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Ichenhausen: Ichenhausen begrüßt eine autobahnnahe Bahntrasse

Ichenhausen

Ichenhausen begrüßt eine autobahnnahe Bahntrasse

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    Im Stadtrat Ichenhausen stößt die Entscheidung der Deutschen Bahn, die neue ICE-Trasse entlang der A8 zu bauen, auf Zustimmung und Erleichterung.
    Im Stadtrat Ichenhausen stößt die Entscheidung der Deutschen Bahn, die neue ICE-Trasse entlang der A8 zu bauen, auf Zustimmung und Erleichterung. Foto: Marcus Merk (Symbolbild)

    Seit kurzem steht es fest: Die Deutsche Bahn hat sich beim Bahnprojekt Ulm-Augsburg für die orangefarbene Variante entschieden und damit für den Bau einer Trasse entlang der bestehenden Autobahn A8. Im Stadtrat Ichenhausen, in der das Thema in der jüngsten Sitzung auf der Tagesordnung stand, rief diese Entscheidung „ein kollektives Ausatmen“ hervor, wie es Bürgermeister Robert Strobel ausdrückte. Grünen-Stadtrat Alexander Ohgke äußerte zu einem Punkt Unverständnis.

    Mehrere, mit unterschiedlichen Farben markierte Varianten standen in den vergangenen Jahren zur Diskussion. Im Rahmen des Raumordnungsverfahrens hatte sich die Stadt Ichenhausen klar positioniert: Die Trassen, die durch das Stadtgebiet führen würden, wurden kompromisslos abgelehnt. Einstimmig votierten die Mitglieder damals dafür, dass man sich der Resolution des Kreistags vom Dezember 2021 anschließt. Die blaue und grüne Trassenvariante, die auch durch das Stadtgebiet Ichenhausen (Deubach, Hochwang, Ichenhausen, Oxenbronn und Rieden) führen, wurden „kategorisch“ abgelehnt. Der Eingriff in die Natur sowie die Zerschneidung der Landschaft seien enorm hoch. Einzig vorstellbar wäre eine autobahnbegleitende Trasse.

    Entscheidung der Bahn entspricht der Resolution des Kreistags

    Dass die Deutsche Bahn sich genau für diese Variante entschieden hat, stieß im Stadtrat Ichenhausen auf Erleichterung und Zustimmung auf breiter Ebene. „Man kam damit der Resolution des Kreistags nach, die autobahnnahe Trasse ist sinnig“, betonte Bürgermeister Strobel. Zweiter Bürgermeister Franz E. Zenker erklärte, er sei froh, dass die Bahn einen wichtigen Schritt gemacht habe, um die Infrastruktur zwischen Ulm und Augsburg anzugehen. Dies sei auch bitter nötig.

    Derzeit berichteten Fußballfans, die aus ganz Europa bei der EM in Deutschland unterwegs sind, von großen Problemen und Verspätungen bei Bahnreisen. Für Zenker steht das sinnbildlich für den schlechten Zustand der Zugstrecken. Es sei ein „Elend in Deutschland mit dem Zug zu fahren“. Er hofft allerdings, dass nach Abschluss des Planfeststellungsverfahrens noch genügend Geld in der Kasse ist, um den Trassenbau überhaupt noch zu finanzieren. „Und hoffentlich reicht das Geld auch noch für die Umsetzung der B16 Ost“, fügte Zenker am Ende an.

    Alexander Ohgke: Angebot des ÖPNV sollte verbessert werden

    Alexander Ohgke (Liste Ichenhauser Bürger/Grüne) hatte zwar nichts gegen die autobahnnahe Trasse einzuwenden, kritisierte aber zum wiederholten Mal, warum die Stadt Günzburg sich nicht für einen Bahnhof Günzburg-Süd eingesetzt habe. Diesen Punkt hatte Ohgke in seiner Funktion als Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Günzburg schon im November vergangenen Jahres angesprochen, als die Stadt Ichenhausen im Zuge des Raumordnungsverfahrens eine Stellungnahme abgeben sollte. Ohgke vertrat und vertritt weiter die Meinung, dass mit dem Bau der ICE-Trasse das Angebot des ÖPNV verbessert werden müsse.

    In seinen Augen sei dies am besten möglich, wenn die autobahnnahe Trasse mit der Mittelschwabenbahn verknüpft werde – durch einen Haltepunkt Günzburg-Süd/Legoland. Diesen Halt zu unterstützen, dafür fand sich schon im Herbst keine Mehrheit im Stadtrat Ichenhausen. Erst recht nicht, da Günzburgs Oberbürgermeister Gerhard Jauernig betont hatte, dass es für die Große Kreisstadt absolut inakzeptabel sei, über einen möglichen Bahnhalt an der Autobahn nahe des Legolands zu diskutieren. Diese ablehnende Haltung kritisierte Ohgke jetzt erneut. In seinen Augen sei es falsch, einen Bahnhof Günzburg-Süd zu boykottieren. Ein solcher würde dem gesamten Landkreis Günzburg guttun, der Nahverkehr würde profitieren.

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