Beinahe wäre es buchstäblich ins Wasser gefallen, das Kanuprojekt der Mindeltalschule. Hatte doch das Jahrhunderhochwasser das Bootshaus des VfL Günzburg überflutet und für immense Schäden gesorgt. Nicht nur, dass alle Räume unter Wasser standen und nun sanierungsbedürftig sind, auch Heizung und Elektrizität sind unbrauchbar. An Sportbetrieb war nicht mehr zu denken, schon gar nicht an Besucher zum Schnupperkurs. Wenigstens die Boote waren noch heil. Daher wurde die kanusportliche Zusammenarbeit zunächst in die Zukunft vertagt. Da die Internatsschüler aber enttäuscht waren, dass der Kanusport entfallen soll, überlegte man gemeinsam einen Plan B: Wenn die Kinder nicht zum Verein kommen können, dann kommt eben der Verein zur Schule! Gesagt, getan: Schnell hatten die Lehrer, Frau Herzog und Herr Bedir, einen See bei Jettingen als Ausweichort entdeckt. Zuvor wurde von Abteilungsvorstand H. Imminger der Bootsanhänger des VfL beladen und mithilfe des Internatsbusses nach Jettingen befördert. So stand dem Kanusport nichts mehr im Wege. Vom 22. bis 23. Juli wurden jeweils zwei Gruppen in die Kunst des Paddelns eingeführt. Es wurden grundlegende Techniken zur Bootsbeherrschung eingeübt sowie Koordinationspiele durchgeführt. Am Dienstag wurde in der Mittagszeit gegrillt und weil viele Jugendliche türkische Wurzeln hatten, durfte der beleibte Sucuk nicht fehlen. Auf diese Weise gestärkt konnte die Truppe nachmittags bereits erste Rennen ausfahren. Am Ende durfte auch die Wasserschlacht nicht fehlen. Und wie geht es weiter? Die Kanuabteilung sitzt auf 100.000 Euro Schaden und ist auf Spenden angewiesen. Die Schule hat schon angefragt, ob solche Aktionen öfter stattfinden könnten, das Interesse der Internatsschüler ist groß. So kann eine Jugendarbeit trotz Hochwasserschaden beim VfL Günzburg weitergehen. Text/Foto: Herzog
Jettingen-Scheppach
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