2021 war kein gutes Jahr für den Familienstützpunkt in Ichenhausen. Es herrschte gefühlt Stillstand, gleich mehrere Krisen auf einmal kamen zusammen: Neben dem zweiten Pandemiejahr in Folge mit Lockdown-Maßnahmen und Kontaktbeschränkungen sorgte ein Brand am Familienstützpunkt für Unruhe. Das Büro musste ausgelagert werden, die Fachkraft durfte aufgrund ihrer Schwangerschaft nur noch im Homeoffice arbeiten, das Büro war telefonisch nicht mehr erreichbar. Mit der Lockerung der Corona-Beschränkungen soll es am Familienstützpunkt wieder bergauf gehen. Sozialpädagogin Anne Jäger stellte im Stadtrat vor, was für heuer geplant ist.
Um den Familienstützpunkt ist es still geworden. Nach zweijähriger Corona-Pause haben vermutlich viele nicht mehr auf dem Schirm, wer und was sich überhaupt dahinter verbirgt. Anne Jäger ist im September neu zum Familienstützpunkt dazugestoßen, sie vertritt ihre in Elternzeit weilende Vorgängerin und ist 15 Stunden in der Woche im Einsatz. Im Stadtrat stellte sie sich selbst zum ersten Mal vor und brachte das Gremium auf den neuesten Stand.
Familienstützpunkt ist an der Grundschule in Ichenhausen untergebracht
Träger des Familienstützpunkts ist Pro Arbeit Günzburg, 25 Prozent der Personalkosten sowie Sachaufwandskosten trägt die Stadt Ichenhausen, 75 Prozent der Personalkosten übernimmt der Landkreis Günzburg mithilfe eines Förderprogrammes durch den Freistaat Bayern. Der Familienstützpunkt, der in erster Linie Angebote der Familienbildung, -freizeit und -erholung sowie Beratung in seinem Portfolio hat, ist im Bungalow bei der Grundschule Ichenhausen untergebracht - im vergangenen Jahr war er jedoch aufgrund eines Brandes am Schulzentrum zeitweise ins Büro Soziale Stadt ausgelagert worden.
Die Beratung der Hilfesuchenden erfolgt laut Anne Jäger überwiegend per E-Mail oder telefonisch. Hauptsächlich kämen Frauen auf sie zu, Migrationshintergrund hätten die wenigsten. Häufigste Beratungsanlässe seien Wohnraumproblematik, Unterstützung bei Anträgen und Schriftverkehr, Umgang mit Behörden, Kinderbetreuung und Überlastung im Alltag. Eltern-Kind-Veranstaltungen in Präsenz mussten pandemiebedingt abgesagt werden. Andere Veranstaltungen fanden online statt. Mit dem Babycafé konnte Jäger in den Monaten Oktober und November 2021 immerhin 28 Mütter mit 27 Kindern erreichen. Online sei das Angebot nicht gut angenommen worden. In diesem Monat soll es wieder von Angesicht zu Angesicht stattfinden.
Familienstützpunkt Ichenhausen bietet Ferienprogramm an
Die Sozialpädagogin hat sich zum Ziel gesetzt, den Familienstützpunkt wieder positiv ins Bewusstsein der Menschen zu bringen und sie zu motivieren, die Angebote zu nutzen. Auf der Agenda stehen ein Elterntreff in Kooperation mit dem Kinderschutzbund in Ettenbeuren, der ebenfalls im April starten soll, gemeinsame Aktionen mit dem Büro Soziale Stadt (Kreativreihe für Kinder, Stadtrallye), ein Ferienprogramm sowie Outdoor-Angebote für Eltern mit Kindern im April, Mai und Juni mit unterschiedlichen Akteuren. Geplant sind des Weiteren ein Selbststärkungs- und Selbstverteidigungsworkshop für Kinder im Mai, ein Ernährungs- und Kochworkshop für Familien im Juli und die Veranstaltungsreihe "Familien in Fahrt" im Herbst. Digitale Vorträge bleiben weiterhin erhalten, bei einer Online-Elternrunde im April und Oktober steht das Thema "Grenzen" im Mittelpunkt, ein anderer Online-Workshop im Mai oder Juni greift das Thema „Pubertät“ auf.