjahr 2023 hat das Staatliche Bauamt Krumbach beim Baugrunderkunden festgestellt, dass „die neue richtlinienkonforme Straßenführung eine ehemalige Hausmülldeponie der Gemeinde Kammeltal tangiert“, so die Information des Landratsamtes Günzburg auf Anfrage unserer Redaktion.

    Vermutet wird, dass bereits die bestehende Kreisstraße teilweise auf der Deponie verläuft. Diese stammt laut Kreisbehörde aus den Jahren nach 1962. „Die Untersuchungen ergaben, dass neben Hausmüll auch Bauschutt, Asbest und PAK-haltiges Material vorhanden ist“, heißt es in der Mitteilung weiter. PAK bedeutet, es handelt sich um Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe, also höchst kritische und gesundheitsgefährdende chemische Verbindungen laut Umweltbundesamt. Beim Aushub kamen unter anderem Autoteile und anderer Hausmüll zum Vorschein, bestätigt Bürgermeister Wick. 

    Kreisbaubehörde: Überbauen der Deponie kam nicht in Betracht

    Vor dem Ausbau habe das Staatliche Bauamt mögliche Alternativen für den Umfang des Eingriffs in Teilbereiche der Hausmülldeponie geprüft, informiert Angela Brenner von der Pressestelle des Landratsamtes. Ein vollständiger Aushub des Deponats sei jedoch nötig gewesen, um einen gleichmäßig tragfähigen und homogenen Baugrund unter der Straße zu schaffen. Ein Überbauen der Deponie sei nicht in Betracht gekommen, so die Kreisbehörde. Die Kosten für die Beseitigung und fachgerechte Entsorgung des umweltgefährdenden Mülls werden auf 2,9 Millionen Euro beziffert. 

    Der Anteil der Gemeinde, nachdem es sich um eine Altdeponie des Kammeltals handelt, beträgt nach derzeitigem Stand 400.000 Euro. Etwa 55 Prozent davon werden wohl vom Freistaat übernommen, verbleiben Restkosten von circa 180.000 Euro. Die Hälfte, also 90.000 Euro, soll die Kommune übernehmen, so die Forderung des Landkreises. In Verhandlungen mit der Kreisbehörde hat Bürgermeister Wick erreicht, dass diese Summe in drei Teilzahlungen der nächsten Haushaltsjahre aufgeteilt wird, da die Gemeinde unter einer „angespannten Haushaltslage“ leide. Diese Vereinbarung hat der Gemeinderat mit einer Gegenstimme akzeptiert.

    Haushaltslage der Gemeinde Kammeltal entspannt sich etwas

    Ebenfalls genehmigt wurde die Jahresrechnung 2022. Das Haushaltsvolumen lag laut Kämmerer bei knapp 8,4 Millionen Euro und damit deutlich über dem Ansatz von knapp sieben Millionen. Grund sind unter anderem höhere Einnahmen in Höhe von etwa 650.000 Euro durch Steuern und Zuwendungen. Insgesamt wurde ein Überschuss von fast einer Million Euro erzielt, womit vor allem die Schuldentilgung erfolgt, sodass sich die Haushaltslage in der Gemeinde etwas entspannt. Große Spielräume seien nicht vorhanden, so Kämmerer Ernst-Uwe Walter. 

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