Nichts war den Bayernliga-Handballern des VfL Günzburg beim jüngsten Auftritt in Landshut gelungen, am Ende stand ein Ergebnis-Debakel. Davon haben sich die Jungs nach Überzeugung von Chefcoach Stephan Hofmeister während der Trainingswoche erholt. Sie freuten sich aufs Heimspiel gegen den TSV Rothenburg, Torwart Patrick Bieber sprach davon, die für diesen Samstag angesetzte Begegnung stelle die „schöne Gegenwart“ dar. Die Realität hat ihn einen Tag vorher gleich zweimal überholt. Erst wurde die Partie am Freitagvormittag abgesagt, kurz danach wieder angesetzt, und letztgültig hieß es dann: Die Sache wird nicht stattfinden, da nun die Gäste aus Mittelfranken bei all den Volten nicht mehr mitspielen.
Hallenbetrieb ist bei Schneelast auf dem Dach einzustellen
Die These, dass die Bezeichnung altehrwürdig dem baulichen Gesamtzustand der Rebayhalle eher schmeichelt als ihn abwertet, dürfte kaum Widerspruch hervorrufen. Vor wenigen Monaten hatten sich bei einer Überprüfung zur Statik der Hallenkonstruktion diverse Defizite ergeben, und daraufhin war beschlossen worden, dass der Hallenbetrieb bei Schneelast auf dem Dach einzustellen ist. Jetzt ist der Winter samt weißer Pracht da – und am 1. Dezember wurde die Rebayhalle für den Schulsport gesperrt. Seitens der Stadt hieß es zunächst, „vorübergehend“ und „je nach Wetterlage voraussichtlich bis mindestens kommenden Montag, 4. Dezember“.
Gerhard Jauernig ruft die Feuerwehr Günzburg
Zeitlich ungefähr parallel zu dieser Aussage führte Oberbürgermeister Gerhard Jauernig einen Expertenstab zu diesem Thema und entschied anschließend, die Günzburger Feuerwehr mit der Räumung des Hallendachs zu beauftragen. Vermutlich am Samstagvormittag wird das Gebäude nun von der bis dahin aufgehäuften Schneelast befreit und alle für das Wochenende geplanten Spiele können stattfinden. Aus einer Mitteilung der Stadtverwaltung geht entsprechend hervor, dass dieses Verfahren den ganzen Winter über wiederholt werden soll, sobald Schnee auf dem Dach der Rebayhalle liegt. „Statische Ersatzmaßnahmen“, so heißt es, werden dann wohl im Februar 2024 umgesetzt.
Unterdessen – die Mittagsstunde am Freitag nahte – waren auch die Günzburger Handballer aktiv geworden. Etwas voreilig, wie Gscheidhaferl im Nachhinein boshaft bemerken mögen, aber was hätten die Verantwortlichen denn anderes tun sollen, als die Absetzung aller für das Wochenende in der Rebayhalle terminierten Begegnungen zu beantragen. Genau das tat Spielplaner Jürgen Kees, und der Bayerische Handball-Verband (BHV) reagierte in dieser klaren Angelegenheit von höherer Gewalt ebenso schnell wie präzise.
TSV Rothenburg streicht die Busfahrt
Aber auch folgenreich. Denn inzwischen war die zeitlich längst überholte Kunde von der unerwarteten Sperrung der Rebayhalle auch in Mittelfranken angekommen. Woraufhin die Verantwortlichen des TSV Rothenburg ebenso schnell reagierten wie vor ihnen die Günzburger und sämtliche Rahmenkosten eines solchen Bayernliga-Auswärtsspiels (in der Hauptsache Fahrzeuge und Verpflegung) eliminierten, indem sie die Produkte einfach abbestellten.
Als die Rothenburger erfuhren, dass das abgesetzte Bayernliga-Spiel urplötzlich wieder angesetzt ist, beharrten sie auf der vom BHV bereits im Spielplan vollzogenen Streichung. Der VfL Günzburg ist nun aufgefordert, bis 10. Dezember einen Ersatz-Termin im ohnehin pickepackevollen Terminkalender zu finden.
Alle anderen Teams treten an
Zusatz-Pointe: Alle am Freitag zwischendurch abgesagten Heimspiele der Günzburger Jugend-Handballmannschaften werden nun wie ursprünglich geplant stattfinden. Nur eben die Partie der Bayernliga-Männer nicht.