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Jettingen-Scheppach: Der historische Charakter der Ortskerne soll erhalten bleiben

Jettingen-Scheppach

Der historische Charakter der Ortskerne soll erhalten bleiben

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    Ein Gestaltungshandbuch für die Altorte Jettingen und Scheppach soll Anregungen und Regelungen für die Förderung von Maßnahmen aufzeigen.
    Ein Gestaltungshandbuch für die Altorte Jettingen und Scheppach soll Anregungen und Regelungen für die Förderung von Maßnahmen aufzeigen. Foto: Peter Wieser

    Wie können die Ortskerne gestaltet werden, um deren historischen Charakter aufzuwerten und auch für die nachfolgenden Generationen zu erhalten? Was sind die Vorstellungen und welche sind die Ideen der Bürgerinnen und Bürger? In Form eines kommunalen Förderprogramms sollen Eigentümerinnen und Eigentümer bei privaten Maßnahmen, die zur Aufwertung des Ortsbilds der Altorte Jettingen und Scheppach beitragen, unterstützt werden. Für beide Orte gibt es einen festgelegten Sanierungsbereich. Grundlage ist ein Gestaltungshandbuch, welches Anregungen aufzeigt, aber auch Regelungen: Welche Maßnahmen wären förderfähig, welche nicht. Alexandra Franzke und Mathias Dargel vom Büro Schirmer Architekten und Stadtplaner aus Würzburg stellten in der Sitzung des

    Was ist ortsgerechte Gestaltung? Die Kernfrage sei, was die Altorte Jettingen und Scheppach präge, so Alexandra Franzke. Regelungen und Anregungen seien aus der Historie der Orte abgeleitet, darunter die Anordnung der Gebäude, die Gestaltung und dezente Farbgebung der Fassaden, aber auch, wie sich diese entwickelt hätten. Es gebe ein klares Muster mit zweigeschossigen Gebäuden und steil geneigten Satteldächern. Wichtig sei, dass sich in den Sanierungsgebieten auch Neubauten unkompliziert in den Bestand einfügten. Es müsse nicht alles historisch sein, aber in das Ortsbild passen. 

    Kunststofffenster sind für eine Förderung in Jettingen-Scheppach nicht geeignet

    Grundsätze für eine mögliche Förderung sind die Gestaltung der Dacheindeckung und der Fassaden, Fenster und Fensterläden, Hauseingänge, Türen und Tore, ebenso wie Hoftore und Einfriedungen. Für eine Förderung nicht geeignet sind Kunststofffenster, vorgesetzte Rollladenkästen und schon gar nicht Zäune mit Plastikfolien. Ein wichtiges Anliegen dagegen sei Begrünung und Entsiegelung. Je mehr Gärten oder Vorplätze öffentlichkeitswirksam oder dem öffentlichen Raum zugewandt seien, umso mehr könne unterstützt werden, so die Planerin. Der Markt Jettingen-Scheppach entscheidet, welche Beträge er in welchem Zeitraum im Haushalt bereitstellt. Eine Förderung könnte bei maximal 30 Prozent der förderfähigen Kosten beziehungsweise bei maximal 30.000 Euro liegen. 40 Prozent trägt der Markt, 60 Prozent kommen aus Mitteln der Städtebauförderung. 

    Auch das Adlerwirt-Areal mit dem sich daneben befindlichen Grundstück und dem nach einem Brand abgebrochenen Anwesen an der Scheppacher Hauptstraße kam zur Sprache. Ideal wäre es, beides zusammen und im Einklang zu entwickeln, so Franzke. Letztlich jedoch entschieden die Eigentümerinnen und Eigentümer, ob und wenn welche Maßnahmen durchgeführt werden könnten, aber auch darüber, ob es sich um solche handeln solle, die gefördert werden könnten. Eine Gestaltungssatzung, unabhängig davon im Hinblick auf eine Förderung, kam ebenfalls zur Sprache.

    Man habe in den Sanierungsgebieten schon einige Erfolge erzielt, erklärte Bürgermeister Christoph Böhm (Freie Wähler). Meinungen gab es aber auch solche, dass man die Eigentümerinnen und Eigentümer nicht zu sehr einschränken und nicht zu viel reglementieren wolle. Planer Mathias Dargel gab zu bedenken: In diesem Fall sollte man sich bewusst sein, dass all das dann auch kontrolliert werden müsse, ob es eingehalten werde.

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