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Jettingen-Scheppach: Ein neues Zuhause für den Laubfrosch in Freihalden

Jettingen-Scheppach

Ein neues Zuhause für den Laubfrosch in Freihalden

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    Ein neues Zuhause für den Laubfrosch soll in Freihalden entstehen.
    Ein neues Zuhause für den Laubfrosch soll in Freihalden entstehen. Foto: Stefan Sauer, dpa (Symbolbild)

    „Ich könnte die für meinen Gartenteich gebrauchen“, kommentierte CSU-Gemeinderatsmitglied Raimund Strobl scherzhaft. Gemeint waren die Goldfische, die gegenwärtig noch das ehemalige Klärbecken in Freihalden bewohnen. Im Zuge einer anstehenden Renaturierungsmaßnahme werden die Fische umziehen müssen. „Die Goldfische fressen den Laich der Laubfrösche“, erklärte Jakob Nagengast vom Landschaftspflegeverband Günzburg (LPV), der als Sachverständiger in den Bau- und Umweltausschuss in der Jettinger Turn- und Festhalle geladen war.

    Der Fachmann stellte in der Sitzung die Idee des LPV vor: Das 2016 entschlammte Klärbecken solle ein natürlicheres Profil mit flachen Ufern und einem organisch ausgeformten Grundriss erhalten. Konkret geplant sei die Untergliederung in drei Tümpel mittels zweier Dämme. Die bisherige unnatürliche Ausformung des Gewässergrundes biete aufgrund der eingebauten Betonwand kaum Lebensraum für die hier vorkommenden Arten. Insbesondere der Laubfrosch solle hier ein neues Zuhause finden.

    Freihalden würde Ökopunkte erhalten

    Zur Finanzierung der mit rund 7500 Euro geschätzten Kosten schlug Nagengast dem Gremium zwei Varianten vor: eine Förderung gemäß Landschaftspflege- und Naturparkrichtlinien, bei der die Staatskasse 70 Prozent der Kosten trägt. Der Eigenanteil der Gemeinde läge bei 15 Prozent, die restlichen 15 Prozent würde der Landschaftspflegeverband beisteuern. Beim alternativen Finanzierungsweg müsste die Gemeinde die Kosten für die Maßnahme zunächst komplett selbst übernehmen, würde im Gegenzug allerdings sogenannte Ökopunkte erhalten. „Die Ökopunkte dienen zum Beispiel bei der Versiegelung von Bauland als Kompensation“, erklärte Nagengast auf Nachfrage.

    Die Kosten für das Abfischen der Goldfische unter Mitwirkung der Fischereifachbehörde trage laut dem LPV-Experte der Landkreis. „Wir versuchen, einen Teil der Fische im Augsburger Zoo unterzubringen“, erklärte er. Die künftige Pflege des Biotops falle in das Aufgabengebiet des Landschaftspflegeverbandes. Der Marktgemeinderat schien überzeugt: Der entsprechende Grundsatzbeschluss wurde einstimmig angenommen.

    "Schönenberger Kreuzung" ist ein zentrales Thema der Sitzung

    Ebenfalls einstimmig befürwortete der Ausschuss die Anlage einer weiteren Ausgleichsfläche als Feuchtmulde. „Das ist nötig, weil im Kammeltal ein Bio-Mastgeflügelstall gebaut werden soll“, erläuterte Bürgermeister Christoph Böhm (FUW).

    Mehr Raum nahm in der Sitzung die „Schönenberger Kreuzung“ ein. Im Mai ereignete sich hier ein schwerer Unfall mit mehreren Verletzten und Hubschraubereinsatz. Ein Autofahrer hatte das Stopp-Schild missachtet und so eine Kollision verursacht. Ein Leserbrief in unserer Zeitung fachte dazu eine Diskussion an. Böhm berichtete in der Sitzung von einer Verkehrsschau vor Ort im Juni. Beteiligt waren neben dem Bürgermeister und einer Mitarbeiterin der Marktgemeinde zwei Vertreter vom Staatlichen Bauamt in Krumbach, vom Verkehrsmanagement des Landkreises Günzburg und von der Polizeiinspektion Burgau.

    Letztere hatte eine Statistik im Gepäck: In den vergangenen zehn Jahren gab es an der fraglichen Stelle elf Unfälle. Insgesamt zehn Personen zogen sich Verletzungen zu, die einen Krankenhausaufenthalt erforderlich machten. Neun Personen wurden leicht verletzt. Tödliche Unfälle gab es nicht. Die meisten Unfälle ereigneten sich überraschenderweise aus der Zufahrt der GZ17 von Schönenberg kommend. Laut Landratsamt sei der Bau eines Kreisverkehrs keine Option. Die Beschilderung an der Kreuzung wurde nach den Worten von Bürgermeister Böhm inzwischen ummontiert, um eine bessere Sicht auf die Stopp-Schilder zu gewährleisten. Außerdem solle jeweils ein „Stopp“-Schriftzug auf der Fahrbahn für erhöhte Aufmerksamkeit der Verkehrsteilnehmer sorgen.

    Die Ausschussmitglieder bewilligten unter anderem auch einen Pkw- und Lkw-Parkplatz östlich des Euro-Rastparks an der Robert-Bosch-Straße. Da der Grund hier nicht sickerfähig ist, sei eine Entwässerung erforderlich.

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