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Ichenhausen: So steht Ichenhausen zur geplanten ICE-Trasse Ulm-Augsburg

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So steht Ichenhausen zur geplanten ICE-Trasse Ulm-Augsburg

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    Die Stadt Ichenhausen hat beim Thema Bahnausbau Stellung bezogen: Die Trassen, die das Stadtgebiet tangieren würden, werden kategorisch abgelehnt.
    Die Stadt Ichenhausen hat beim Thema Bahnausbau Stellung bezogen: Die Trassen, die das Stadtgebiet tangieren würden, werden kategorisch abgelehnt. Foto: Marcus Merk (Symbolbild)

    Nach Günzburg und mehreren anderen Gemeinden im Landkreis Günzburg positioniert sich jetzt auch die Stadt Ichenhausen zum Bahnprojekt UlmAugsburg. Die Regierung von Schwaben hat für den geplanten Aus- beziehungsweise Neubau der Bahnstrecke vor einigen Wochen ein Raumordnungsverfahren eingeleitet. Der Ichenhauser Stadtrat hat in seiner jüngsten Sitzung über das Vorhaben diskutiert und bleibt bei seiner bisherigen Haltung: Die Trassen, die durch das Stadtgebiet führen würden, werden kompromisslos abgelehnt. Der Vorschlag von Grünen-Stadtrat Alexander Ohgke, den Beschluss um einen alternativen Zusatzpunkt zu ergänzen, stieß auf wenig Gegenliebe.

    Die Ziele der Bahn sind durch den geplanten Neubau klar: Die Reisezeiten zwischen Ulm und Augsburg sollen im Fernverkehr auf 26 Minuten reduziert werden, vier Trassenvarianten gibt es. Wie allen davon betroffenen Kommunen wird jetzt auch der Stadt Ichenhausen Gelegenheit gegeben, sich im Rahmen der wahrzunehmenden Belange dazu zu äußern. Und die positioniert sich klar. Einstimmig votierten die Mitglieder dafür, dass man sich der Resolution des Kreistags vom Dezember 2021 anschließt. Die blaue und grüne Trassenvariante, die auch durch das Stadtgebiet Ichenhausen (Deubach, Hochwang, Ichenhausen, Oxenbronn und Rieden) führen, werden "kategorisch" abgelehnt. Der Eingriff in die Natur sowie die Zerschneidung der Landschaft seien enorm hoch. Einzig vorstellbar wäre eine autobahnbegleitende Trasse. 

    Mit dem Bau der ICE-Trasse soll das Angebot des ÖPNV verbessert werden

    Bei einer engen Trassenbündelung an die A8 wäre der Eingriff in die Natur sowie die Zerschneidung der ländlichen Landschaften so gering wie möglich gehalten. Im Trassierungsbereich entlang der Autobahn führten die neuen Gleise dort entlang, wo am meisten Güter transportiert werden könnten, nämlich an den großen Gewerbegebieten der Städte Leipheim, Günzburg, Burgau und Jettingen-Scheppach. Dies führe bei entsprechenden Anbindungen mittelfristig zu einer direkten oder stärkeren Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene, "ganz im Sinne einer klimaorientierten Zukunftspolitik".

    Heftig diskutiert wurde der Vorschlag von Alexander Ohgke (Liste Ichenhauser Bürger/Grüne). Dieser hatte jüngst auch schon in seiner Funktion als Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Günzburg klar gemacht, dass mit dem Bau der ICE-Trasse das Angebot des ÖPNV verbessert werde müsse. Dies sei am besten möglich, wenn die autobahnnahe Trasse mit der Mittelschwabenbahn verknüpft werde – durch einen Haltepunkt Günzburg-Süd/Legoland. Kritisch hinterfragt wurde im Stadtrat nicht nur, ob dieses Anliegen überhaupt etwas im Raumordnungsverfahren zu suchen habe, sondern vor allem, ob sich die Stadt Ichenhausen in eine Angelegenheit einmischen soll, die auf Gemarkung der Stadt Günzburg liege. Und letztere hatte vor kurzem genau diesen Punkt als nicht verhandelbar dargelegt. Oberbürgermeister Gerhard Jauernig hatte betont, dass es für die Große Kreisstadt absolut inakzeptabel sei, über einen möglichen Bahnhalt an der Autobahn nahe des Legolands zu diskutieren. 

    Bürgermeister Strobel beendete die Diskussion mit einer zweiten Abstimmung. Am Ende fand sich keine Mehrheit dafür, dass die Stadt Ichenhausen einen Haltepunkt Günzburg Süd mit Anschluss an die Mittelschwabenbahn unterstützt. Ohgke und vier Stadträte zogen den Kürzeren. 

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