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Ichenhausen: Verzögert sich die Sanierung des Freibads Ichenhausen?

Ichenhausen

Verzögert sich die Sanierung des Freibads Ichenhausen?

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    Fast 20 Euro Verlust pro Gast machte die Stadt Ichenhausen beim Freibad vergangenes Jahr. Und jetzt steht auch noch eine teure Sanierung an.
    Fast 20 Euro Verlust pro Gast machte die Stadt Ichenhausen beim Freibad vergangenes Jahr. Und jetzt steht auch noch eine teure Sanierung an. Foto: Bernhard Weizenegger (Archivbild)

    Das ist ein Schlag ins Kontor. Beim Freibad an der Günz in Ichenhausen stehen notwendige und größere Sanierungsarbeiten an. Vor einem guten halben Jahr hatte die Stadtverwaltung die Kosten überschlägig mit 450.000 Euro kalkuliert. Doch dabei bleibt es nicht.

    Zwischenzeitlich hat sich ein Planer ans Werk gemacht. Der kommt auf 750.000 Euro. Angesichts anderer Investitionen in Millionenhöhe und vor dem Hintergrund der angespannten Finanzlage der Stadt sei das nicht finanzierbar, erklärten Bürgermeister Robert Strobel und Kämmerer Michael Fritz im Stadtrat. Der Planer wurde deshalb beauftragt, nach preisgünstigeren Lösungen zu suchen.

    Nichtschwimmerbecken und Planschbecken sind in Ichenhausen undicht

    Beim Freibad sind das Nichtschwimmer- und das Planschbecken undicht. Auch die Technik des Bades ist in Teilen nicht mehr auf dem neusten Stand. Im Stadtrat waren vergangenes Jahr vier Sanierungsvarianten diskutiert worden. Unter anderem war es um die Frage gegangen, ob die beiden Becken „nur“ mit einer neuen Folie ausgekleidet werden oder ob etwa das Planschbecken ein Edelstahlbecken erhält. Auch über technische Details war debattiert worden.

    Um die Kosten kalkulieren und im Doppelhaushalt 2021/22 einplanen zu können, hatte die Stadtverwaltung bei verschiedenen Firmen Angebote eingeholt. Unter dem Strich waren dabei etwa 450.000 Euro zusammengekommen. Planer Walter Spleis aus Laupheim ist bei näherer Betrachtung auf rund 750.000 Euro gekommen. „Das ist heftig“, erklärte der Bürgermeister. Die Kostenmehrung sei unter anderem den zuletzt stark gestiegenen Preisen für Baumaterialien aller Art geschuldet, erläuterte Spleis. „Zum Beispiel Stahl ist um etwa 25 Prozent teurer geworden“.

    Arbeiten am Freibad Ichenhausen sollen im Mai 2022 abgeschlossen sein

    Die Mitglieder des Stadtrats waren sich einig, dass 750.000 Euro trotz denkbarer staatlicher Zuschüsse derzeit nicht finanzierbar seien. Eine Entscheidung über die Sanierungsarbeiten wurde deshalb vertagt. Bis nach der Sommerpause soll der Planer preisgünstigere Lösungen ausarbeiten. Trotz möglicher Verzögerungen sollen die Arbeiten aber bis zum Beginn der neuen Saison des Freibads im Mai 2022 abgeschlossen sein.

    Kommunale Bäder sind ganz generell ein teurer Spaß. Erst recht, wenn Corona oder – wie in diesem Jahr – das schlechte Wetter die Bilanz verhageln. Wegen Corona konnten 2020 nur etwa 7000 Gäste das Ichenhauser Freibad besuchen. Eingenommen wurden etwa 8600 Euro, die Kosten beliefen sich auf mehr als 147.000 Euro. Damit hat die Stadt rein rechnerisch jeden Badespaß mit 19,80 Euro bezuschusst. Angesichts miserablen Wetters dürfte die Bilanz für dieses Jahr kaum besser ausfallen, wie es in den schriftlichen Sitzungsunterlagen für den Stadtrat heißt.

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