Seit fest steht, dass die 53 Jahre alte Friedrich-Jahn-Halle in Ichenhausen nicht nur generalsaniert, sondern komplett neu gebaut wird, wird an dem Megaprojekt gefeilt. Im Sommer war die endgültige Planung vorgestellt worden, verbunden mit einer frisch erstellten Kalkulation. Aus einst geschätzten 11,5 Millionen Euro sind gut 18 Millionen Euro geworden. Von dieser Zahl geht auch die neueste Kostenberechnung trotz der ein oder oder anderen Umplanung aus, wie Bürgermeister Robert Strobel jetzt dem Stadtrat mitteilte. Man müsse aber realistisch bleiben und davon ausgehen, dass sich die Summe bis zur Fertigstellung des Vorhabens 2026 erhöhe.
Im Sommer 2021 war zum ersten Mal in der Öffentlichkeit ein Entwurf für die in die Jahre gekommene Halle vorgestellt worden. Seitdem war klar, dass die bisherige Jahn-Halle samt Schwimmbecken, das im Keller untergebracht war, dem Erdboden gleichgemacht und an gleicher Stelle eine moderne Halle und eine neue Schwimmhalle errichtet werden. Heuer folgte eine Präsentation der überarbeiteten Pläne, der Stadtrat stimmte geschlossen dafür. Zusammengefasst heißt das, dass die neue Halle an selber Stelle entsteht, als Schulsport- und Mehrzweckhalle genutzt werden und maximal Platz für 600 Leute bieten soll. Eingeplant ist eine Tiefgarage mit 49 Stellplätzen. Ebenerdig untergebracht ist die neue Schwimmhalle. In einem Mittelbau zwischen den Hallen sind ein weiterer Mehrzweckraum und Horträume vorgesehen sowie eine Mensa mit Küchenbereich.
Neubau Jahn-Halle: Stadt Ichenhausen hat einen Projektsteuerer eingeschaltet
Die neuen Planungen führten auch zu neuen Kostenschätzungen, die einstige Kalkulation erhöhte sich um satte 6,5 Millionen Euro auf gute 18 Millionen Euro. Immerhin habe sich an der jetzt bekannt gewordenen detaillierten Kostenberechnung fast nichts mehr geändert, sie liege nur um 360.000 Euro höher als die letzte Schätzung, teilte Strobel mit. Grund für die leichte Kostensteigerung sei, dass in unmittelbarer Nähe zur Schulmensa im Obergeschoss des Mittelbaus eine zusätzliche Toilettenanlage eingeplant worden sei. Dass es am Ende bei den jetzt genannten 18,5 Millionen Euro bleibt, darauf dürfe und könne man sich heute nicht verlassen.
Genau darauf hat ein Projektsteuerer hingewiesen, der auf Beschluss des Stadtrats zwischenzeitlich eingeschaltet wurde. Dieser Projektsteuerer soll, wenn der bisherige Stadtbaumeister Adolf Stapf 2024 in Rente geht, Aufgaben während der zweijährigen Bauzeit übernehmen. Auf sein Anraten hin sollte die Stadt mehr Gelder einplanen, fünf Prozent für Unvorhergesehenes oder Projektrisiken (900.000 Euro) sowie 7,5 Prozent für Baupreissteigerungen während der Bauzeit (1,1 Millionen Euro). Ob diese Kostenansätze tatsächlich anfallen oder die Stadt möglicherweise von sinkenden Preisen im Bausektor profitieren könne, sei zum jetzigen Zeitpunkt schwer vorhersagbar. Vorsichtshalber sollte die Stadt zur Finanzierung des Vorhabens lieber 20,5 Millionen Euro vorsehen. Wie Strobel ergänzte, rechnet er derzeit mit Zuschüssen von 13,1 Millionen Euro.
Einwände seitens der Stadträte gab es an diesem Abend nicht. Da sie die neue Kostenberechnung schon zuletzt nicht-öffentlich zu Gesicht bekommen und darüber vorberaten hatten, stimmten sie jetzt geschlossen dafür.