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Handball: Herzschmerz, Ausgelassenheit und Mut prägen das Saisonfinale des VfL Günzburg

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Herzschmerz, Ausgelassenheit und Mut prägen das Saisonfinale des VfL Günzburg

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    Ein Bild der Fröhlichkeit zum Abschied aus einer Saison, die am Ende nicht alle sportlichen Wünsche erfüllte und einige Fragen offen lässt.
    Ein Bild der Fröhlichkeit zum Abschied aus einer Saison, die am Ende nicht alle sportlichen Wünsche erfüllte und einige Fragen offen lässt. Foto: Ernst Mayer

    Einen sportlich versöhnlichen Abschluss gefeiert haben die Bayernliga-Handballer des VfL Günzburg. Im Saisonfinale besiegte der Tabellendritte den Vizemeister SG Regensburg deutlich 30:23 (12:11). In entsprechend positiver Grundstimmung verabschiedeten Verantwortliche, Spieler und Fans anschließend das sich freiwillig aus der Bayernliga zurückziehende Frauen-Team, Physiotherapeut Thomas Buhl sowie die Handballer Patrick Rösch, Manuel Scholz und Hannes Baur. 

    Stephan Hofmeister lobt: "Großartige Jungs"

    Rein sportlich gab es keine Meriten mehr zu verdienen; die ersten drei Plätze in der Tabelle waren in Stein gemeißelt. Dennoch war es für den VfL ein wichtiges Spiel, denn die für den Abend geplante Sause konnte nur mit einem Heimsieg gelingen. Die Männer ließen auch von der ersten Minute an keinen Zweifel daran, dass sie ihren Fans und Ausscheidern dieses Abschiedsgeschenk einpacken wollten. Cheftrainer Stephan Hofmeister bemerkte mit einem gut gelaunten Blick auf die Spieler: „Großartige Jungs einfach.“

    Den ersten Treffer erzielte der insgesamt fünfmalige Torschütze Bastian Simbeck, die erste Führung für den VfL besorgte der bestens aufgelegte David Pfetsch. 3:2 stand es und fortan legten die Weinroten immer vor, zunächst am weitesten beim 10:7 durch den achtmal erfolgreichen Manuel Scholz. Die Deckung kam mit der Regensburger Angriffstaktik deutlich besser zurecht als im Hinspiel und dahinter stand mit Patrick Rösch ein zum Sieg entschlossener Keeper, der seine Vorderleute antrieb. Nicht nur diese Komponente seiner Präsenz im Team wird kommende Saison fehlen. Das Tempo war gewohnt hoch, einzig die Wurfeffektivität ließ zu wünschen übrig.

    Nach dem Wiederanpfiff änderte sich am temperamentvollen Spiel erst einmal wenig. In der 42. Minute erzielte Tom Wuka, dessen Vater Peter beim VfL dereinst in der zweiten Liga auf Linksaußen gespielt hatte, das 18:17.

    Patrick Rösch und Manuel Scholz glänzen

    Dann gelang den Günzburgern endlich einmal alles. Bis zur 50. Minute enteilten die Schützlinge von Sandro Jooß auf 24:17. Das war die Vorentscheidung. Man merkte, dass es für die SG nach einer arg langen Saison um gar nichts mehr ging. Und das auch noch auswärts bei einem Sieben-Tore-Rückstand. Der VfL dagegen konnte auf eine geschlossene, lustvolle Mannschaftsleistung bauen. Herausragend waren der wunderbar aufgelegte Patrick Rösch, der spielwitzige Manuel Scholz, Tempobolzer David Pfetsch und Regisseur Nico „Junior“ Schmidt, der mit großem Mut und seiner Schnelligkeit nicht nur das Spiel gut organisierte, sondern auch vier Treffer markierte.

    Der Torhunger blieb bis zum Schluss ungestillt, sodass die Fans beim letzten Saisonauftritt ihrer Mannschaft voll auf ihre Kosten kamen.

    Nach dem sportlichen Abschiedsgeschenk wurde es wehmütig. Die Stimmung war aber auch fröhlich und dankbar, weil man viele tolle Spiele aus den vergangenen Jahren im Herzen trug.

    Es wird zwei Frauen-Teams geben

    Abteilungsleiter Torsten Zofka verabschiedete die Damenmannschaft aus der Bayernliga, zuerst insgesamt und danach jede einzelne Spielerin. Dabei bestätigte er erstmals relativ konkret Vermutungen, wohin der Weg führen wird: Auch in der nächsten Saison wird es zwei Günzburger Frauenteams geben, die allerdings auf Bezirksebene kleinere weinrote Brötchen als bisher backen müssen. 

    Stephan Hofmeister sagte über die beiden nun aus dem aktiven Handballer-Leben scheidenden Stützen Rösch und Scholz unter anderem, sie hätten gerade im Saisonfinale noch einmal „gezeigt, dass es rein sportlich keinen Grund gibt, die Handball-Schuhe an den Nagel zu hängen. Es geht aber halt leider nicht immer nur um einen kleinen runden Ball.“

    Ausgelassen wurde danach gefeiert, erst im Foyer der Günzburger Sporthalle, später bei der Ballermann-Party in der Jahn-Turnhalle. Für den 22. Mai hat Hofmeister die Jungs zur Abschlussbesprechung eingeladen. ein paar Tage später geht es auf die Handball-Insel der Glückseligkeit, Mallorca. Im Juni gibt es kein Mannschaftstraining, im Juli beginnt die Vorbereitung auf die kommende Runde. Sie soll erfolgreicher enden als die nun absolvierte. Michael Jahn sagt unmissverständlich: „Wir wollen es noch einmal wissen“.

    So haben sie gespielt

    VfL GünzburgRösch, Bieber; Baur (1), Pfetsch (6), Meye, M. Jahn (1), S. Jahn (2), Scholz (8/3), Hermann (2), Jensen (2), Heisch (2), Dragicevic (1), Schmidt (4), Jäger (1)

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