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Jettingen-Scheppach: Firma Klein aus Jettingen-Scheppach mischt im Schacht Konrad mit

Jettingen-Scheppach

Firma Klein aus Jettingen-Scheppach mischt im Schacht Konrad mit

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    Tief unter der Erde, im Schacht Konrad, arbeitet der Homogenisierer der Firma Klein aus Jettingen-Scheppach.
    Tief unter der Erde, im Schacht Konrad, arbeitet der Homogenisierer der Firma Klein aus Jettingen-Scheppach. Foto: BMA Schachtanlage Konrad

    Die Klein GmbH mischt auf einer der schwierigsten und entlegensten Baustelle Deutschlands mit. Die Firma aus Jettingen-Scheppach hat eine Beton-Mischanlage für den Schacht Konrad geliefert, der einmal Endlager für radioaktive Abfälle sein soll. Bevor man die Spezialanfertigung der Klein GmbH erläutert, muss man zunächst einmal die Baustelle verstehen, die 1000 Meter und mehr unter Tage liegt. Das Szenario erinnert an ein Bergwerk: Per Aufzug begibt man sich in den Bauch der Erde, die Fahrt dauert unglaubliche acht Minuten. Es gibt kilometerlange Tunnel und Schächte. Dort unten steht also seit kurzem die Mischanlage aus Jettingen-Scheppach. Herzstück ist eine speziell hierfür angefertigte Mischtrommel mit einem Fassungsvermögen von etwa 10.000 Liter. Hinzu kommen ein Hydraulik-Aggregat und die Steuerung. In der Fachsprache wird die Anlage als Homogenisierer bezeichnet, denn sie sorgt für die richtige Durchmischung des Materials.

    „So eine Anlage gibt es nicht von der Stange“

    Oben am Schachteingang stehen Silos, die trocken fertigen Beton enthalten. Das Material wird über Rohrleitungen in die Tiefe geschickt. Aufgrund der Schwerkraft ändert sich dabei allerdings die Durchmischung: Größere Teile gelangen schneller nach unten als kleinere. An dieser Stelle kommt der Homogenisierer ins Spiel, der das Material durchmischt, bevor in der nächsten Stufe Wasser hinzugefügt wird, um mit dem Spritzbeton zum Beispiel Tunnel auszukleiden. „So eine Anlage ist eine Spezialanfertigung, die gibt es nicht von der Stange“, erklärt Stefan Mayer, Prokurist der Klein GmbH. Die Firma, die im Schacht Konrad für die Arbeiten im Bereich Beton zuständig ist, habe sich in Jettingen-Scheppach gemeldet und den Homogenisierer bestellt, der im Oktober in Betrieb gegangen ist. „Man war zufrieden mit dem, was wir bisher geliefert haben und hat erneut bei uns bestellt.“ Zuletzt hatte die Klein GmbH im Jahr 2021 eine Spritzbeton-Maschine geliefert, auch Beton-Pumpen made in Jettingen-Scheppach sind im Schacht Konrad bereits im Einsatz.

    Mitarbeiter tief beeindruckt von der Baustelle

    „Aufträge für den Schacht Konrad sind immer etwas Besonderes“, sagt Mayer. Schließlich finden auch Anlieferung und Aufbau unter erschwerten Bedingungen statt. Die Anlagen werden in Einzelteile zerlegt, über Schächte in das Erdreich hinuntergelassen. Dort herrschen aufgrund der Erdwärme Temperaturen wie im Hochsommer. „Wo es klimatisiert ist, haben wir 35 Grad, in entlegenen Ecken können es auch 50 Grad sein.“ Jüngst waren zwei Service-Techniker mit von der Partie, um den Homogenisierer aufzubauen und in Betrieb zu nehmen. Sie waren laut Mayer tief beeindruckt von der wohl verrücktesten Baustelle Deutschlands, auf der es dank der Klein GmbH wieder einen Schritt vorwärtsgeht. (AZ)

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