Der Torferlebnispfad war sein Lebenswerk: Mitgründer ist gestorben
Josef Krumm gelang es, Menschen zusammenzubringen, und konnte sie begeistern. Der gebürtige Jettinger verstarb im Alter von 75 Jahren.
Tausende Besucherinnen und Besucher, von Schulen und Kindergärten, aber auch Gruppen aus Privatpersonen, Vereinen und Firmen haben an seinen Führungen teilgenommen. Josef Krumm war Initiator des Torferlebnispfads bei Jettingen-Scheppach, Gründungsmitglied des Vereins Torferlebnispfad Bremental, langjähriger Vorsitzender und Ehrenvorsitzender. Am 12. Juni verstarb er überraschend nach längerer Erkrankung.
Die Verbundenheit zur Natur und zur Heimat war für Josef Krumm nicht nur eine Sache, die für ihn selbst von Wichtigkeit war. Sein Bestreben war es, diese auch anderen zu vermitteln und dabei die Menschen zusammenzubringen. Seine Liebe galt vor allem dem eng mit dem Torfstechen verbundenen Bremental, als engagierter Pädagoge – er war Lehrer an der Grundschule in Scheppach – brachte er schon seinen Schülerinnen und Schülern dessen Bedeutung und Schönheit nahe. Josef Krumm gelang es, Gleichgesinnte zu begeistern, auch Menschen, die er zuvor gar nicht kannte. Es entstand die „Rentnergang“, ein Kreis aus Mitstreitern, vom Landwirt, dem Zimmermann bis zum Maurer, die gemeinsam Wissen einbrachten, um etwas für das Bremental, für Jettingen-Scheppach und für die Region zu tun: gegen die Verbuschung der Landschaft und für die Kultur – in enger Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde, dem Landschaftspflegeverband und Donautal-Aktiv.
Torferlebnispfad über den Landkreis Günzburg hinaus bekannt
Das Handwerk des Torfstechens wäre unweigerlich verloren gegangen. Mit dem Entstehen eines ersten Torfstichs und einem Torfpfad konnte solches Wissen auch an jüngere Menschen weitergegeben werden. 2004 wurde der Verein Torferlebnispfad Bremental gegründet, es entstand der Torfstadel, der 2015 feierlich eingeweiht wurde. Entstanden aus Überzeugung und Idealismus, ist der Torferlebnispfad weit über die Grenzen der Region hinaus bekannt. Josef Krumm wurde für sein Schaffen unter anderem mit der Silberdistel der Augsburger Allgemeinen, dem Umweltpreis des Landkreises Günzburg und mit dem Staatspreis des bayerischen Umweltministeriums ausgezeichnet.
Seit 2022 ist Max Hübner Vereinsvorsitzender. Für Josef Krumm war es ein Glücksfall, dass ein Nachfolger gefunden wurde, der seitdem den Verein weiterführt, vielleicht etwas anders, aber in seinem Sinne. Jettingen-Scheppachs Altbürgermeister Hans Reichhart, langjähriger Freund Josef Krumms und Mitinitiator des Torferlebnispfads, betont: Josef Krumm habe immer darauf hingewiesen, nicht er allein habe das geschaffen, sondern immer auf die Menschen an seiner Seite zählen können.
Josef Krumm engagierte sich auch in anderer Weise für die Menschen und für den Markt Jettingen-Scheppach. Er war Sänger mit Leib und Seele und gehörte 50 Jahre dem Jettinger Kirchenchor an. „Land et luck“, war sein Leitspruch. Lange Zeit war er CSU-Ortsvorsitzender, hatte aber nie ein Mandat angestrebt. Ob Zeitungsberichte, Bilder oder Postkarten – Josef Krumm hat vieles, den Markt Jettingen-Scheppach betreffend, jahrzehntelang gesammelt und archiviert. Ihm waren die Menschen und der soziale Zusammenhalt wichtig. Mit Gründung der Abteilung Volleyball im VfR Jettingen, trainierte er über viele Jahre hinweg die männliche Jugend, er gehörte dem Trommlerzug an und dem Fasnachtsverein Burkhardia.
Krumm hinterlässt seine Ehefrau Ingrid, drei Kinder und vier Enkel.
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