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Jettingen-Scheppach: Bahntrasse Ulm-Augsburg: Bürgerinitiative sieht erste Erfolge

Jettingen-Scheppach

Bahntrasse Ulm-Augsburg: Bürgerinitiative sieht erste Erfolge

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    Wo soll die neue Bahntrasse von Ulm nach Augsburg verlaufen? Diese Frage beschäftigt auch die Bürgerinitiative Jettingen-Scheppach.
    Wo soll die neue Bahntrasse von Ulm nach Augsburg verlaufen? Diese Frage beschäftigt auch die Bürgerinitiative Jettingen-Scheppach. Foto: Marcus Merk (Symbolbild)

    „Dass wir uns rechtzeitig zusammengeschlossen und intensiv in die Thematik der Planungen der neuen ICE-Strecke zwischen Ulm und Augsburg eingearbeitet haben, hat sich gelohnt. Umso mehr freuen uns das große Interesse an unserer Arbeit und die sachlichen Diskussionen“, resümiert Hans Reichhart, Altbürgermeister und Mitinitiator der Bürgerinitiative in Jettingen-Scheppach. Denn vor den über 100 interessierten Gästen, die zu den Informationsveranstaltungen der aktiven Bürger erschienen, konnten positive Entwicklungen für den Ort dargelegt werden. 

    So sei man auf die Deutsche Bahn mit zahlreichen kritischen Nachfragen und konstruktiven Vorschlägen zugegangen, die vom Planungsstab des Unternehmens ernsthaft geprüft wurden. Im Rahmen dieser Überprüfungen hat die Bahn die orange Trasse modifiziert und näher an die Autobahn gerückt. Sie verläuft nun zwischen Autobahn und Burgauer See. Dadurch wird der Flächenverbrauch reduziert und der zunächst dort geplante Trog, der eine Schneise in das Erdreich gezogen und das erste Grundwasserstockwerk abgeschnitten hätte, gestrichen. So sind die Eingriffe in die Gewässer minimiert und für die Scheppacher Bevölkerung ein großes Risiko abgewendet worden. Die jetzige modifizierte orange Planungsvariante erfolgt durch eine Unterquerung der Bestandsstrecke und ist höhenmäßig auf Autobahnniveau fixiert worden.

    Keine Untertunnelung von Zusmarshausen bis Kammeltal

    Angesichts dieses Planungsstandes konnte die Bürgerinitiative auch verunsicherte Bürger beruhigen, welche aufgrund von missverständlichen öffentlichen Äußerungen teils von einer hohen Brücke über das Mindeltal berichtet hatten. Der Anregung seitens der Initiative, eine weitgehende Untertunnelung der Strecke von Zusmarshausen bis zum Kammeltal zu realisieren, erteilte die Deutsche Bahn eine Absage. Der rund 12,6 Kilometer lange Tunnel würde den Kostenrahmen des Projekts sprengen und die Umweltbilanz aufgrund des baulichen Aufwands an Ressourcen massiv in Mitleidenschaft ziehen. Das Tunnelbauwerk wäre zudem aus wasserrechtlicher Sicht bedenklich, da das Grundwasserreservoir im Mindeltal davon betroffen wäre.

    Die Karte zeigt die alten Varianten der Trasse.

    Deshalb spreche sich die Bürgerinitiative eindeutig auf Scheppacher Gemarkung für eine Realisierung der modifizierten orangen Trasse aus. „Wir sehen in der Kombination der Trassenvarianten den Schlüssel für die Akzeptanz vor Ort, so dass jeder Landkreis und damit die Gemeinden eine passgenaue Lösung erarbeiten können“, erklärt Reichhart in einer Pressemitteilung.

    Widerstand gegen die grüne Variante

    Einen uneingeschränkten Widerstand gibt es laut Bürgerinitiative gegen die grüne Variante. „Im Bereich des Marktes Jettingen-Scheppach wäre wegen der enormen Belastung für die Bevölkerung durch die Zerstörung von Wald, Natur und Infrastruktur die grüne Trasse eine Katastrophe“, so Karl Schuler und Hermann Rott. „Deshalb lehnt die Bürgerinitiative diese strikt ab.“ Als positives Signal wird gesehen, dass sich auch der Regionalverband Donau-Iller in einer Stellungnahme eindeutig gegen diese grüne Variante ausgesprochen hat. Aus den Reihen der Besucher kam die Bitte, sich verstärkt für maximalen Lärmschutz einzusetzen. Dieser Anregung wurde von Seiten der Initiative eine klare Zusage erteilt. (AZ)

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