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Ichenhausen: Straßenausbau zwischen Rieden und Kissendorf "ist dringend notwendig"

Ichenhausen

Straßenausbau zwischen Rieden und Kissendorf "ist dringend notwendig"

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    Die Staatsstraße zwischen Rieden und Kissendorf soll ausgebaut werden. Im Bau- und Umweltausschuss Ichenhausen wurden jetzt die Pläne vorgestellt.
    Die Staatsstraße zwischen Rieden und Kissendorf soll ausgebaut werden. Im Bau- und Umweltausschuss Ichenhausen wurden jetzt die Pläne vorgestellt. Foto: Heike Schreiber

    Nach den Bibertalern waren nun auch die Ichenhauser an der Reihe: In der jüngsten Sitzung des Bau- und Umweltausschusses stellte Henrik Vosdellen vom Staatlichen Bauamt zum zweiten Mal innerhalb einer Woche die Pläne für den Ausbau der Staatsstraße 2023 zwischen Rieden und Kissendorf vor. Da die meisten Details schon bekannt waren, fasste sich Vosdellen kurz. So blieb mehr Zeit für Fragen und auch Kritik. So manchem Rat passte es nicht, dass der ursprünglich geplante Kreisverkehr am östlichen Ortsrand von

    Weil noch eine zweite Sitzung folgte, gab Bürgermeister Strobel dem Vertreter des Staatlichen Bauamts mit auf den Weg, einen "ganz kurzen Kurzvortrag" zu halten. Bereits im Juni 2020 war ein Vorentwurf genehmigt worden, allerdings mit zahlreichen Auflagen und Nachbesserungen im Hinblick auf flächensparendes und kostenbewusstes Planen und Bauen. Die Straße soll auf sieben Meter ausgebaut und mit einem Radweg, der teilweise auf der alten Straße verläuft, versehen werden. Die S-Kurven werden entschärft, die unterschiedliche Höhenlage angepasst. Da die Umweltplanung ein wichtiges Thema sei, würden alle Bäume, die gefällt werden müssen, ersetzt. Zwei Drittel könnten erhalten bleiben, vor allem die Allee westlich von Kissendorf bleibe bestehen. 

    Radweg wird nicht durchgehend als Anwandweg gebaut

    Um möglichst wenig Flächen zu versiegeln, wird der Radweg nicht durchgängig als Wirtschafts- und Anwandweg gebaut, sondern nur dort auf drei Meter ausgeweitet, wo die Landwirte ihn zum Erreichen der Felder benötigen. Nicht mehr vorhanden ist im Plan der Kreisverkehr am östlichen Ortsrand von Kissendorf, wo die von Rieden kommende St 2023 in die von Schneckenhofen kommende St 2020 einmündet. Gebaut wird stattdessen eine übersichtliche Einmündung mit Linksabbiegespur. Das passte Artur Kehrle (Freie Wähler) nicht. Es sei ein neuralgischer Punkt für Lastwagenfahrer, er verstehe nicht, warum dort kein Kreisverkehr möglich sei. Vosdellen betonte, dass der Oberste Rechnungshof diesen nicht genehmigt habe. In Bayern würden Kreisverkehre nur noch mit sehr guter Begründung gebaut, an dieser Stelle gebe es keine. 

    Stefan Riederle (CSU) fürchtet, dass vor die alten Bäume "riesige Schutzplanken" gebaut würden und damit alles verschandelt werde. Vosdellen betonte, dass nur an Stellen, an denen die Bäume näher als 7,50 Meter an die Straße heranrücken, nachgearbeitet werden müsse. Auf Nachfrage von Verkehrsreferent Alexander Stempfle, ob der Radweg auch landwirtschaftlichen Fahrzeugen standhalte, erklärte Vosdellen, dass der Ausbau durchaus ausreiche. Und wer für die Reinigung des Radwegs aufkomme? "Das müssen die Landwirte übernehmen", betonte Vosdellen. 

    Teile der alten Straße werden entsiegelt

    Eine Lanze für die Landwirte brach Helmut Schleifer. Ob diese einen Ausgleich für die Flächen bekämen, die durch die neue Straße durchschnitten werden? Dies sei nicht der Fall, denn wie der Vertreter des Bauamts erklärte, werden Teile der alten Straße zwar entsiegelt, aber für Ausgleichspflanzungen genutzt. Das wiederum brachte Michael Kollmann (Liste Ichenhauser Bürger/Grüne) auf den Plan. In seinen Augen könne es nicht sein, dass der Landwirtschaft immer mehr Flächen entzogen werden, ihr aber nichts zurückgegeben werde. 

    Noch heuer soll das straßenrechtliche Planfeststellungsverfahren beantragt werden. Dann werden die Pläne ausgelegt, mögliche Einwände können eingereicht werden. Vosdellen rechnet damit, dass Ende 2025 Baurecht besteht, Baubeginn könnte 2026/2027 sein. Die Kosten werden aktuell auf 7,7 Millionen Euro geschätzt. Bürgermeister Robert Strobel betonte, dass der Straßenausbau hohe Priorität habe, "bitte bleiben Sie dran". Stefan Riederle ergänzte, dass der Ausbau längst überfällig sei, "wir haben lange darauf gewartet". 

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