Für sein letztes Synagogengespräch hat sich der Schriftsteller und Politologe Dr. Rafael Seligmann einen besonderen Gast eingeladen. Ron Prosor, der Botschafter Israels, kommt am Dienstag, 5. November, um 19 Uhr in die ehemalige Synagoge für das Gesprächsformat. Die Wurzeln Ron Prosors führen nach Berlin: Dort ist sein Vater als Uri Proskauer geboren. Dessen Vater wiederum war Offizier in der Reichswehr. 1933, im Jahr der nationalsozialistischen Machtergreifung, verließ die Familie Deutschland und zog nach Palästina, wo sie den Nachnamen in Prosor veränderte. Prosors Großmutter sei es gewesen, die drängte, das Land zu verlassen und die antisemitischen Hetzparolen ernst zu nehmen.
Ron Prosor wurde Offizier bei den israelischen Streitkräften, 1986 trat er in den Stab des Außenministeriums. Seligmann selbst kennt den israelischen Botschafter seit rund 40 Jahren, wie er berichtet, er habe ihn als „blutjungen Diplomaten“ in der israelischen Botschaft in Bonn kennengelernt. Seligmann schrieb als Autor beim Spiegel 1993 im Rahmen einer Serie über deutsche Juden in Israel, befasste sich dabei intensiver mit der Biografie Prosors.
Für Seligmann ist das Treffen am Dienstag in Ichenhausen ein Höhepunkt seiner Gesprächsreihe. Mit 77 Jahren wird er sein letztes Synagogengespräch leiten. Dann gibt er es in die Hände seines Nachfolgers Professor Klaus Wolf, Vorsitzender des Stiftungsrats der ehemaligen Synagoge Ichenhausen.
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