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Jettingen-Scheppach: Wie viel Feuerwehr braucht Jettingen-Scheppach?

Jettingen-Scheppach

Wie viel Feuerwehr braucht Jettingen-Scheppach?

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    Das Feuerwehrgerätehaus in Jettingen: Zwei Fahrzeuge sind im Nebengebäude untergebracht und es verfügt über keine Notstromversorgung.
    Das Feuerwehrgerätehaus in Jettingen: Zwei Fahrzeuge sind im Nebengebäude untergebracht und es verfügt über keine Notstromversorgung. Foto: Peter Wieser

    Ausrüsten und Unterhalt einer Feuerwehr – eine der wichtigsten Pflichtaufgaben einer Kommune. In der Marktgemeinde Jettingen-Scheppach gibt es fünf Freiwillige Feuerwehren: in Jettingen selbst sowie in den Ortsteilen Scheppach, Freihalden, Ried und Schönenberg. Im vergangenen Jahr war im Marktgemeinderat beschlossen worden, einen Feuerwehrbedarfsplan zu erstellen. In der Sitzung am Montag wurde er vorgestellt.

    Dritter Bürgermeister Josef Seibold (JB) hatte zunächst fehlende Vorinformationen zu dem Projekt beanstandet, obwohl man darüber schon seit längeren diskutiere. Bürgermeister Christoph Böhm (Freie Wähler) entgegnete: Man habe sich für die Sitzung ausreichend Zeit genommen, um sich nun mit diesem Punkt auseinanderzusetzen. Der Bedarfsplan werde entsprechend vorgestellt, man könne Fragen stellen und im Nachgang werde es auch die dazugehörigen Informationen geben.

    In Jettingen-Scheppach gibt es 170 aktive Feuerwehrdienstleistende

    Kernfrage ist: Wie viel Feuerwehr braucht Jettingen-Scheppach? Aber auch: Wo besteht Handlungsbedarf und in welcher Form? Ein Feuerwehrbedarfsplan sei eine Art externes Gutachten, um den Stand einer Feuerwehr zu bemessen, so Manfred Galsterer von der Firma NewWay Protection aus Wörth an der Isar. Eingeflossen seien Personal und Qualifikation, Fahrzeuge und Geräte, Ausstattung der Gerätehäuser sowie der Stand der Gebäude, um die zehnminütige Hilfsfrist einzuhalten. Aber auch das Gefährdungspotential – genauso habe man das Gewerbegebiet betrachtet. In der Marktgemeinde gibt es rund 170 aktive Feuerwehrdienstleistende und damit auch eine ausreichende Anzahl mit der notwendigen Fahrerlaubnis für die entsprechenden Fahrzeuge. Die ausgewogene Verteilung der Altersgruppen sowie der hohe Ausbildungsstand sichern die Zukunftsfähigkeit der Wehren. Dennoch sollten auf den Erhalt der Qualifikation geachtet werden, wichtige Positionen frühzeitig nachbesetzt und weiterhin für die Begeisterung zu dem Ehrenamt geworben werden.

    Grundsätzlich entsprechen die Fahrzeuge den Anforderungen, jedoch sollten bei Ersatzbeschaffungen Punkte wie der hohe mobile Löschwasserbedarf berücksichtigt werden. Im Einsatzgebiet der Feuerwehr Scheppach sollte der erhöhte Bedarf an Gerätschaften für die Technische Hilfeleistung, in Freihalden aufgrund des hohen Anteils an land- und forstwirtschaftlichen Flächen ein geländegängiges LF 10 mit Zusatzausstattung ins Auge gefasst werden.

    In den Feuerwehrhäusern fehlen Lagermöglichkeiten

    Weniger gut schneiden die Feuerwehrgerätehäuser aufgrund räumlicher Enge und nicht ausreichender Lagermöglichkeiten ab. Hinzu kommen fehlende Duschmöglichkeiten und die sogenannte Schwarz-Weiß-Trennung, getrennte Bereiche, um nach einem Einsatz den Kontakt zu kontaminierter Schutzausrüstung zu vermeiden. In Jettingen sind derzeit zwei Fahrzeuge im gegenüberliegenden Gebäude untergebracht, bei einem Einsatz besteht zusätzliches Gefahrenpotenzial durch sich kreuzende Wege. Eine Notstromversorgung gibt es nicht. In Scheppach ist durch das nicht den Vorgaben entsprechende Rundbogentor die Ein- und Ausfahrt stark eingeschränkt. Ein bei einer Ersatzbeschaffung notwendiges Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug könnte nicht untergebracht werden. Wegen fehlender Parkplätze wird in der Hauptstraße geparkt. Es bestehe akuter Handlungsbedarf in Form eines Neubaus an geeigneter Stelle.

    „Wie fangen wir an“? fragte Marktgemeinderatsmitglied und Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Jettingen Markus Schmucker (JB) nach der weiteren Vorgehensweise. Die Gemeinde werde in den kommenden Jahren große Aufgaben bewerkstelligen müssen, so Bürgermeister Böhm. „Die Kameradinnen und Kameraden leisten für die Gemeinde einen unschätzbaren Wert.“ Sicher ist, das gilt nicht nur für Jettingen-Scheppach, sondern für alle Kommunen: Es muss finanziert werden können.

    Das Fassen des Satzungsbeschlusses für die öffentliche Entwässerungseinrichtung des Marktes Jettingen-Scheppach im Anschluss war im Grunde genommen nur Formsache. Darin geht es um Anpassungen und redaktionelle Änderungen aufgrund neuer Rechtsgrundlagen. Die bisherige Satzung stammt aus dem Jahr 1993.

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